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Sayuri

Sayuri

Titel: Sayuri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bargmann
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Essjiar durch die Reihen bissen und an den Zentauren vorbei direkt auf das Lager zustürmten. Kiyoshi konnte nur hoffen, dass Milan im Lager Vorsorge getroffen hatte.
    Als er neben Thalion und Jouoran zu Milans Zelt hinabstolperte, stellte er erleichtert fest, dass sich die Menschen im Lager bereits in zwei Gruppen aufgeteilt hatten. Viele der Älteren, Frauen wie Männer, griffen nach ihren Waffen, während die Verletzten und die Kinder am Ufer des kleinen Sees Schutz suchten, in der Hoffnung, dass das Wasser die Essjiar abschrecken würde. Schließlich hatten sie alle gesehen, dass die Tiere nicht schwimmen konnten.
    Eine gespenstische Stille lag über dem Lager. Nur Milan war zu hören, als er mit schneidender Stimme Anweisungen und Befehle erteilte.
    Jouoran stolperte, fing sich aber gleich darauf wieder. Er hatte den hinteren, gefiederten Teil des Pfeils abgebrochen und ihn aus der Wunde gezogen, sodass dunkelrotes Blut seinen Rücken hinablief. Mit zusammengebissenen Zähnen drückte er eine Hand auf die Wunde und blieb an Kiyoshis Seite, der ihm dafür stumm Respekt zollte.
    Der Kampflärm hinter ihnen war nur gedämpft zu hören, sodass schwer abzuschätzen war, wie sich das Gefecht entwickelte. Zwar kamen fast fünf Zentauren auf eine Essjiar, allerdings hatten sie alle auch erlebt, wie zäh diese Echsen waren.
    Die Gefährten rannten die letzten Schritte auf Milan zu. »Was ist passiert?«, fragte Marjes Bruder ruhig.
    »Angeblich sind sie auf der Suche nach einem Mädchen«, gab Thalion knapp Auskunft. »Kennt jemand ein Mädchen namens Malyo?«, rief er in die Runde, doch alle schwiegen. Einige schüttelten den Kopf.
    »Hab ich mir doch gedacht«, murmelte Thalion und fuhr dann lauter fort. »Macht euch bereit. Sie greifen an. Es sind elf Söldner auf Essjiar.«
    »Was wollen sie von uns?«, rief ein Junge.
    »Die Minen«, antwortete ein anderer düster.
    Kiyoshi kam plötzlich in den Sinn, dass Marje noch immer verschwunden war, und das erste Mal seit ihrem Aufbruch war er dafür dankbar.
    Ein Aufschrei ertönte aus der Menge und sein Kopf schnellte in die Höhe.
    »Sie sind da«, stellte Thalion ruhig fest und spannte seinen Bogen.
    Die Echse, der zwei Zentauren dicht auf den Fersen waren, kam über den Dünenkamm und hielt direkt auf sie zu.
    Thalion zielte, dann sirrte der Pfeil von der Sehne und bohrte sich dem Söldner, der auf der Essjiar ritt, direkt unterhalb des Helms in den Hals. Der Mann ließ die Zügel los und kippte langsam zur Seite.
    »Guter Schuss!« Milans Stimme klang noch immer ruhig, aber in Kiyoshi kam Leben.
    »Du musst hier weg!«, rief er.
    Die reiterlose Echse kam direkt auf sie zugestürmt und Milan hatte keine Chance, sich gegen sie zu verteidigen oder wegzulaufen. Am Dünenkamm tauchten jetzt zwei weitere der Ungeheuer auf.
    Die Menschen drängten sich furchtsam zusammen, nur Milan blieb ruhig sitzen, während er die Essjiar musterte. »Nein«, sagte er gelassen. »Ich bleibe. Passt auf: Ihre Köpfe sind gut gepanzert, aber die Haut an der Innenseite ihrer Beine ist dünn. Dort müsst ihr sie treffen.« Er sah in die Runde. »Los jetzt!«
    Kiyoshi hob sein Schwert, als die erste Essjiar sich mit einem schrillen Schrei in Thalions Richtung warf, der ihr mit einem Hechtsprung auswich und mit dem Schwert nach ihr hieb. Doch seine Klinge prallte wirkungslos an der Schulter der Echse ab. Wütend fauchte sie und wandte sich ihm erneut zu. In ihrem gepanzerten Gesicht wirkten die Augen winzig, aber sie funkelten vor Hass und Boshaftigkeit. Das Untier stellte sich auf die Hinterbeine und brüllte.
    Dann sank es wieder auf alle viere, fuhr herum, nahm Milan ins Visier und machte sich bereit zum Sprung.
    Kiyoshi war mit einem Satz bei Marjes Bruder. Entschlossen stellte er sich zwischen ihn und die Echse, das Schwert zur Verteidigung gehoben.
    Marje konnte gar nicht mehr aufhören zu erzählen, während Sayuri, die hinter ihr auf Quourans Rücken saß, immer stiller wurde. Suieen bemerkte ihren verschlossenen Blick und die nervösen Bewegungen, mit denen sie sich die hellen Haare aus dem Gesicht strich. Ab und zu warf sie einen verstohlenen Blick über die Schulter, als könnte sie in der Ferne noch immer die Oase oder den Alten erkennen.
    Seit er das Mädchen kannte, hatte er sie noch nie so erlebt. Mit einer Hand hielt sie sich an ihrer Freundin fest, während Marje davon sprach, wie sie Milan und Kiyoshi wiedergefunden hatten, von einem unterirdischen See, der vom Shanu gespeist

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