Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)
dort etwas vergraben. Unauffällig strich der Magier mit der Schuhspitze den Dreck zur Seite bis ein blauglänzender Stein sichtbar wurde. Savinama überraschte es nicht. Hexer waren auf die Hilfe von Gegenständen angewiesen. Auf Kräuter und anderes Werkzeug.
„Sie sind einfach zu dumm zu begreifen, dass sie mit ihrem Glauben diese Gegenstände aufladen“, brummelte er vor sich hin. Dabei vergaß der Magier, dass eben diese vermeintliche Dummheit dafür sorgte, dass er hier nicht wegkam. Als er sich unbeobachtet wähnte, kickte Savinama den Edelstein aus der Kreisform hinaus und verbarg ihn hinter sich.
„Wer zuletzt lacht, Anectis!“ Er straffte die Schultern, schloss die Augen und begann sich erneut zu konzentrieren.
„Hey, schau mal!“ Einer der Krieger, die um ein Lagerfeuer saßen, stieß seinen Kollegen an. „Er ist doch dumm.“
„Du musst ihm immerhin eingestehen, dass er den direkten Bann gefunden hat. Soweit ist noch keiner gekommen.“ Die beiden setzten sich gelassen hin, um das Ganze in Ruhe zu betrachten.
„Hast du schon mal einen Magier in Aktion erlebt?“ Der Andere schüttelte den Kopf, fasziniert beobachteten sie den Gefangenen.
Ein leichter Wind kam auf und trieb den Nebel vom Boden, als Anectis aus seinem Zelt kam und sich verschlafen am Hinterkopf kratzte. Doch als er ein leises Grollen hörte, blickte er erschrocken zum Himmel und dann zu seinem neuen Haustier. Drei weitere Krieger traten neben ihn.
„Ich gebe zu, der Mann verdient Respekt. Er ist wirklich gut.“
„Sollen wir etwas unternehmen, Anectis?“ Kurz dachte der Anführer nach:
„Und euch den Spaß nehmen? Nein, ich will sehen, wie weit er es schafft.“ Einer hustete gekünstelt. „Wie kann er nur glauben, dass sein Kreis der einzige ist, wenn wir mit den Magiern Krieg führen?“ Sie sahen, wie Savinama den Kopf zurücklehnte, die Augen noch geschlossen. Er sammelte alle Energie um sich herum, fühlte seine Grenzen, doch in diesem Moment war er bereit sie zu überschreiten. Er ignorierte das leise Flüstern am Rande, fast als wollten sie ihn vor etwas warnen. Das Donnern klang nun näher und am Horizont zogen dunkle Gewitterwolken auf, die sich scheinbar kreisförmig um das Lager gruppierten. Mit ihnen wurde der Wind stärker, wirbelte über den Boden und zog in einem weiten Kreis Staub über den Platz.
„Okay, nun reicht es.“ Anectis wollte nicht zugeben, dass er fürchtete, sein Bann würde nicht reichen. Er schritt energisch auf Savinama zu und blieb kurz vor ihm stehen. „Glaubt ihr wirklich, dass ihr das schafft?“, rief er mit altbekanntem Spott.
Der Magier blieb ruhig, senkte ganz langsam den Kopf und Anectis wich erschrocken einen Schritt zurück. Er hatte schon oft mit Magiern zu tun gehabt. Mit hervorragenden Kriegern, doch so etwas hatte er noch nie gesehen. Die Augen seines Gefangenen leuchteten in tiefem Gelb mit schwarzem Rand.
„Na los doch, greift mich an! Ich habe euch in den Staub gezwungen und ausgelacht und ich werde es wieder tun.“ Er machte das Aufblitzen von Wut im Gesicht seines Feindes aus. Und genau in diesem Moment ging eine Welle von Energie von dem Magier aus, breitete sich über den Boden, ließ den Sand vibrieren und jagte direkt auf das Lager zu. Die Männer schrien erschrocken auf und brachten sich hinter allem, was sie finden konnten, in Sicherheit. Nur Anectis blieb selbstsicher stehen.
„Alberadena“, rief er und hob die Hand. Es wirkte, als bliebe für Sekunden die Zeit um sie herum stehen und mit ihr die Kraft, die dahinterstand. Anectis winkte mit dem linken Finger, als tadele er ein kleines Kind und ein böses Grinsen huschte über sein Gesicht. Er drehte die Handfläche und zeigte nun direkt auf Savinama: „Nicht mit mir und nicht in meinem Lager!“
Etwas Unglaubliches geschah. Savinamas Augen starrten schockiert den Hexer an. Mit einem lauten „Naé!“ riss er die Arme hoch und warf sich auf die Knie, als seine eigenen Energien über ihm zusammenbrachen.
Sein Schrei war durch das ganze Lager zu hören.
Die letzten Staubkörner rieselten zu Boden. Die Brust von Anectis hob uns senkte sich unter tiefen Atemzügen. Dann straffte er die Schultern und wirkte, als sei nichts geschehen, während er abfällig auf den am Boden liegenden niederblickte.
„Wagt es niemals wieder mich anzugreifen.“ Er drehte sich um und ging.
Savinama konnte seine Worte kaum hören. Sein Körper schmerzte und er glaubte sich nie wieder bewegen zu können. Mit Mühe und
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