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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)
Autoren: Joss Stirling
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habe ich nichts erzählt, weil es gar nicht zur Sprache kam.«
    Tony kratzte sich am Kinn und nickte zufrieden. »Okay. Mit Sean ist auch alles geklärt. Er wird nicht sagen, was auf dem Baugelände los war. Du musst einfach dafür sorgen, dass du morgen mit einem Haufen Beute kommst, abgemacht?«
    »Ja, abgemacht.«
    Er grinste mich kurz an. »Endlich verbuchen die kleinen Leute auch mal einen Sieg für sich, was?«
    So hätte ich es zwar nicht ausgedrückt, aber er sollte getrost seinen Scheinsieg feiern.
    »Ja.«
    »Gute Nacht.« Er winkte mir zum Abschied, als er die Stufen hinunterschlurfte.
    Ich brachte keine Erwiderung heraus: Diese Nacht hatte nichts Gutes an sich. Ich würde hungrig und durstig sein, würde aber nichts dagegen tun können. Allerdings war es vor allem die abscheuliche Enthüllung über meinen Vater, die mir den Schlaf rauben würde. Wenn ich jetzt einen Wunsch frei gehabt hätte, dann hätte ich gewollt, niemals geboren worden zu sein.
    Ich öffnete gerade die Tür zu meiner Wohnung, als Unicorn wie aus dem Nichts erschien. Er zog mich rabiat zu sich heran und stieß mich an die Wand, die Hand um meinen Hals. »Was hat Tony gemeint?«
    »Dass ... dass ich nicht schlimm bestraft worden bin ... dass ich eine zweite Chance bekommen hab«, sagte ich rasch, zu ängstlich, um mich gegen seinen festen Griff zuwehren. So wie’s aussah, war heute der zweitschlimmste Tag in meinem Leben – Platz eins ging an den Tag, an dem meine Mutter gestorben war.
    Unicorn lehnte sich mit seinem vollen Gewicht auf mich und packte noch fester zu. »Und der Seher will noch immer, dass du dir diesen Jungen schnappst?«
    »Ja.« Ich schloss vor Schmerzen die Augen. Gab es einen Zentimeter von meinem Körper, der heute Nacht nicht wehtun würde?
    »Warum?«
    Woher sollte ich das wissen? Andererseits hatte Unicorn nicht wirklich mit mir gesprochen und so blieb die Frage einfach zwischen uns in der Luft hängen. Er lockerte seinen Griff um meinen Hals und trat einen Schritt zurück.
    »Tony hat dich reingelassen.«
    Das hatte ich ihm bereits erzählt. »Ja.«
    »Liegt dir was an Tony?«
    Heikle Frage. Ich antwortete mit einem Schulterzucken.
    »Ich weiß, dass du ihn magst. Wenn du Tony aus der Sache raushalten willst, dann zeigst du mir, was du von dem Jungen geklaut hast, bevor du’s dem Seher bringst, kapiert?«
    Das verstieß gegen die Regeln. Wir händigten unsere Beute immer vor aller Augen bei den Versammlungen aus und trieben keinen Privathandel hinter dem Rücken des Sehers.
    Mein Gesichtsausdruck zeigte ihm anscheinend deutlich, dass ich über diesen Vorschlag nicht glücklich war.Er legte mir wieder seine Hand an die Kehle, strich über die rote Druckstelle. »Bedeutet dir Tony wirklich so wenig? Ich dachte, er wäre dein Freund .« So wie er das sagte, klang das Wort wie ein Synonym für Kakerlake.
    »Okay, ich werde als Erstes zu dir kommen. Aber tu Tony nicht weh, okay?«
    Er nahm seine Hand fort und lächelte. »Als ob ich so was je tun würde.«



Kapitel 4
    Mich auf den Campus des Queen Mary College einzuschleusen war einfacher als erwartet. Ich war im richtigen Studentenalter und zur Sicherheit hatte ich mich auch noch mit ein paar Broschüren aus dem Foyer ausgestattet. Niemand beachtete mich weiter, als ich die Eingangstür aufstieß.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte die Frau am Tisch der Konferenzanmeldung, als ich näher trat. Hoffentlich bemerkte sie weder die dunklen Ringe um meine Augen noch meine Anspannung, während ich mir ein Lächeln abrang. Sie hatte einen Stapel mit Mappen und Plastiknamensschildern in alphabetischer Ordnung vor sich liegen. Mein Blick huschte über die Sammlung und blieb an ›Ann Peters‹ hängen. Ich schaute rasch über meine Schulter, ob auch niemand hinter mir stand, der mich womöglich auffliegen lassen könnte.
    »Hallo, ich bin Ann Peters.«
    Sie lächelte mich freundlich an und drückte mir ohne ein weiteres Wort eine Mappe und ein Namensschild indie Hand. Aber andererseits: Niemand, der noch recht bei Trost war, würde sich freiwillig in eine Konferenz über – ich blickte auf den Titel – Die Wende im Klimawandel? reinschmuggeln.
    Ich unterdrückte ein abfälliges Schnauben, als ich mir den Raum voller Wissenschaftstrottel vorstellte. »Die erste Arbeitssitzung beginnt erst in einer Stunde, aber Sie können gern das Café besuchen oder die Ausstellung in der College-Bibliothek.«
    »Ja, danke.« Ich mochte Bibliotheken, sie waren ein Zufluchtsort für
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