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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Verbindung bringen würde, folgte ich den Studenten und nahm an der Einführungsvorlesung teil. An meinem Platz in der letzten Reihe saß ich wie auf dem Oberdeck eines Busses und schaute auf die Leute da unten hinunter, ohne zu hören, was gesagt wurde, aber mit dem prickelnden Gefühl, heimliche Einblicke in ihr Leben zu erhaschen.
    Nach dem Vortrag verließ das Publikum den Saal und alle diskutierten, welcher Arbeitsgruppe sie sich als Nächstes anschließen wollten.
    »Ich gehe zu ›Wissenschaftliche Beweisführung‹«, erklärte Gazelle Jo forsch. »Wie sieht’s mit euch aus? Ingrid?«
    »Ich glaube, ich gehe zu ›Einwirkungen des Menschen‹.« Ingrid wandte sich mit hoffnungsvollem Blick an Yves, der seine Sonnenbrille durch eine niedliche randlose Lesebrille ersetzt hatte.
    Niedlich? Reiß dich am Riemen, Phee.
    »Ich schau mal bei ›Folgen fürs Ökosystem‹ rein. Wir treffen uns also später, okay?« Er bog links in den Korridor ab. Beide Mädchen standen da wie begossene Pudel. Ich hätte um ein Haar laut aufgelacht; es war dermaßen offensichtlich, dass sie den schnuckligsten Jungen der ganzen Konferenz am liebsten auf Schritt und Tritt verfolgthätten. Yves jedoch war anscheinend nicht traurig darüber, dass er ihren unübersehbaren Anstrengungen, sich ihn als Konferenz-Flirt zu angeln, für eine Weile entkommen konnte; ich schloss daraus, dass er unsicher war, wie er mit dermaßen unverhohlenen Signalen weiblichen Interesses umgehen sollte. Armer, großer, gut aussehender Kerl, feixte ich in mich hinein, als ich ihm hinterherging.
    Wir Ökosystemler (ich hatte mich gerade selbst in die Gruppe gewählt) nahmen unsere Plätze in einem kleinen Raum in einem der älteren Campus-Gebäude ein. Ich saß hinter meiner Zielperson in der Nähe des Fensters. Wir befanden uns im ersten Stock mit einem Balkon, der auf eine Rasenfläche und einen weißen Glockenturm hinausblickte – ein bisschen Schick des neunzehnten Jahrhunderts an der Mile End Road. Einen flüchtigen Blick auf meine Welt – auf die Autos, Taxis und Fußgänger – gleich da auf der anderen Seite der niedrigen weißen Mauer erhaschen zu können, gab mir ein Gefühl von Sicherheit. Ich würde erst loslegen können, wenn alle eingetrudelt waren, um Unterbrechungen zu vermeiden. Ich zählte die hereinkommenden Leute und kriegte es allmählich mit der Angst zu tun, als es bereits fünfundzwanzig waren. Schweiß lief mir den Rücken hinunter. Es würde noch ein Dozent kommen und wir waren schon fast am Limit.
    Und dann beschloss er, freundlich zu sein.
    Yves drehte sich zu mir um und lächelte. Er hatte vermutlich entschieden, dass ich ein harmloses weibliches Wesen war, weil ich ihn noch nicht wie alle anderenMädchen, denen er je begegnet war, nach seiner Telefonnummer gefragt hatte.
    »Hi, ähm ...« Er schielte auf mein Namensschild. »Wendy. Du bist heute erst angekommen, stimmt’s?« Seine Stimme hatte einen sanften, humorvollen Unterton, der mich wie eine zufriedene Katze schnurren lassen wollte.
    »Ja.« Meine Stimme war ein Flüstern – nicht meine Schuld, schließlich hatte ich seit einer Ewigkeit nichts getrunken.
    »Bist du mit ihm verwandt?«
    »Wie bitte?«
    Er zeigte mit seinem Bleistift auf meinen Namen. »Mit J. M. Barrie. Du weißt schon, Peter Pan und Wendy ?«
    Das wusste er? Dieses Wissenschaftsgenie wusste, dass in der Erstausgabe des Buches beide Namen im Titel genannt worden waren? Ich dachte, bloß Außenseiter wie ich, die in den düsteren Winkeln der Bibliothek herumspukten, hatten Interesse an solch zweifelhaftem Zeug. Aber er musste eine Antwort bekommen. Ich konnte ihn nicht die ganze Zeit anglotzen wie ein gestrandeter Fisch.
    »Ähm ... nein. Schön wär’s.«
    »Von welcher Schule kommst du?« Er betrachtete mich, als würde er überlegen, wo wir uns schon mal begegnet waren.
    Ich stürzte mich auf den ersten Ort, der mir in den Sinn kam. »Newcastle ... ähm. Die Schule für Mädchen.«
    »Newcastle. Das ist in Nordengland, nicht?«
    »Jepp.« Wendy würde nicht ›Jepp‹ sagen. »Ja, das liegt in der Nähe der Grenze zu Schottland.«
    »Bin noch nie da gewesen.« Was für eine Erleichterung! Bei meinem Glück hätte es mich nicht gewundert, wenn er einen Haufen Verwandte in meiner Geburtsstadt gehabt hätte. »Gehst du da auch aufs College?«
    »Ähm ... ja.« Ich überlegte krampfhaft, welchen Ort er vermutlich nicht kennen würde. »Aberdeen.«
    »Oh, cool. Die haben da eine großartige Abteilung für

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