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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)
Autoren: Joss Stirling
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Geowissenschaften, die wegbereitende Sachen auf dem Gebiet der Mineralölgewinnung machen. Hast du ihren neuesten Artikel über die CO 2 -Speicherung gelesen?«
    Nein. »Ja, klar. Darum habe ich mich ja auch hier beworben. Ich, Miss Geowissenschaften. Minimalölgewinnung ... ist ein echt faszinierendes Thema.« Halt die Klappe, Phee.
    Yves sah mich skeptisch an. » Mineral öl, meinst du.«
    »Sorry, kleiner Versprecher. Mineralöl.«
    Er sah noch immer zweifelnd aus. »Welches Fach hast du belegt?«
    »Geowissenschaften.« Pah, so leicht ging ich ihm nicht auf den Leim.
    »Ja, aber du musst dich ja auf irgendwas spezialisieren, oder?«
    Ach ja? »Na ja, ich dachte, ich konzentriere mich erst mal auf den Geo-Bereich.« Das klang total dämlich. »Ich meine, auf Geografie.« War das Bestandteil der Geowissenschaften? Ich hatte keinen blassen Schimmer.
    Meine Antwort schien ihn zufriedenzustellen. Ich fühlte mich wie jemand, der gerade noch durch heftiges Bremsen einen Autounfall verhindert hatte. Die Reifen kreischten noch immer in meinem Kopf.
    »Ich werde im Herbst Umweltwissenschaften in Berkeley anfangen, aber ich werde auch Kurse in Geografie belegen. Wir haben also viel gemeinsam.« Er drehte sich wieder nach vorne um, als die Dozentin den Raum betrat.
    Ach ja? »Äh ... ja, das ist wirklich interessant, Berkeley.«
    Er blickte über seine Schulter nach hinten. »Kalifornien.«
    Seiner erwartungsvollen Miene nach zu urteilen, musste ich das anscheinend wissen. »Ja klar. Hab ich schon von gehört. Natürlich hab ich das.«
    Na bitte: Ich hatte ihm soeben den Beweis geliefert, dass Wendy eine totale Hohlrübe war, die auf keinen Fall Geografie studieren sollte, da sie nicht mal wusste, wo Berkeley lag.
    Die Dozentin, eine junge Inderin, stellte sich vorne an das Pult und breitete die Hände aus. Ich war wie gebannt von dem Klimpern ihrer Armreifen. Ich trug so was nie, weil es mich beim Klauen stören würde.
    »Hallo zusammen. Ich heiße Dr. Sharma. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, dass sich so viele von euch für diesen Kurs entschieden haben.«
    Ich freute mich nicht: Ich hatte zweiunddreißig Personen im Raum gezählt. Ich hatte noch nie versucht, dermaßen viele auf einmal zu paralysieren.
    »Ihr alle seid von euren Colleges und Schulen ausgewählt worden, weil ihr zu den Besten zählt – ihr seid die Wissenschaftler der Zukunft. Und wie ihr wisst, zählt das Thema ›Folgen für das Ökosystem‹ zu denspannendsten Forschungsfeldern überhaupt. Jetzt wollen wir erst mal mit einer kleinen Vorstellungsrunde anfangen und uns ein bisschen besser kennenlernen.«
    Das wollten wir auf keinen Fall! Ich musste die Sache zu Ende bringen, bevor die Reihe an mich käme. Ich schloss die Augen und streckte mich nach den Mentalmustern der Menschen im Raum aus. Die meisten schwirrten in kühlen Blau- und Grüntönen umher, Bildsequenzen von Bergen und Flüssen blitzten dazwischen auf, bei ein paar Mädchen war Yves’ verträumtes Gesicht zu sehen; meine Zielperson bewegte sich in einer Schwarz-Weiß-Zone und das Bild von mir, so wie ich gestern ausgesehen hatte, tauchte immer wieder darin auf.
    Verdammt noch mal, er kam mir auf die Schliche, Misstrauen durchbrach in orangefarbenen Flammen das Schwarz-Weiß.
    »Du da, das Mädchen ganz hinten – tut mir leid, ich kenne eure Namen noch nicht –, geht’s dir gut?«
    Ich schlug die Augen auf. Dr. Sharma sah mich auffordernd an. Die sorgfältig zusammengesammelten Muster stoben davon wie Schäfchen, die aus dem Pferch fliehen. Ich nickte.
    »Gut, denn normalerweise nicken meine Studenten erst ein, wenn mein Vortrag etwas fortgeschritten ist, und nicht bevor ich überhaupt angefangen habe.«
    Das Publikum lachte höflich.
    »Ja ... ähm ... sorry«, sagte ich zögerlich.
    »Können wir anfangen? Vielleicht möchte sich ja der junge Mann in der Sitzreihe vor dir mal kurz vorstellen?«
    Yves wurde aus seinen Gedanken gerissen. »Ja, Dr. Sharma, gerne.«
    Ich hätte ihm ja gern zugehört, aber es gab Wichtigeres für mich zu tun. Ich streckte meinen Geist nach ihren Gedankenfäden aus, holte sie ein und dann ...
    Zeit-Stopp.
    Es funktionierte – eine Sekunde lang. Jemand sträubte sich mit aller Macht, versuchte sich aus meiner Falle zu befreien. Ich brauchte gar nicht lange rumzuschauen, um zu wissen, wer derjenige war. Ich hatte keine Zeit, seine Tasche zu durchsuchen; ich schnappte sie mir einfach und rannte los, stolperte über die ausgestreckten
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