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Savannah

Savannah

Titel: Savannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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als so unwesentlich betrachtet, dass er sie gar nicht der Rede wert empfunden hatte — vielleicht hatte er sie aber in seiner männlichen Ignoranz auch schlicht und einfach vergessen. Jedenfalls war Savannah entsetzt. Ihre Knie wurden weich und sie hatte nur den Wunsch sich umzudrehen und sich irgendwo in den Bergen zu verstecken. Das war natürlich unsinnig, denn sie hatte schließlich nichts falsch gemacht - jedenfalls nichts, was Trey Hargreaves betraf.
    »Hallo«, sagte Rachel, die sich inzwischen vom ersten Schock erholt hatte, und streckte der anderen Frau eine schmale kühle Hand entgegen.
    Savannah nickte, schüttelte kurz Rachels Hand und murmelte ein verlegenes »Hallo«.
    »Ich denke, dass Sie viel mit Ihren Schülern zu tim haben. Da gehe ich besser wieder ...« Sie machte auf dem Absatz kehrt, aber Trey versperrte ihr den Weg.
    »Ich hoffe, dass Sie heute zum Abendessen zu uns kommen«, sagte Rachel Hargreaves. »Passt es Ihnen um sechs Uhr?«
    Savannah atmete nur ganz flach. Sie war es nicht gewohnt, dass man sie zum Essen einlud, und so hatte sie auch fast schon vergessen, wie man auf eine Einladung reagierte. »Ja, nun ... ich weiß nicht...«, murmelte sie.
    »Sie wird kommen«, versicherte Trey seiner Frau lächelnd. Der elektrisierte Blick, den die beiden wechselten, war so intensiv, dass förmlich die Funken stoben. Selbst Savannah spürte die Hitzewelle zwischen den beiden.
    Rachel warf der Partnerin ihres Mannes einen letzten nachdenklichen Blick zu, nickte dann kurz und schloss die Tür von innen.
    »Du hattest es ihr nicht mal erzählt«, zischte Savannah wütend, als sie mit Trey wieder den Viehtrieb überquerte, der einmal eine Straße werden sollte, und auf den Saloon zuging.
    »Was habe ich Rachel nicht erzählt?«, fragte er und schien ehrlich verblüfft zu sein.
    »Dass ich eine Frau bin, verdammt noch mal! So kann man doch mit Menschen nicht umgehen!«
    Trey schien sich immer noch keiner Schuld bewusst zu sein. »Natürlich habe ich ihr gesagt, dass mein Partner aus Choteau kommt und in der Station ein Zimmer mieten wird, bis unser Haus fertig ist und die Räume über der Bar frei werden. Sie hat mir keine weiteren Fragen gestellt.«
    »Weil sie natürlich von der Voraussetzung ausgegangen ist, dass ich ein Mann sei!«, schimpfte Savannah. »Wahrscheinlich hat sie irgendeinen dicken Schmerbauch erwartet, mit einer Zigarre im Mund und einer glänzenden Glatze.«
    Bei dieser Vorstellung musste Trey lachen, und da sie inzwischen die Tür zum Saloon erreicht hatten, hielt er ihr den einen Flügel auf, damit sie vor ihm eintreten konnte. Obwohl vor dem Brimestone weder Pferde angebunden waren, noch irgendwelche Wagen zu sehen waren, war die Bar erstaunlich gut besetzt—und dabei war es ja noch relativ früh am Morgen. Savannah wusste nicht recht, ob sie über diese Tatsache verärgert sein sollte oder sie als gutes Zeichen dafür ansehen sollte, dass sie ihr Geld vielleicht doch nicht so falsch angelegt hatte.
    »Du machst dir natürlich Sorgen darüber, dass Rachel eifersüchtig sein könnte«, sag te Trey so laut, dass alle Män ner im Raum, angefangen bei dem Bartender, der mehr wie ein englischer Butler aussah, bis zum letzten Viehtreiber in der hintersten Ecke, aufblickten, wobei Savannah vor Verlegenheit leicht errötete. »Mach dir darüber keine Gedanken«, fuhr Trey fort, »denn sie weiß, dass ich absolut verrückt nach ihr bin - und nur nach ihr.«
    Aus dem Augenwinkel beobachtete Savannah den Bartende der inbrünstig ein Glas polierte, wobei er ein bisschen vor sich hin grinste.
    Sie hob die Arme und ließ sie resigniert wieder fallen. »Ich gebe es auf«, sagte sie, »aber mach mich später nicht dafür verantwortlich, wenn sie dir die Haut vom Leib zieht, sobald sie allein mit dir ist.«
    Trey wirkte überaus selbstbewusst und er schien sich seiner F rau sehr sicher zu sein. »Es wird bestimmt nicht die Haut sein, die sie mir ...«
    Savannah fiel ihm ins Wort. »Wage es nicht auszusprechen, was dir gerade auf der Zunge liegt, Mr. Trey Har greaves!«
    Er lachte leise in sich hinein und ließ erneut seinen Blick über ihre strenge Kleidung gleiten. »Willst du so etwa hier arbeiten und singen?«, fragte er. »Diese Bluse und dieser Rock scheinen mir für ein Damenkränzchen beim Nachmittagstee passender zu sein.«
    Savannah senkte ihre Stimme und stemmte wieder die Hände auf ihre Hüften. »Weder du noch irgendein anderer Mann braucht mir zu sagen, was ich anzuziehen habe,

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