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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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Besucherpark schauen. Von hier oben war es ein hübscher Anblick: ein grüner und ein weißer Fleck mitten in dem müden Großstadtdschungel von East London, mit seinen sich wie Lianen dahinschlängelnden Straßen und Gleisen. Wenn ich ganz genau hinsah, konnte ich sogar die Siedlung ausmachen, die wir gerade behausten – ein keksfarbener Termitenhügel. Es fiel mir schwer, das mein Zuhause zu nennen, aber ich würde dorthin zurückgehen müssen, oder?
    Ich aß den letzten Bissen Sandwich und klopfte mir die Hände ab. »Gehst du zurück zur Konferenz?«
    Yves schüttelte den Kopf. »Ich muss mich jetzt um wichtigere Dinge kümmern.«
    »Jo und Ingrid werden bitter enttäuscht sein.«
    »Jo und Ingrid?« Xav lachte. »Und da hab ich immergedacht, auf diesen Konferenzen tummeln sich nur Typen, die aussehen wie die Schlauberger aus Thunderbirds . Ich hab dich total unterschätzt, Bruderherz. Ich hätte in der Schule echt besser aufpassen sollen.«
    »Es besteht keine inverse Korrelation zwischen Schönheit und Intelligenz«, gab Yves zurück.
    »Huu, da drückt sich aber einer gewählt aus.« Xav warf eine Pommes auf ihn. »Sorry, aber ’ne Dumpfbacke wie ich braucht ’ne Übersetzung.«
    Yves verdrehte die Augen. »Hübsche Mädchen können auch schlau sein. Genau genommen sind sie das sogar ziemlich häufig.«
    Das war echt daneben: Sie frotzelten miteinander, als ob nichts Besonderes los wäre. Hallo – hier sitzt eine Fremde mit euch im Raum.
    »Noch ein Sandwich?« Yves hielt mir einen Teller hin.
    »Nein, ich bin fertig.«
    »Du hast noch Hunger.«
    »Lass ...«, ich nahm beide Hände hoch, »... mich einfach in Ruhe, okay? Ich muss jetzt los.«
    Yves warf seinem Bruder einen Blick zu. »Mach uns bitte einen Kaffee, ja? Phee und ich müssen reden. Wir sind im Wohnzimmer.«
    »Nein, sind wir nicht. Phee wird jetzt nämlich die Flatter machen. Den Schlüssel, bitte.« Ich hielt ihm meine ausgestreckte Hand entgegen und wackelte auffordernd mit den Fingern.
    »Vielleicht ist dir eine Tasse Tee lieber?«, fragte Xav seelenruhig.
    »Fuck. You.« Ich ging zum Tresen und kippte die Schalemit Kleingeld und anderem Krimskrams aus, suchte nach dem Schlüssel.
    »Bevor du das ganze Haus auf den Kopf stellst, solltest du wissen, dass jeder von uns nur einen Schlüssel hat, und den tragen wir immer bei uns.« Yves schlenderte aus der Küche ins Wohnzimmer.
    »Wenn du jetzt irgendjemandem an die Gurgel willst«, sagte Xav, als er den Wasserkessel befüllte, »wär’s mir echt lieber, du schnappst dir meinen Bruder.«
    Sie spielten mit mir und ich hasste das. Wutschnaubend stampfte ich Yves hinterher. Kaum hatte ich das Wohnzimmer betreten und meine Lungen mit Luft gefüllt, um loszubrüllen, sprang er mich von hinter der Tür an, schubste mich aufs Sofa und hielt mit seinem Körper meine Hände unten. Ein abtrünniger Teil von mir wollte ihm die Arme um den Hals schlingen und ihn küssen, aber der größere, empörte Teil versuchte, sich schreiend zu befreien.
    Yves machte jede Gegenwehr mit der simplen Methode zunichte, sich mit seinem vollen Gewicht auf mich zu legen. »Okay, anscheinend ist das ja die einzige Möglichkeit, dich zum Zuhören zu bewegen, also von mir aus!«
    Ich schloss die Augen, aber ich hatte seine Mentalmuster schon längst gesehen, die in ihrer hitzigen Intensität meinen eigenen vermutlich sehr ähnelten. In seinem Geist sah ich, dass er hier keinen schrägen Annäherungsversuch abzog, sondern zielgerichtet den schnellsten Weg verfolgen wollte, meine Fluchtversuche zu beenden. Die Tatsache, dass sich dieser Vollkörperkontakt zu etwas ganz anderem entwickelte, war für ihn überraschend.Er stützte sein Gewicht auf seine Unterarme – verlegen, aber entschlossen.
    »Wir können uns entweder wie zivilisierte Menschen bei einer Tasse Kaffee unterhalten oder wir machen’s auf die harte Tour.«
    »Harte Tour?« Ich zuckte unwillkürlich zusammen. Im Zusammenleben mit dem Seher hatte ich schon zu oft erfahren, was das bedeutete. Ich hatte ja gewusst, dass Yves zu lieb gewesen war, um wahr zu sein. Wenn man nur tief genug bohrte, kam bei jedem das Monster zum Vorschein. »Bitte, ich ... ich rede ja mit dir. Aber bitte tu mir nichts.«
    Die Anspannung wich aus seinem Körper und er legte seine Stirn an meine. »Phee, ich würde dir doch niemals etwas tun. So was darfst du nicht mal denken.« Er rutschte von mir herunter, sodass ich mich aufrecht hinsetzen konnte. »Ich meinte damit, dass wir warten

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