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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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die hohe Felswand, die Comoérta seitlich umschloss. Es sah faszinierend aus, wie der Schnee auf den Felsvorsprüngen lag, trotzdem fühlte er sich wie eingesperrt. Langsam holte er seine Aufzeichnungen aus dem Beutel und legte sie auf den Tisch. Er prüfte ihn, stabiler als er auf den ersten Blick wirkte. Akkurat legte er alles nebeneinander und zuoberst etwas kleines Schmales, das in ein Tuch eingewickelt war. Seine Schreibfeder, sein größter und wichtigster Besitz. Er zog sich aus, legte die Kleidung in den Schrank und wandte sich dann der neuen zu. Er betrachtete den einfachen graubraunen Stoff.
    „5 Jahre, Arthol“, grummelte er vor sich hin und zog sich dann an. Pünktlich eine Stunde später stand Karaz vor der Tür. Er drückte ihm eine Mappe in die Hand, während sie über die Flure schritten.
    „Darin findet ihr alle wichtigen Aufzeichnungen, inklusive eurer Tagespläne.“ Savinama schlug die erste Seite auf und überflog sie. Doch als er die nächste las, hielt er abrupt inne und blieb stehen. „Das ist, das ist …“, stammelte er. Karaz grinste.
    „Na, so schlimm ist es auch nicht. Ich erwähnte ja, ihr solltet nicht alles ernst nehmen, was Shorbo sagt. Darf ich sehen?“
    „Habt ihr den Plan erstellt?“ Karaz schüttelte den Kopf und beugte sich etwas vor, um die Tagespläne zu betrachten.
    „Puhhh, sieht doch ernst aus. Was seid ihr? Ein Genie oder jemand, der die Kreisführer geärgert hat?“ Karaz hatte noch nie eine solch zeitgenaue, durchstrukturierte Planung gesehen. Die Ausbildung zum Magistratero stellte weit höhere Anforderungen als die zum Magier, aber was hier stand enthielt scheinbar alles auf einmal. „Habt ihr in eurer Jugend keine Lust gehabt die Schule zu besuchen? Dies hier ist die Grundausbildung, die jedes Kind bereits genießt.“ Savinama zuckte kurz und versuchte seinen Ärger zu unterdrücken. Karaz blätterte weiter, schmunzelte ein wenig und gab dem Fremden die Mappe zurück. „Nun kommt, die dazu notwendigen Bücher werden euch aufs Zimmer gebracht.“ Zusammen kehrten sie in die große Haupthalle zurück und betraten kurz darauf den großen Essenssaal. Kreuz und quer standen lange Tische und Bänke zusammen, nur vor der hohen Fensterseite reihten sie sich akkurat aneinander. Karaz brachte ihn zu einem dieser Tische, an dem ein Dutzend Leute saßen. Einige trugen, wie Karaz, den Mantel des Kreises, andere einfache, und doch elegant wirkende Gewänder und er entdeckte zwei Männer in der gleichen Kleidung wie er. Alle schienen bester Laune und lachten miteinander.
    Als Karaz an den Tisch trat kehrte augenblicklich Ruhe ein. Man musterte den Neuankömmling an der Seite des Servas.
    „Darf ich vorstellen, ein neuer Anwärter zum Magistratero, Savinama.“ Jeder einzelne nickte kurz. „ Setzt euch. Den Rest werdet ihr nach und nach kennenlernen. Filyma kennt ihr ja schon.“ Die Magierin mit den schneeweißen Haaren saß ihm direkt gegenüber und ihm fielen wieder diese extrem hellen Augen auf.
    „Es ist sehr unhöflich jemanden so anzustarren.“ Sie reichte ihm das Brot, und warf ihm einen kurzen, abschätzenden Blick zu, doch ihre Art blieb kühl.
    „Verzeiht, doch wer würde nicht von einem Wintermorgen verzaubert werden?“ Sie hielt mitten in der Bewegung inne und starrte ihn an. Augenblicklich verstummten alle Gespräche und alle, die direkt neben ihm saßen, rückten ein Stück weg. Endlich wendete sie den Blick ab, biss in ihr Brot und unterhielt sich weiter mit ihrem Nachbarn, als sei nichts geschehen.
    Karaz zog die Mundwinkel nach oben und beugte sich etwas zur Seite. „Tut das nie wieder“, flüsterte er. „Sonst gebt ihr bald eine neue Wandstatue ab und dann wird euer Tagesplan eure geringste Sorge sein.“
    Nach dem Essen stand Savinama dem Kreisführer in dessen Arbeitszimmer gegenüber, der mit einem aufgeschlagenen Buch durch das Zimmer lief und sehr beschäftigt wirkte. Savinama betrachtete Shorbo schweigend und versuchte ihn einzuschätzen. Er war einen halben Kopf kleiner und trotz seines langen weißen Bartes und den ebenso weißen Haaren, strahlte dieser Mann eine immense Stärke aus.
    „Ihr habt eure Unterlagen bekommen. Die erste Woche wird euch Karaz oder einer der anderen Kreismitglieder begleiten, danach solltet ihr euch allein zurechtfinden.“ Er blieb stehen und lehnte sich mit der Hüfte an den großen Schreibtisch, der über und über mit Büchern und Dokumenten beladen war. „Ich hörte, dass ihr ein wenig überheblich

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