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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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grauen Klumpen Schrott, der das schicke hellbraune Sideboard verschandelte. Ups.
    »Ich würde dir den Schaden ja gern bezahlen, aber das kann ich nicht. So viel Geld habe ich nicht.« Genau genommen hatte ich gar keins, es sei denn, ich klaute welches.
    »Du kannst dafür bezahlen, indem du meine Fragen beantwortest.«
    Ich trank einen Schluck Kaffee und wägte meine Optionen ab. »Müssen wir das jetzt gleich machen? Ich bin hundemüde und ich rede nicht gern über mich selbst.«
    »Darauf wäre ich nie im Leben gekommen.« Ein ironisches Lächeln huschte über sein Gesicht.
    »Ja, tut mir leid.« Mattigkeit kroch mir in die Glieder. Ich gähnte und überlegte, wie viel Zeit mir wohl blieb. Der Bruder namens Vic wurde gegen sechs zurückerwartet. Ich könnte zwei Stündchen schlafen, ein paar vage Antworten geben und trotzdem noch vor seiner Rückkehr von hier verschwunden sein. Meine Gabe hätte größere Wirksamkeit, wenn ich nicht dermaßen ausgelaugt wäre, und ich brauchte sie, um an den Schlüssel zu kommen und zu fliehen. »Macht’s dir was aus, wenn ich mich für eine Weile hier ausstrecke? Du kannst mir trotzdem noch Fragen stellen.« Und ich würde währenddessen schlafen.
    »Tu dir keinen Zwang an.« Er freute sich anscheinend, die Befragung in einer etwas gelockerteren Atmosphäre fortsetzen zu können, vielleicht in der Hoffnung, mir auf diese Weise mehr Antworten zu entlocken.
    Ich stellte meinen Kaffeebecher aufs Tablett zurück, dann nahm ich mit Schwung die Beine hoch.
    Yves legte sich ein Kissen auf den Schoß. »So lang liegst du aber bequemer.« Er klopfte auf das Kissen.
    Das sah echt einladend aus. Ich setzte meine Brille ab und drehte mich andersherum, sodass ich meinen Kopf aufs Kissen legen konnte. »Na dann, Feuer frei!«
    Er lachte und das Kissen unter meiner Wange vibrierte. »Das solltest du nicht zu mir sagen. Ich könnte es als Einladung verstehen, meine Kräfte spielen zu lassen. Drei Feuerzwischenfälle binnen zwei Tagen – du bist Gift für meine Selbstbeherrschung.« Er stellte mir keineFragen, sondern ließ mich einfach daliegen, seine Hand auf meinem Haar. Er zog ein paar Strähnen unter meinem Schal hervor. Als mir das Geziepe zu viel wurde, streifte ich den Schal ab.
    »Besser?« Er fuhr mit den Fingern durch meine Locken.
    »Wusstest du schon, dass deine Haare total weich sind?«
    Das klang schön.
    »Aber du solltest deinen Friseur verklagen.«
    Ich lächelte ins Kissen hinein. »Ich sag ihm, dass du mir dazu geraten hast, wenn ich wieder wach bin.«



Kapitel 7
    Es war vier Uhr nachmittags, als ich wieder aus den Tiefen des Schlafs auftauchte. Yves hatte sich nicht von der Stelle bewegt. Er saß da, eine Hand auf meiner Schulter, und las ein Buch über den Klimawechsel. Er hielt es aufgeschlagen auf seiner ausgebreiteten Hand, eine furchtbar unbequeme Haltung. Ich lag für einen Moment ganz still da und konnte die Seite sehen, die er so aufmerksam las, ohne zu bemerken, dass ich wach war. Ich mochte seine Hände: die Finger lang und gebräunt, die Handfläche blass und mit ausgeprägten Linien. Es fühlte sich gut an, diese winzigen Details zu beobachten, wie seine Sehnen spannten, als er vorsichtig die Seite umblätterte, so als wollte er mich nicht stören, oder dass er eine Narbe an seinem Handballen hatte. Wenn ich eine Faust machte, könnte er sie bestimmt mit einer Hand umschließen, aber anders als bei Dragon jagte mir der Gedanke, dass er größer und stärker war als ich, keine Angst ein. Ich war mir inzwischen sicher, dass er mir niemals absichtlich wehtun würde.
    Ich bewegte meinen Kopf und spürte eine feuchte Stelle auf dem Kissen, auf der Höhe meines Mundes. Ich hatte im Schlaf doch nicht etwa gesabbert, oder? Wie peinlich!
    »Und, aufgewacht, Dornröschen?« Yves legte das Buch auf die Glasplatte des Couchtisches.
    Ich setzte mich schnell auf und wischte mir mit dem Unterarm über den Mund. »Danke. Das hab ich echt gebraucht.«
    Er stand auf und reckte sich, schüttelte die steifen Beine aus. »Magst du noch was trinken? Ein Soda?«
    Ich folgte ihm in die spacige Küche, wo es nach Kaffeepulver und einem scharfen Zitronenreiniger roch. Xav tippte auf einer Computertastatur und lächelte mich flüchtig an, dann wandte er sich wieder seiner Aufgabe zu.
    »Welche Geschmacksrichtung hat ›Soda‹? Ich kenne das nur als etwas, was man zum Saubermachen oder Backen benutzt.«
    »Das ist ein kohlensäurehaltiges Getränk, ums mal in britisches Englisch zu

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