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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joss Stirling
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wir hätten stattdessen Das Phantom der Oper gesehen«, sagte er trübsinnig.
    Ruhig Blut, Phee. »Aber obwohl Wicked nur eine ausgedachte Geschichte ist, entspricht sie doch der Realität – zumindest meiner. Gute Absichten sind für den Arsch.« Dann stürzte ich mich Hals über Kopf auf die Sache, die mir eigentlich zu schaffen machte. »Du musst es mir sagen: Wirst du deine Familie und das Savant-Netzwerk hintergehen? Ich halte diese Ungewissheit nicht aus!«
    Seine Hände krümmten sich um sein Glas, die Fingerkuppen wurden weiß. »Du musst mir vertrauen.«
    Er drückte sich noch immer vor einer direkten Antwort. »Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass du das tun wirst. Darum frage ich mich, was übermorgenpassieren wird. Ich will ihnen nicht wehtun. Du kannst mich nicht zurück in eure Wohnung bringen.« Ich zerknüllte das Zuckertütchen und verstreute die braunen Körnchen auf dem Tisch. »Das kannst du ihnen nicht antun. Und mir auch nicht.«
    »Wenn du mir nicht vertrauen kannst, dann vertrau wenigstens meiner Familie, dass alle das tun, was sie am besten können.«
    Ich stupste die Zuckerkörner mit dem Zeigefinger an. »Und das wäre?«
    »Auf sich aufpassen – und auf uns.«
    Er schnallte es immer noch nicht. »Aber das ist doch genau ihr wunder Punkt. Sie haben keine Ahnung, dass du eine Schlange mit in ihr Nest gebracht hast. Ich will nicht nach ihnen schnappen und zubeißen, aber genau das wird passieren und das weißt du. Du hast dem Seher gesagt, dass du dich an eure Abmachung halten wirst, aber das kannst du nicht ... das ist unmöglich. Ich werde nicht zulassen, dass du sie hintergehst.«
    Er nahm einen Schluck von seiner Latte und unterdrückte eine reflexhafte Retourkutsche auf meine Verbalattacke. »Du weißt nicht, was ich tun kann – was meine Familie tun kann.«
    Ich holte tief Luft, denn mir wurde klar, dass ich den Moment, an dem ich ihn verlassen musste, nur vor mir hergeschoben hatte. Wenn ich ihn wirklich liebte – und jetzt wusste ich, dass ich es tat –, musste ich ihm die Entscheidung abnehmen.
    »Nein, tue ich nicht. Aber ich weiß, was dir diese Männer antun können, wenn sie dich erst mal in die Fingerkriegen. Du meinst, du hast ein Sicherheitsnetz – eine liebende Familie, dein Zuhause in den Staaten –, aber sie sind überall, deine Feinde. Sie werden dir alles wegnehmen, sie reißen der Blume jedes einzelne Blütenblatt aus. Du läufst direkt in eine Falle.«
    »Mit offenen Augen.«
    »Offen oder zu, scheißegal.« Ich rutschte ans Ende der Sitzbank. »Hör mal, ich weiß, dass du glaubst, irgendeine clevere Lösung in petto zu haben, aber das ist ein Irrtum. Ich bin darauf geeicht worden, deiner Familie wehzutun und dann in die Community zurückzukehren – ich bin die Waffe, die die Bösewichte gegen dich richten. Ihr wolltet über meine Zukunft entscheiden – über meinen Kopf hinweg, wohlgemerkt, glaub nicht, ich hätte das nicht mitgekriegt.« Er sah ein bisschen betreten aus, als ihm aufging, dass ich nicht ganz unrecht hatte, was mir noch mehr Raum gab, meine Rede zu Ende zu bringen. »Ich habe versucht, das Offensichtliche zu ignorieren. Du kannst so viele Pläne machen, wie du willst, aber ich kann nicht bei dir bleiben. Sieh mich an – ich bin eine Diebin, Yves. Und es gefällt mir sogar.« Ich bemerkte, dass er darüber leicht schockiert war. Er hatte sich die ganze Zeit eingeredet, dass ich eher Opfer und nicht Verbrecherin war.
    »Aber du hast die Sachen nie für dich behalten – du hast es getan, weil du musstest.«
    »Ja, ja, rede dir das nur hübsch weiter ein, mein Schatz. Aber ich bin kein guter Mensch. Mir gefällt die Klauerei, weil es die einzige Sache ist, in der ich verdammt gut bin. In allen anderen bin ich mies, einschließlich Liebesbeziehungen.«Ich spürte, wie etwas in mir zerbrach. »Ach, was bringt das Ganze? Es war ... toll, dich kennenzulernen. Ich sollte jetzt besser los.«
    Ich war gerade zur Tür raus, als er mich einholte.
    »Wieder weglaufen? Ich dachte, das hätten wir hinter uns.« Seine Stimme klang schneidend. Verletzt.
    »Ja, na ja, vielleicht war ja meine erste Reaktion die richtige gewesen.« Ich marschierte weiter, ging die Straße hinauf, die zum Trafalgar Square führte. Er folgte mir noch immer. Ich schlängelte mich durch die Menschen hindurch, die um die Brunnen herumstanden, überquerte auf Höhe der National Gallery die Straße und bog in The Strand ein. Ich konnte hören, dass er mit mir Schritt hielt, aber

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