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Savannah

Savannah

Titel: Savannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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auf die Schulter riss Pres aus all seinen Gedanken. Er dreh te sich um und sah Trey Hargrea ves, den stolzen Hausbesitzer, der ihn strahlend wie ein Honigkuchenpferd angrinste. »Jacob und ich haben miteinander geredet«, sagte Trey. »So wie es aussieht, werden jede Menge Bretter übrig bleiben. Entweder haben die in Seattle sich völlig verrechnet oder wir haben ein Zimmer zu wenig gebaut. . Es ist auch noch Holz von der Station übrig. Da dachten wir - ich spreche jetzt für die gesamte Stadt - also, wir ... wir möchten Ihnen auch ein kleines Haus bauen. Natürlich nur zwei oder drei Zimmer und einen Raum, in dem Sie Ihre Patienten empfangen könnten. Die Leute hier in der Gegend brauchen einen Doktor wie dich. Ah ... ich meine natürlich einen wie Sie.«
    Pres war vollkommen sprachlos. Wie hätte er auch jemals mit so einem großherzigen Angebot rechnen können? Er hatte ja nie die Absic ht gehabt, sich in Springwa ter - oder anderswo - als Arzt niederzulassen. Er war doch hier einfach nur gestrandet. »Das würden Sie ... das würdest du ... ihr ... wirklich tun? Mir ein Haus bauen?«
    Trey grinste und blieb bei dem persönlichen du. »Verdammt noch mal, Doc. Natürlich bauen wir dir ein Haus. Aber ich warne dich, reich wirst du hier nicht werden. Die Leute in dieser Gegend brauchen dich, aber sie haben nicht viel Geld. Und ich fürchte, das wird sich auch nicht ändern - es sei denn, jemand stößt auf eine Goldader. Du musst dich also entscheiden, ob du trotzdem in Springwa ter bleiben willst, das eines Tages eine richtige Stadt sein wird.«
    Pres fuhr sich verlegen mit der Hand durchs Haar. Der Heuboden der McCaffreys war kein schlechter Schlafplatz - weder kalt noch ungemütlich, aber natürlich ziemlich bescheiden. Er nahm auch an, dass er in der Station so viel gearbeitet hatte, dass damit die Kosten für Logis und Essen gedeckt waren. Natürlich würde der Sommer nicht ewig anhalten und da wäre es schön, ein richtiges Dach über dem Kopf zu haben. Den Preis für ein Kutschbillett hatte er sich bestimmt schon sieben Mal verdient, indem er Splitter gezogen und Wunden bandagiert hatte, aber fast alle Patienten hatten ihn mit Naturalien bezahlt, Geflügel und getrocknete Bohnen, frische Eier und Kartoffeln. Das wenige Bargeld, das er bekommen hatte, war für dringend benötigtes medizinisches Material draufgegangen und die Lebensmittel hatte er June gegeben, die ja eine kleine Armee zu verköstigen hatte, all die Kinder, Miranda, die sich prächtig erholt hatte, und ihr Baby, er selbst und Savannah.
    »Ich denke, ich habe gerade nichts anderes vor«, antwortete er Trey nach einer Weile.
    Trey lachte und schlug dem Arzt freundschaftlich auf die Schulter. »Das freut mich«, sagte er, bevor er die Stimme zu einem vertraulichen Flüstern senkte. »Ich glaube, dass meine Rachel in anderen Umständen ist. Sie ist seit einiger Zeit ziemlich gereizt und morgens ist ihr oft übel. Ich würde mich wirklich wohler fühlen, wenn du in der Nähe bist, um das Baby zu holen.«
    Das Baby holen war eigentlich ein ganz normaler Ausdruck, aber Pres musste doch immer wieder lachen, wenn er diese Redewendung hörte, denn dann stellte er sich vor, dass er mit einem Körbchen unterm Arm in den nächsten
    Kramladen ging, um ein Baby auszusuchen, das er dann der Mutter brachte. Er deutete mit dem Kopf in Richtung des Hauses, dessen Außenwände schon standen. »Sieht aus, als könntest du mit deiner Frau in einer Woche schon einziehen. Fehlt ja im Grunde nur das Dach.« Er dachte an Savannah, die dann in die freien Räume über dem Brimestone Saloon ziehen würde, und bei dem Gedanken spürte er plötzlich, wie ihn eine Welle der Empörung durchfuhr.
    »Sieht so aus«, meinte Trey zustimmend, der mit stolzem Gesicht sein halb fertiges Haus betrachtete und dann zur Station schaute, wo die Frauen aus Nah und Fern sich bei Miss June versammelt hatten. »Rachel ist froh, wenn sie den Saloon nicht mehr betreten muss, und wir freuen uns natürlich, dass wir dann endlich wieder Emma zu uns nehmen können.« Er schwieg einen Moment und schüttelte dann nachdenklich den Kopf. »Allerdings stecke ich jetzt bis über beide Ohren in Schulden, das kannst du mir glauben.«
    »Wie ich gehört habe, wird Savannah - ich meine Miss Rigbey - dann in den Räumen leben, wo du und Rachel jetzt wohnt«, sagte Pres. Er stellte sich vor, dass liebes-hungrige Cowboys nachts die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hoch schlichen oder verirrte Kugeln von unten

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