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Saupech (German Edition)

Saupech (German Edition)

Titel: Saupech (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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Tee gegeben?
    Durch ihren Zorn hindurch bahnte sich eine sehr unangenehme Erkenntnis den Weg in Dorlis Bewusstsein. Ihr Bauchgefühl hatte sie nicht getrogen, als es ihr zur Flucht geraten hatte. Doch das hatte nicht funktioniert. Und jetzt hing sie hier irgendwo mit Ketten gefesselt im Finstern und wartete auf ihren Mörder. Dorli zitterte. Nicht nur wegen der trostlosen Perspektive, sondern auch, weil es in dem Raum bitterkalt war. Wenn sie wenigstens etwas sehen könnte!
    Plötzlich ging das Licht an. Nach der Dunkelheit schmerzte es heftig in Dorlis Augen, sodass sie sie schließen musste. Gleichzeitig hörte sie eine Tür schnappen. War vielleicht keine schlechte Idee, so zu tun, als wäre sie noch bewusstlos. Ungeachtet der Schmerzen in ihren Armen, ließ sie den Kopf nach vorne sinken.
    »Na geh, bist no immer net wach?« Toni Meixners Stimme, ohne jeden Zweifel. »So viel von dem Zeug hab i dir do gar net verabreicht.«
    Er schlug ihr ins Gesicht. Dorli ließ ihren Kopf haltlos pendeln. Sie hörte, dass er sich ein paar Schritte entfernte. Sollte sie es wagen, ihre Augen ein klein wenig zu öffnen, um zu sehen, was der Schweinepriester tat?
    Doch bevor sie sich zu einer Entscheidung durchgerungen hatte, traf sie ein Strahl eiskaltes Wasser mit hohem Druck.
    Zu ihrem Schrecken merkte sie, dass sie ihre Lederkombination nicht mehr anhatte. Hatte der verdammte Scheißer sie ausgezogen?
    Gleich darauf bekam sie den Strahl ins Gesicht. Wasser drang in Mund und Nase, sodass sie hustete und spuckte.
    »Das hat noch jeden wieder aufgeweckt.«
    Dorli öffnete die Augen. Der Meixner steckte eben den Schlauch zurück in eine Halterung an der Wand. Einer weiß gekachelten Wand. Der Boden war ebenfalls gefliest. Auf einem Tisch gleich neben ihr lagen allerlei Messer und Beile. Der Schlachtraum. O Gott!
    »Verdammt, Toni, was soll denn der Quatsch?« Dorlis Stimme zitterte ebenso wie ihr ganzer Körper. Sie sah an sich hinunter. Immerhin hatte sie noch ihre Unterwäsche an. Doch die wirkte jetzt wie ein eiskalter Umschlag.
    »Na komm, Dorli, jetzt tu net so. Jahrelang hab ich dich net g’sehn, und jetzt treibst dich auffallend oft bei mir herum. I will wissen, was du bei mir suchst.«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass ich mit der Pechhacker Susi in die Schule gegangen bin. Ich wollt sie nur fragen, wann wir uns treffen.«
    »Sag, haltst du mi für blöd? Glaubst, i hab nicht g’sehn, wie du durch mein ganzen Hof g’fahren bist? Was hast du dort zu suchen?«
    »Na, wenn du das gesehen hast, dann hast ja vielleicht auch bemerkt, dass ich erst am Shop war, oder? Ich wollt irgendjemand fragen, wann der Laden wieder offen hat. Steht ja nix ang’schrieben. Aber ich hab kein Schwein getroffen.«
    Was nicht ganz stimmte. Denn die Schweine hatte sie getroffen.
    »Falls es wirklich so g’wesen sein sollte, hast a Pech g’habt. Von da kommst lebendig nimmer raus. Und jetzt werden wir uns mal ein bisserl unterhalten.«
    Dorli kroch Gänsehaut über Rücken und Arme. Der Meixner zog den Tisch mit den martialischen Gerätschaften näher. Die Zangen und Skalpelle, oder was immer das war, schepperten unheilvoll in den Metallschalen.
    Der Meixner griff sich ein rasiermesserscharfes Teil und fuhr Dorli damit quer über den Körper. In Sekundenbruchteilen hing ihre Wäsche in Fetzen. Dort, wo das Messer ihre Haut geritzt hatte, trat Blut aus.
    »Und jetzt mach ma a bisserl Blunzen«, verkündete er.
    »Toni, warum tust du das?«
    Dorli zwang Ruhe in ihre Stimme. Irgendwo hatte sie mal gelesen, dass man am ehesten eine Chance hatte, wenn man den Täter dazu brachte, über seine Taten und seine Motive zu reden.
    »Weil mi mei Vater schon als kleines Kind dazu ausgebildet hat. Damals wollt i das nicht. Aber spätestens seit i ihn erledigt hab, ist mir klar geworden, dass i jetzt so was bin wie a Gott. I hab Macht über Leben und Tod.«
    Gleichzeitig schnitt er in Dorlis Schulter, ihre Oberarme, ihre Brüste. Sie schrie. Fühlte es warm an den Armen hinunterrinnen und auf den Bauch tropfen. Dazu lächelte Toni in einer Art und Weise, die Dorli das Blut in den Adern gefrieren ließ. Panik überflutete sie.
    Plötzlich ging ein leiser Alarm an, kaum hörbar, aber ein eindringlicher Dauerton.
    »Hm, jetzt musst no a bisserl auf mi warten. Wir kriegen Besuch. I muass kurz weg.«
    Anton Meixner drehte sich um, ging aus dem Raum und ließ die Tür hinter sich zufallen. Dann hörte Dorli, wie sich der Schlüssel im Schloss drehte.
    Toni ein

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