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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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und dabei eine ganze Familie unschuldiger Fremder in Gefahr gebracht.
    Yves hielt mich vor einem kleinen Café an. »Phee, du wirkst ziemlich aufgebracht für jemanden, der eigentlich einen lustigen Abend im Musical verbringen wollte. Ich glaube, du solltest das Ganze nicht so furchtbar ernst nehmen. Wie wär’s mit einer Tasse heißer Schokolade zur Beruhigung? Sky sagt, ihr hilft das immer.«
    Ich schüttelte seine Hand ab, er ließ mir mit diesem Tamtam, das er um mich machte, und seinen gut gemeinten Ratschlägen keine Luft zum Atmen. Ich wollte keinen Kakao oder mich beruhigen, wenn ich das unbändige Verlangen verspürte, laut zu schreien und einen Stein ins nächstbeste Fenster zu pfeffern. Yves konnte von Glück sprechen, dass weder der Seher noch einer der Savants von gestern Abend in der Nähe waren, oder ich hätte uns beide in den Knast gebracht. »Nein danke.Ich will mich nicht beruhigen. Ich will ...« Mein Atem kam in kurzen schmerzvollen Stößen. »Ich will verstanden werden!«
    Yves nahm beide Hände hoch und trat einen Schritt zurück, ein Löwenbändiger, der den ausholenden Tatzen der widerspenstigen Raubkatze auswich. »Okay. Okay. Darf ich dich vielleicht an einem anderen, weniger öffentlichen Ort verstehen?«
    »Mir egal, was andere Leute denken.«
    »Ja, vielleicht, aber ich würde sehr gern von der Straße runterkommen.«
    Wir zogen die neugierigen Blicke der Nachtschwärmer auf uns, die unsere Auseinandersetzung mitverfolgten – eine einseitige Debatte, denn Yves stand einfach nur da und ließ mich Gift und Galle über ihn ausschütten.
    Er verzog kurz das Gesicht, ließ sich aber nicht aus der Reserve locken. »Phee, bitte.«
    Ich warf einen Arm nach vorne. »Warum lässt du mich das machen? Ich habe dich gerade beschimpft, und statt wie jeder andere Mensch sauer zu werden und mir zu sagen, dass ich eine dumme Kuh bin, stehst du einfach bloß da wie ... Nelson Mandela.«
    Er fuhr sich einigermaßen verwirrt mit der Hand durchs Haar. »Du willst ... dass ich mit dir streite? Ich hab gedacht, du wolltest, dass ich dich verstehe?«
    Im Moment konnte er einfach nichts richtig machen. »Was du da machst, ist nicht, mich zu verstehen. Du erträgst mich. Bemitleidest mich. Wie ich das hasse!«
    »Okay. Mhm ... hör mal, lass uns irgendwo anders darüber reden.«
    Ich ballte meine Hände zu Fäusten, verlockt zuzuschlagen, doch ich wusste, dass ich in Wahrheit mich selbst bestrafen wollte.
    Yves’ Telefon klingelte. Er holte es hervor und ging ran. »Ja, es ist vorbei. Es war ... toll. Danke für die Tickets.« Er warf mir einen Blick zu. »Ich glaube, es hat ihr gefallen. Mhm, mhm. Hat er? Okay. Ja, ich hab verstanden. Bis dann.« Er steckte das Telefon wieder in seine Jackentasche.
    Ich verschränkte meine Arme und versuchte, mich aus meiner Stimmung herauszureißen, so wie jemand, der seine Füße aus einer klebrigen Teerlache befreien will. »Einer deiner Brüder, der horcht, wie’s uns geht?«, fragte ich lässig.
    »Äh, ja.« Er sah über seine Schulter hinweg zu dem Café hinter uns. »Ich brauch jetzt was zu trinken. Komm mit, wenn dir danach ist.«
    Er trat ein und stellte sich in die Warteschlange an der Kasse an, seine Haltung verriet, dass er angespannt und gestresst war. Seine neue Taktik funktionierte und ich dackelte ihm hinterher. Wo sollte ich sonst auch hin?
    »Was willst du?«, fragte er.
    »Irgendwas Entkoffeiniertes.« Ich war so schon aufgedreht genug und brauchte nichts, was mich noch weiter pushte.
    Er bestellte zwei entkoffeinierte Latte macchiato und schlug vor, dass ich schon mal einen Platz aussuchte. Ich setzte mich an einen Tisch ganz hinten im Laden, in einer dunklen Nische, wo ich schmollen konnte. Himmel, war ich ätzend! Er hatte versucht, mir einen schönenAbend zu bereiten, und ich machte alles mit einem chaotischen emotionalen Sturmlauf zunichte.
    Die Bank quietschte, als er sich hinsetzte. Er schob mir das große Glas herüber, ein Friedensangebot.
    »Danke.« Ich fuhr mit den Fingern über die warme glatte Oberfläche.
    »Ich sollte dich warnen, Zed hat dich weglaufen sehen. Vic hat mich angerufen, um mir zu sagen, dass ich mich nicht wie ein Idiot verhalten soll.«
    »Es war nicht deine Schuld.« Ich konnte ihm nicht in die Augen schauen. »Tut mir leid. Ich bin aus der Haut gefahren.«
    »Die Show ist nicht real, weißt du.«
    Wusch! Meine Wut entzündete sich an diesem Funken. »Natürlich weiß ich das! Ich bin ja nicht blöd!«
    »Ich wünschte,

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