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SB 121 – Mission Zeitbrücke

SB 121 – Mission Zeitbrücke

Titel: SB 121 – Mission Zeitbrücke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Orofon wich einen Schritt zurück. »Wie kommst du auf solche Gedanken?«
    »Das gehört offenbar zu meinem Wesen«, sagte Eiling. »Ich wollte euch nicht die Hoffnung rauben, sondern lediglich klarstellen, dass wir nicht zu vertrauensselig sein sollten. Ich halte Eigennutz für die Triebfeder allen Handelns – gezügelt durch die Einsicht, dass Zusammenarbeit letztlich zum eigenen Vorteil mehr beiträgt als hemmungsloser Kampf aller gegen alle.« Er machte eine beruhigende Geste. »Erregt euch deshalb nicht. Was wurde im Rat der Kommandanten beschlossen?«
    Beneder zögerte kurz. »Die Mehrheit ist dafür, das Angebot anzunehmen.«
    »Dann handelt dementsprechend.« Mit einem Handgriff trennte Eiling die Funkverbindung. »Lass mich allein!«, bat er Orofon.

4.
    Der Abflug der Quarantäneflotte vollzog sich nahezu unmerklich. Kein Seoli wusste, wo die Schiffe wieder in den Weltraum eintauchen würden. Wie der Transportvorgang bewerkstelligt werden sollte, war ebenfalls niemandem bekannt.
    Als Eiling in der Zentrale des Schiffes ankam, hörte er gerade noch, dass Beneder gequält aufschrie: »Wir sind verraten worden!«
    Es konnte keine Rede davon sein, dass dieser Bereich des Weltraums leer und verlassen war. Im Gegenteil. In unmittelbarer Nähe der Quarantäneflotte warteten schon zwei große und kompakte Raumschiffe auf die Seolis.
    »Schirmt das Schiff des Heilers ab!«, ordnete Beneder an. »Sie kommen näher ...«
    »Keine Panik!«, rief Eiling.
    Auf den Schirmen konnte er deutlich das Ding sehen, mit dem man die Seolis hierher gebracht hatte. Dass die vermeintlichen Gegner nur zwei Schiffe aufgeboten hatten, sprach für ihre überlegene Fähigkeit zur Gewaltanwendung.
    »Ob sie uns erwartet haben?«, fragte Beneder.
    Eiling erkannte klar, dass die Flotte in eine Falle getappt war. Entweder sollten die Seolis an diesem Ort vernichtet werden – oder sie waren tatsächlich hierhin gelockt worden, um Tod und Verderben über das Universum zu verbreiten.
    »Es gibt zwei Möglichkeiten, wie wir vorgehen können, aber wir müssen uns schnell entscheiden.« Er trug seine Gedankengänge vor, und einmal mehr erregte er in den Reihen seiner Artgenossen Anstoß.
    »Das können wir nicht tun!«, schrie Beneder erregt. »Keiner von uns hat je daran gedacht.«
    »Das ist kein Grund, nicht einmal eine gute Ausrede«, widersprach Eiling. »Wir werden die Fremden, wer immer sie sein mögen, eindeutig darauf hinweisen, dass sie uns in Ruhe lassen sollen. Und ich werde mich in dieser Zeit meinen Studien widmen – es sieht so aus ...«
    »Ach was!«, ereiferte sich Beneder. »Glaubst du wirklich, dass deine Studien, die nie brauchbare Ergebnisse geliefert haben, ausgerechnet in dieser verzweifelten Lage beendet werden können? Das ist absurd.«
    »So sieht es aus«, sagte Eiling. »Ich lege die Entscheidung in deine Hand und werde meine Experimente fortsetzen. Es bleibt euch überlassen, ob ihr Kontakt aufnehmen wollt oder nicht.«
    Er verließ die Zentrale, ohne auf Beneders Empörung zu achten. Allerdings sorgte Eiling dafür, dass die Konferenzschaltung aller Kommandanten in sein Labor übertragen wurde. Er hatte dort Tabus gebrochen, hatte sich in den letzten Tagen selbst Blut abgenommen und in langwierigen Untersuchungen erkannt, dass es darin von Kleinstlebewesen wimmelte. Mörder und Opfer hatte er in seinem Blut gefunden, winzigstes Leben, das sich gegenseitig tötete. Seitdem fragte er sich, ob seine Einzigartigkeit von den Mördereinzellern kam, die er mit sich herumtrug.
    Eiling bat Orofon zu sich.
    Der junge Seoli erschien rasch und war von der Einrichtung des Labors sichtlich beeindruckt. Er deutete auf den großen Schirm, der Aufnahmen aus Eilings Blut zeigte. »Was ist das?«, fragte er.
    Eiling erklärte es ihm mit wenigen Worten. Aber schon das war zu viel, Orofon brach ohnmächtig zusammen.
    »Das macht es einfacher«, sagte Eiling zu sich selbst. Erschrocken stellte er fest, wie hart und gewissenlos er binnen weniger Tage geworden war. Dennoch zögerte er, bis er es endlich fertigbrachte, Orofon Blut abzunehmen – ohne die übliche Absicht, die Probe nach einer Kontrolle in den Kreislauf seines Beraters zurückzuführen, wie es sich gehörte.
    Inzwischen schon routiniert, bereitete Eiling die Probe vor.
    »Wir strahlen ihnen Licht entgegen«, erklang es aus den Lautsprechern. Beneder ließ das übliche erste Abweisungsmanöver durchführen. Bei den Seolis galt intensives Dunkelrot als Warnfarbe, und bislang

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