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Savannah

Savannah

Titel: Savannah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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durch die Decke nach oben schlugen. Sein Magen verkrampfte sich und unbewusst ballte er die Hände zu Fäusten.
    Trey machte plötzlich ein ganz ernstes Gesicht. Er blickte Pres an, der sich mit einem mal etwas unbehaglich fühlte. »Sie ist keine Hure«, sagte er- »Sie war es auch nie. Ich bin mit Savannah nun mehr als fünf Jahre befreundet und ich sage dir, dass es - mit Ausnahme meiner Rachel vielleicht - keine anständigere Frau auf der ganzen Welt gibt.«
    Pres strich sich mit der Hand über Kinn und Wange und spürte die Bartstoppeln. Es war Zeit, sich wieder mal zu rasieren. Aber vielleicht sollte er ganz damit aufhören und sich einen Bart stehen lassen, was ja zur Zeit große Mode war, doch bei dem Gedanken, dass sein Gesicht völlig behaart war, grauste ihm. Es war nicht nur unhygienisch, es juckte auch. »Du brauchst mir nicht zu erklären, wer oder was Miss Rigbey ist«, sagte er mit einem ungeduldigen Achselzucken.
    Trey lächelte nicht, sondern seine Augen verengten sich noch eine Spur mehr. »Wirklich nicht?«, fragte er. »Ich habe gesehen, wie du sie beobachtest, Doc, und da du nicht zum Trinken oder Spielen in den Brimestone Saloon kommst, kann es ja nur wegen Savannah sein.«
    Pres verschränkte seine Arme. »Soll das eine Warnung sein, mich von ihr fern zu halten?«, fragte er. »Und das nach diesem freundlichen Gerede, dass die Stadt einen Arzt braucht. Da kann ich gleich meine Sachen packen und mit dem nächsten Trail weiterziehen.«
    »Nun mach mal halblang und sei nicht gleich beleidigt«, erwiderte Trey ernst. »Ich sehe doch, dass zwischen euch etwas ist, jeder kann das sehen und spüren - mit Ausnahme von euch beiden vielleicht. Nein, ich kann dir nur sagen, dass Savannah mein Freund ist, der beste, den ich jemals hatte. Schau, Pres, ich mag dich wirklich, denn du bist ein feiner Kerl, aber falls du meine Partnerin nicht wie eine Lady behandelst, werde ich dir so ein paar Dinger verpassen, dass du deinen Fehler nie mehr vergessen wirst.«
    Pres war nie einem Kampf aus dem Weg gegangen - abgesehen von denen, die er mit sich selbst führte - und er würde auch jetzt nicht davonrennen. Aber vielleicht sollte er die Gelegenheit nutzen, um mehr über Savannah zu erfahren, denn er hatte nachts so manche Stunde wach gelegen und über diese Frau nachgedacht.
    »Was ist ihr denn passiert?«, fragte er.
    Trey setzte seinen Hut ab und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Genaues weiß ich auch nicht, aber es wird wohl ziemlich schlimm gewesen sein. Meines Wissens nach hat sie keine Familie mehr und ich bin ziemlich sicher, dass ich - bevor sie nach Springwater kam—der einzige Mensch war, den sie als Freund bezeichnen konnte. Aber wenn du wissen willst, wieso Savannah zu dem geworden ist, was sie ist, musst du sie schon selbst fragen, Doc.« Pres war nicht ganz sicher, aber er glaubte die Spur eines Grinsens in Treys Augen entdeckt zu haben.
    »Als Antwort könnte sie mir sehr wohl ins Gesicht spucken oder mir die Augen auskratzen«, erwiderte er seufzend.
    Trey lachte. »Das wäre allerdings denkbar«, meinte er, als Jacob McCaffrey auf die beiden Männer zutrat.
    Er konnte es immer noch nicht fassen, dass das Haus tatsächlich angekommen war - und dass es wirklich noch vor dem Herbst fertig sein würde. »Unglaublich«, murmelte er wohl zum hundertsten Mal und schüttelte den Kopf.
    Pres schlug ihm freundschaftlich auf den Rücken. »Das Leben ist eben voller Überraschungen«, meinte er grinsend und fragte sich, ob er das zu Jacob gesagt hatte oder zu sich selbst.
    Jacob, der ja von Herzen eine Frohnatur war, blickte die beiden abwechselnd an, wobei ihm Trey mit einem leichten Kopfnicken zu verstehen hab, dass Dr. Prescott Parrish in Springwater bleiben würde. »Ja, wie haben wir es denn hier?«, fragte Jacob gut gelaunt. »Ihr steht hier rum und schwätzt wie die Waschweiber und überlasst die ganze Arbeit uns anderen?«
    Trey Und Pres wechselten einen Blick, bevor jeder in eine andere Richtung davonging. Trey, um beim Decken des Dachs zu helfen, Pr es, um zusammen mit Landry Kil dare Holz und Kisten mit Nägeln zu entladen.
     
    Als Savannah die Halle der Station betrat, blickten alle auf und Savannah hatte das Gefühl, als ob die anderen Frauen in ihr eine Hochstaplerin sahen, die in ihrem Kreis nichts verloren hatte. June strahlte Savannah an und auch Rachel lächelte ihr freundlich zu, aber die anderen beobachteten sie misstrauisch und zurückhaltend. Hatten sie etwa gerade über sie

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