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saved by an Angel

Titel: saved by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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lächelte und erinnerte sich an die Stimme, die sie damals den ganzen Tag durcheinandergebracht hatte, eine Stimme aus dem Nichts - es war Lacey, die sich ein paar Scherze erlaubte.
    »Knackiger Hintern«, sagten Ivy und Beth wie aus der Pistole geschossen, dieses Mal fingen sie lauthals zu lachen an.
    Mit dem plötzlichen Lachen kamen die Tränen. Ivy hielt eine Hand vors Gesicht.
    Will und Beth saßen schweigen daneben und ließen sie einfach ihren Schmerz herausweinen. Nach einer Weile nahm Will ihre Hand, legte sie sanft auf den Tisch und zeichnete ihren Umriss nach. Der Stift fuhr immer wieder um ihre Finger, die leichte Berührung beruhigte sie. Will legte seine Hand neben ihre und zeichnete auch sie nach.
    Als sie die Hände wegzogen, sah sich Ivy das Ergebnis an. »Flügel«, stellte sie fest und ein schwaches Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Ein Schmetterling oder ein Engel.«
    Ivy wäre gern näher an Will herangerückt, um sich an ihn zu lehnen. Sie wollte ihm alles erzählen, was sie wusste, und ihn um Hilfe bitten. Aber sie durfte ihn nicht in Gefahr bringen. Ihretwegen war schon ein Junge, den sie von ganzem Herzen geliebt hatte, umgebracht worden. Sie würde nicht zulassen, dass es - Ivy hielt inne. Dem anderen Jungen passierte, den sie ... liebte?

 
9
     
     
     
     
     
     
    Als die beiden Ivy später zu Hause absetzten, ging sie nicht ins Haus. Erics Umschlag steckte noch immer in ihrer Manteltasche. Sie stieg in ihr Auto und fuhr los. Nachdem sie eine Stunde ziellos herumgefahren war - auf Seitenstraßen, die am Fluss entlang nordwärts führten, dann über den Fluss und wieder Richtung Süden und zurück in die Stadt, hielt sie schließlich am Park am Ende der Main Street.
    Es hatte endlich aufgehört zu regnen und im Park schien die Nachmittagssonne durch blauschwarze Wolken. Das Gras sah saftig grün aus. Ivy saß allein in dem Holzpavillon und dachte an den Tag des Kunstfestivals. Gregory hatte sie von einer Seite der Wiese beobachtet, Will von der anderen. Als sie am Klavier saß und spielte, hatte sie jedoch nur Tristans Anwesenheit wirklich gespürt. War er tatsächlich im Park gewesen? Wusste er, dass sie die >Mondscheinsonate< für ihn spielte?
    »Ich war da. Und ich wusste es.«
    Ivy sah auf ihre schimmernden Hände und lächelte. »Tristan«, sagte sie leise.
    »Ivy.« Seine Stimme brachte alles in ihr zum Leuchten. »Ivy, wovor läufst du weg?«
    Die Frage traf sie unvorbereitet. »Was?«
    »Vor was bist du gerade davongefahren?«, fragte Tristan.
    »Ich bin einfach spazieren gefahren.«
    »Du warst durcheinander«, stellte er fest.
    »Ich hab versucht nachzudenken, das ist alles. Aber ich hab es nicht geschafft«, gestand sie.
    »Worüber konntest du nicht nachdenken?«
    »Über dich.« Ivy fuhr mit der Hand über das glatte, feuchte Holz des Geländers, auf dem sie saß. »Du musstest meinetwegen sterben. Ich hab es gewusst, aber ich habe es erst jetzt an mich herangelassen, als mir klargeworden ist, dass Eric vielleicht auch meinetwegen gestorben ist. Ich hab es erst kapiert, als ich darüber nachgedacht habe, was Will zustoßen könnte, wenn er weiß, was vor sich geht.«
    »Will wird es herausfinden«, erklärte ihr Tristan.
    »Das dürfen wir nicht zulassen!«, rief Ivy. »Wir dürfen ihn nicht in Gefahr bringen.«
    »Wenn du so denkst«, bemerkte Tristan trocken, »hättest du deinen Mantel nicht bei ihm am Tisch liegen lassen sollen.«
    Ivy griff schnell in ihre Manteltasche. Der Umschlag war noch da, aber als sie ihn herauszog, stellte sie fest, dass die Lasche nicht mehr hineingeschoben war.
    »Sobald Beth und du ihn allein gelassen habt, hat er nachgeschaut.«
    Ivy schloss für einen Moment die Augen, sie fühlte sich hintergangen. »Vermutlich - vermutlich wäre ich auch neugierig gewesen«, sagte sie, nach einer Entschuldigung für Will suchend.
    »Hast du eine Idee, wo der Schlüssel passen könnte?«, fragte Tristan.
    Ivy drehte den Umschlag um. »Bei irgendeinem kleinen Kasten oder Schrank. In Carolines Haus«, fügte sie hinzu und sah auf die Adresse. »Kommst du ins Haus hinein?«
    »Klar. Wenn ich meine Finger Gestalt annehmen lasse, kann ich auch den Riegel zurückschieben und dich reinlassen«, erklärte er ihr. »Bring den Schlüssel mit, dann finden wir, was Eric dich finden lassen wollte. Nur heute nicht, okay?«
    Ivy hörte die Erschöpfung in seiner Stimme. »Stimmt was nicht?«
    »Ich bin müde. Wirklich müde.«
    »Die Dunkelheit«, flüsterte sie mit

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