Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)
ich wollte dich nur ärgern.“ Sie quietschte vor Freude und presste ihr Gesicht an seine Brust.
Filyma erblickte Arthol und ging zu ihm. „Und? Beeindrucken dich unsere Schulgebäude immer noch?“ Arthol grinste. Er beobachtete, wie Savinama das Kind wieder auf den Boden setzte und einige andere begrüßte.
„Okay, ich habe nicht miterlebt, was auf Natriell geschehen ist. Shorbo hat mir gesagt, dass er vieles verloren hat, aber dass es so gravierend ist!“
„Was? Wieso kommt ihr jetzt darauf?“
„Weil Savinama noch niemals seit Ineanas Tod seine Tochter am Rande hat stehenlassen. Auch wenn er nie gewusst hat, dass sie seine Tochter ist, hat er sie seit jener Nacht wie seine eigene behandelt.“ Filyma beobachtete den Freund. Wie selbstverständlich unterhielt sich Savinama mit einigen Schülern. Ein Stück von ihm weg stand das kleine Mädchen und war am Boden zerstört.
„Arthol wartet. Wie heißt sie?“
„Wer?“
„Das Kind.“
„Oh, Mineshka ist ihr Name. Alle glauben, Savinama kümmere sich wie ein Pflegevater um sie, weil er ihre Mutter kannte“
„Ich komme später nach. Verzeiht.“ Filyma eilte über den Platz bis zu dem Kind.
„Mineshka?“ Das Mädchen blickte zu ihr hoch und Filyma konnte sehen, dass sie mit den Tränen kämpfte.
„Warum schaust du so traurig? Wir haben doch sonniges Wetter.“ Die Kleine schaute wieder zu dem Magier.
„Er war sicher nicht zufrieden mit mir.“ Sie wirkte zerknirscht und trat mit der Fußspitze in den Kies. Filyma tat leicht und unbeschwert.
„Da irrst du dich. Er hat nur viel zu tun gehabt und schau: Alle wollen begrüßt werden. Aber dich hat er als erstes begrüßt oder?“ Mineshka blickte die fremde Magierin mit großen Augen an. „Na komm.“ Filyma streckte ihre Hände nach unten und nach kurzem Zögern ließ sich das Kind von ihr auf den Arm nehmen. Augenblicklich fühlte sie eine unglaublich warme Energie, die fast schon zärtlich auf sie überging. Es war, als läge ein Flüstern von uralten Stimmen dahinter, das sich wieder langsam zurückzog. Mineshka grinste.
„Du hast Savinama sehr lieb.“ Jetzt kicherte sie. Filyma starrte sie verdattert an. Endlich begriff sie, dass das Mädchen ihre Energieströme berührt hatte und dass sie fast identisch mit jenen von Savinama waren. Niemand hätte es ihr sagen müssen, in diesem Moment war ihr klar geworden, dass es seine Tochter war. Hastig zog sie ihre geistigen Mauern hoch. „Du musst nicht so neugierig sein“, spielte sie die empörte, ging zu dem Serva hinüber und drängte die anderen zur Seite.
„Schau, was ich am Rande gefunden habe“, lachte Filyma den Magier an.
„Ja, ich sagte schon ….“ Sie unterbrach ihn kurzerhand.
„Ich denke, deine Pflegetochter hat dich mehr vermisst als alle anderen Schüler zusammen.“ Sie betonte das Wort besonders, blickte ihn dabei beschwörend an und hoffte inständig, dass er wusste, worauf sie hinaus wollte. Sie konnte sehen, wie es in dem Magier arbeitete. Wie er versuchte Bilder zu rufen, Erinnerungen. Doch irgendwann gab er auf.
„Komm zu mir“, flüsterte er leise und Filyma setzte das Kind auf die Erde. Savinama ging in die Hocke und ergriff ihre kleinen Hände. Er suchte nach etwas, das er ihr sagen konnte.
„Du bist so komisch“, sprach sie leise. Er schaute sie fest an. „Und siehst sehr traurig aus. Bist du es, Onkel Savin?“ Er nickte leicht. „Warum?“
„Ich bin sehr krank gewesen.“ Mineshka erschrak.
„Aber jetzt bist du wieder gesund?“, fragte sie hoffnungsvoll.
„Aé, das bin ich.“ Sie atmete auf und ihr kindliches Gesicht entspannte sich. „Doch habe ich durch die Krankheit viele Erinnerungen verloren, die mir wichtig waren.“
„Auch die an mich?“, flüsterte sie. Er drückte ihre Hände sanft als Antwort.
„Deswegen ist Filyma mitgekommen, um mir zu helfen.“ Mineshka grinste frech.
„Sie ist nett, sie mag dich sehr doll.“ Worauf die Kriegerin puterrot anlief. Plötzlich warf Mineshka ihre Arme um seinen Hals und drückte sich an ihn.
„Das macht nichts Onkel Savin. Wichtig ist, dass ich alles weiß. Dann kann ich dir das immer erzählen und wir sammeln ganz viele neue Erinnerungen, Aé?“ Völlig überrumpelt legte er zaghaft die Arme um den kleinen Körper.
„Aé das werden wir tun.“ Sie ließ ihn wieder los und hielt ihm die Hand entgegen. Als er sie erfasste, machte das Kind einen Knicks.
„Mein Name ist Mineshka, Tochter der Priesterin Ineana und Bevorash. Ich bin
Weitere Kostenlose Bücher