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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Beine des Jungen auf der anderen Seite des Gangs.
    Wie kannst du nur? Der Protest hieb in meinen Geist wie ein Eispickel. Ich krachte gegen die Tür, hielt mir den Kopf. Mein ganzer Körper sirrte von der telepathischen Botschaft. So etwas hatte ich noch nie erlebt. Es war, als hätte er meine persönliche Wellenlänge herausgekriegt und würde mit markerschütternder Lautstärke einen Song spielen, der extra für mich geschrieben worden und dermaßen eindringlich war, dass ich ihn nicht ausblenden konnte. Ich wollte antworten, spürte das Verlangen, etwas zu erwidern, aber wie hätte ich das tun können? Ich beklaute ihn gerade, richtig?
    Meine Verbindung zu den Mentalmustern der anderen im Raum wurde brüchig und alle kamen zu Bewusstsein. Sie sahen mich an der Tür am Boden kauern.
    »Wie hast ...?« Dr. Sharma blickte verblüfft zwischen meinem Stuhl und der Tür hin und her. In ihrer Wahrnehmung sah es vermutlich so aus, als hätte ich denRaum dazwischen wie ein Superheld mit einem Satz überwunden.
    Yves hielt sich nicht wie alle anderen groß mit Glotzen auf. Er sprang über den Tisch hinweg, um mich zu stellen. Der Schock setzte mich wieder in Bewegung und ich stürzte aus dem Raum, sprintete den Korridor hinunter. Was war da gerade eben passiert? Ich würde nicht vor ihm davonlaufen können, also müsste ich mir etwas anderes überlegen. Ich schoss in den nächsten leeren Raum hinein und rannte zum Fenster. Erster Stock bloß. Meine Welt lag nur einen Fünfzigmetersprint von hier entfernt, wenn ich es nach unten schaffte, ohne mir einen Knöchel zu brechen. Ich riss das Fenster auf und kletterte aufs Sims, sein Rucksack hing über meiner Schulter. Nicht schnell genug. Eine Hand packte meine Wade.
    Wer bist du? Was willst du von mir?
    Seine Gedankensprache ließ mein Innerstes erzittern. Ich konnte mein Gehirn nicht in Gang bringen. Geh weg. Geh einfach weg!
    Er verharrte kurz, dann verstärkte sich sein Griff um mein Bein, als er versuchte, mich zurück in den Raum zu ziehen. Wie machst du das? Du ... bist anders. Sprich noch mal mit mir.
    Verpiss dich!
    Er hatte die Frechheit zu lachen, sein ganzes Verhalten schlug von Ärger in Heiterkeit um. Du bist es – ich wusste, dass du’s bist!
    Ich hatte keine Ahnung, für wen er mich hielt, und hatte auch nicht vor dazubleiben, um es herauszufinden. Diese seltsame Intimität unserer Gedankenunterhaltungversetzte mich in Panik. Ich trat fest zu und dankte Wendy und ihren Waldbrandtretern, als ich ihn im Magen traf, aber der blöde Ami ließ einfach nicht los.
    Na, na, Wendy. So aber nicht. Er rang mich am Fenster zu Boden und beendete meine Gegenwehr, indem er sich mir auf den Rücken pflanzte. »Den nehme ich, danke.«
    Er riss mir seinen Rucksack von der Schulter und schleuderte ihn weg, außerhalb meiner Reichweite. Keine gute Entwicklung. Das roch nach Polizei und Knast. Ich lag ganz still da, für den Augenblick besiegt. Erbittert ging mir auf, dass ich es in einer Zelle nicht lange machen würde, da ich meinen Auftrag nicht erfüllt hatte. Vermutlich würde ich morgen bereits tot sein, wenn ich nicht bald etwas trank.
    »Bitte, ich muss dir irgendwas klauen.« Das klang erbärmlich, aber mir blieb nichts übrig, als zu betteln.
    »Dazu kommen wir später.« Yves legte mir behutsam eine Hand auf den Kopf. Er war im Moment sehr viel klarer bei Verstand, als ich es war. »Wer hätte gedacht, dass mein Seelenspiegel eine Diebin ist?«
    Ich erstarrte. Seelenspiegel? Er machte wohl Witze! Das war ein Märchen.
    »Du weißt also, was das bedeutet?« Er strich mir über den Nacken und mir lief ein Schauer über den Rücken. Mein Körper erkannte ihn, obwohl mein Geist noch immer schrie, dass ich verdammt noch mal von hier wegmusste. »Ich frag nur nach, denn vielleicht weißt du’s auch nicht. Der Seelenspiegel meines Bruders hatte keine Ahnung. Du bist ein Savant?«
    Ich hörte Geräusche draußen auf dem Flur. Der Rest der Seminargruppe hatte sich offensichtlich auf die Suche nach den zwei abhandengekommenen Studenten gemacht.
    Schritte näherten sich unserem Raum. »Wollen wir ihnen einfach erzählen, dass das alles bloß ein blöder Scherz war, wenn ich dich jetzt loslasse?«
    Ich nickte wieder und plante bereits, ans Fenster zu hechten, sobald er lockerlassen würde.
    »Aber du musst mir versprechen, dass du keine Dummheiten machst. Wie zum Beispiel vor mir zu fliehen.«
    Verdammt. »Okay.«
    Wenn wir beide die ganze Aktion als blöden Scherz verkauften,

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