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Sautanz (German Edition)

Sautanz (German Edition)

Titel: Sautanz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronika A. Grager
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kannte ihn nicht näher, aber er schien sehr nett zu sein.«
    »Teilen Sie die Einschätzung Ihres Kollegen?«, wandte sich Lupo nun an den versteinerten Biermann.
    Der schüttelte den Kopf. »Ich habe mit ihm persönlich nie zu tun gehabt. Immer nur meine Leute. Ich kann dazu gar nichts sagen.«
    »Und wer hatte mit Erich Smekal Kontakt?« Lupo musste sich sehr beherrschen, dass er den schmierigen Kerl nicht anblaffte.
    »Keine Ahnung«, erwiderte der und wies mit der Hand auf seinen Finanzer. »Weißt du wen?«
    »Am ehesten der Joe Müller. Der hat früher mal für den Smekal gearbeitet und ist jetzt Fahrer bei uns.«
    »Können wir mit ihm sprechen?«
    Langbauer fischte sein iPhone aus der Rocktasche und tippte auf dem Display herum. »Tut mir leid, er ist auf Tour. Er kommt am Samstag zurück. Sie könnten ihn dann am Montag befragen.«
    Lupo nickte. »Und wer hat Smekal kontaktiert, wenn es eine Fuhre für ihn gab?«
    »Entweder ich oder unser Vorarbeiter.«
    »Wie heißt der Mann, und wo finden wir ihn?«
    Biermanns Raubtierblick zuckte zu Langbauer, der bereitwillig Auskunft gab.
    »Lazlo Körtesy. Er ist allerdings im Moment auf Urlaub und zu Hause in Ungarn. Sie erreichen ihn erst wieder in zwei Wochen.«
    Lupo musterte ihn forschend. »Müssen Sie da gar nicht ihr elektronisches Orakel befragen?«
    Langbauer grinste amüsiert. »Nein. Wenn der Vorarbeiter ausfällt, dann muss meist ich einspringen, wenn etwas unklar ist. Das merk ich mir auch so.«
    Dorli und Lupo bedankten sich für die Auskünfte und verließen die Firma.
    »Mann, der Geschäftsführer ist doch das reinste Ekelpaket.« Dorli schüttelte sich.
    »Der hat irgendwas zu verbergen«, erwiderte Lupo. »So ein Komiker. Er schaut nervös und beunruhigt aus, gleichzeitig spuckt er überhebliche Töne, und dann will er Smekal gar nicht persönlich kennen.«
    »Typen wie der haben meist Dreck am Stecken. Die Frage ist, hat es mit Smekal zu tun? Oder dreht er andere krumme Dinger, und jetzt geht ihm der Arsch auf Grundeis, dass wir was rausfinden könnten, wenn wir herumschnüffeln?«
    »Den Kerl werden wir wiedersehen, wenn sich herausstellen sollte, dass Erich Smekal keines natürlichen Todes gestorben ist.«
    »Sehe ich auch so.« Dorli nickte zustimmend.
    »Andererseits kann ich mir fast nicht vorstellen, dass die hier ein Motiv hätten.«
    »Wer weiß, was der Smekal für die Heinis hat fahren müssen.«
    »Und dann hätte unser personifizierter Engel die Transalpin-Leute erpresst? Geh, das glaubst aber selber nicht, Dorli.«
    »Dem schwindlichen Geschäftsführer traue ich alles zu.«
    »Aber doch nicht unserem Unschuldslamm!«
    »Was weiß ich. Vielleicht war das Lamm ein Wolf im Schafspelz.«
    Dorli warf ihre drahtigen eins einundsechzig auf den Beifahrersitz. Was für Lupo wohl bedeutete, dass er weiterfahren sollte. »Komisch ist außerdem, dass keiner erreichbar ist, der mit Smekal zu tun hatte.«
    »Könnte ja auch Zufall sein.«
    »Oder Absicht. Wir werden sehen, welche Ausrede sie uns das nächste Mal auftischen.«
    »Was nun?«
    »Mittagessen. Mir knurrt der Magen. Und dann in die Pathologie nach Baden.«
    Lupo setzte seine Kappe auf und machte auf Chauffeur. »Sehr wohl, Miss Daisy.«
    Dorli boxte ihn vom Nebensitz in die Rippen. »Den Film hab ich gesehen. Daisy ist mindestens hundert. Nimm das zurück! Sonst …«
    »Sonst was?«
    »Lass es lieber nicht drauf ankommen!«
    Als Dorli und Lupo in Baden aus der Pathologie kamen, wo sie mit Frau Dr.   Rusch über die Ergebnisse der Autopsie Erich Smekals gesprochen hatten, war der sanfte Nieselregen von vorhin in einen handfesten Platzregen übergegangen.
    »Und jetzt?«, fragte Lupo.
    »Rennen!«, entgegnete Dorli und sauste los in Richtung Auto.
    Lupo versuchte den Schlüssel ins Schloss zu kriegen, aber wie immer, wenn man sich besonders beeilen will, klappte es nicht.
    »Funkfernsteuerung!«, keuchte Dorli.
    Lupo warf ihr einen entgeisterten Blick zu.
    »Der Autoschlüssel. Du musst nicht den Schlüssel reinstecken zum Aufsperren. Drück auf …«
    Die Schlösser klackten, die Blinker leuchteten, Dorli riss die Tür auf und warf sich mit Schwung auf den Beifahrersitz.
    »Brr.« Sie schüttelte das Wasser aus ihrem Gesicht. »Sauwetter. Und du lässt mich da draußen im Regen stehen!«
    Lupo schlug die Tür zu und wischte sich die Tropfen aus den Augen.
    »Du siehst entzückend aus, wenn du wütend bist.«
    Dorli drehte ihr Gesicht in seine Richtung. Öffnete den Mund zu einer

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