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Savannah

Savannah

Titel: Savannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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die korrekte Anrede? Miss Rigbey!«
    Savannah hatte nie geheiratet, denn der Skandal hatte alle ihre Chancen zunichte gemacht. Burke Eldon - sie mochte gar nicht mehr an ihn denken und schon gar nicht daran, was für ein schrecklicher Irrtum und Fehler es gewesen war, diesem Mann zu vertrauen.
    Natürlich lag das jetzt schon lange zurück und sie war ja auch nicht die erste Frau gewesen, die von einem Mann ausgenutzt worden war. Sie hatte die Sache verdrängt und sich ihr Leben neu eingerichtet, obwohl es verdammt schwer gewesen war. »Ja«, sagte sie mit der ganzen Würde, die sie aufbringen konnte. »Miss ist vollkommen in Ordnung.«
    Emma, die sich durch Savannahs Einladung, die Kleider zu berühren, ermutigt fühlte, hatte das blaue hochgenommen und hielt es vor ihre flache Brust, wobei sie sich wohl vorstellte, dass sie später, wenn sie erwachsen war, auch einmal so ein schönes Kleid tragen würde. Savannah ließ der Kiemen ihren Spaß, denn sie hatte im Moment genug mit sich und ihren aufgewühlten Gefühlen zu tun und sie fürchtete, dass ihr übel werden könnte. Vergessen war nicht so einfach und jetzt merkte sie, dass sie immer noch die Wut und die Scham, den Schmerz und die Angst in sich trug. »Ist es in Ihren Kreisen üblich, einfach in das Zimmer einer Frau zu kommen, ohne dass man Sie dazu aufgefordert hat?«
    Emma verfolgte mit mäßigem Interesse den Schlagabtausch der beiden, aber sie dachte sich nichts weiter dabei. So waren sie eben, die Erwachsenen.
    Dr. Parrish neigte seinen Kopf. »Ich bitte um Entschuldigung«, sagte er. »Miss June hat mich gebeten, Sie zu fragen, ob Sie eine Flasche i hres selbst gemachten Holunder beer-Weins heute Abend als Präsent mitbringen möchten. Sie wäre sicher selbst zu Ihnen gekommen, aber sie ist draußen, um dem Stationsmeister bei einem lahmen Pferd zu helfen.«
    Savannah dachte über das freundliche Angebot nach. Sie selbst trank keinen Wein, aber ohne Junes Angebot würde sie mit leeren Händen zu ihren Gastgebern kommen und sie hasste es, wenn sie sich jemandem verpflichtet fühlte - selbst wenn es wegen einer Kleinigkeit wie ein Abendessen war.
    Der Blick des Arztes glitt über die glitzernden bunten Kleider auf dem Bett. »Ziehen Sie das rote an«, schlug er unverfroren vor und dann — während Savannah immer noch um Fassung rang und gegen ein süßes, fremdes Gefühl in ihrer Brust kämpfte - löste er sich endlich langsam vom Türrahmen, drehte sich um und ging davon.
    »Ich mag ihn«, bekannte Emma.
    Savannah seufzte. »Na, wenigstens einer«, meinte sie, wahrend sie immer noch Ordnung in ihre verwirrten Gefühle zu bringen versuchte.
    »Aber nein«, widersprach die Kleine und schaute dabei Savannah mit ihren großen, ausdrucksvollen Augen ernst an. »Jacob mag ihn auch und Miss June sowieso. Sie sagen, dass der Doc in Springwater leben wird - obwohl er selbst es noch nicht weiß.«
    Gegen ihren Willen musste Savannah lächeln, aber Dr. Parrish hatte etwas an sich, dem sie sich nicht entziehen konnte. Er hatte ihre Gefühle vollkommen durcheinander gewirbelt und sie hatte zwischendurch geglaubt, Schmetterlinge im Bauch zu haben. Sie konnte nur hoffen, dass es nicht das bedeutete, wovor sie sich am meisten fürchtete. Nach der Sache mit Burke hatte sie sich geschworen, dass sie keinem Mann mehr vollkommen vertrauen würde — und dass sie sich bestimmt nicht noch einmal in einen verlieben würde.
     
    Zum Schluss entschied Savannah sich dann doch für den schlichten Rock und die hochgeschlossene Bluse, die sie den ganzen Tag schon getragen hatte. Pres schien ein bisschen enttäuscht zu sein, denn er hatte wohl gehofft, wenigstens einen kurzen Blick auf das rote Abendkleid mit den schwarzen Spitzen werfen zu können. Aber statt dessen huschte sie nur schnell durch die große Halle der Station. Um die Schultern hatte sie eine gestrickte Stola gelegt und in einem Arm hielt sie einen Korb mit dem Holunderbeer-Wein. Die Flasche war diskret mit einem karierten Tuch bedeckt.
    »Trey wird Sie sicher nach Hause begleiten«, meinte Miss June, die neben der Eingangstiir stand und ein besorgtes Gesicht machte. Man hätte fast glauben können, dass Miss June Springwater für die Metropole des Verbrechens hielt anstatt für eine ruhige Siedlung, in der einmal am Tag eine Kutsche hielt und durch die gelegentlich ein Rindertreck zog. »Ich denke, dass Sie nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr allein draußen herumlaufen sollten.«
    Savannah lächelte beruhigend

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