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Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)

Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition)

Titel: Scary City, Band 1: Das Buch der Schattenflüche, Scary City 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Borlik
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Dunkeln hergekommen«, erzählte er ihnen. »Menschenaugen funktionieren bei Nacht nicht so gut. Meistens halten sie uns dann für Fledermäuse. Oha, ich geh dann mal auf Tauchstation!« Er ließ sich in die Tiefen des Rucksacks plumpsen. »Ach ja, die nächste Straße rechts. Dort ist der Laden.«
    Jetzt bemerkte auch Mats den Jugendlichen, der betont lässig an einer Hauswand lehnte. Er trug zerfetzte Jeans und eine schwarze Sweatshirtjacke. Die Kapuze hatte er sich so tief ins Gesicht gezogen, dass es im Schatten lag. Wie die Typen an der Haltestelle strahlte auch er eine Aura aus, die nichts Gutes verhieß. Als sie an ihm vorübergingen, hörte Mats ein eigentümlich rasselndes Atmen, das unter der Kapuze hervorkam und das ihm Gänsehaut verursachte. Dann waren sie auch schon an ihm vorbei und bogen nach rechts ab. 
    »Was ist das?« Lucy blieb stehen. 
    »He, Tic«, zischte Mats dem Feary zu. »Das ist eine Sackgasse und hier gibt es auch keine Geschäfte.«
    Der Feenmann reckte den Kopf aus dem Rucksack. »Du schaust nur nicht genau hin. Vielleicht bist du doch nicht so außergewöhnlich, wie ich dachte. Oh, da kommt jemand.« 
    In dem Moment hörte auch Mats die Schritte. Er fuhr herum und sah den vermummten Jugendlichen auf sie zukommen. 
    »Verschwindet, ihr habt hier nichts verloren!«
    Mats war niemand, der sich leicht einschüchtern ließ. Das Problem war nur, dass sie es hier nicht mit einem normalen Jugendlichen zu tun hatten. Trotzdem würde er vor dem anderen nicht einfach klein beigeben. Vor allem nicht vor Lucy. »Du hast uns gar nichts zu sagen!« Er reckte das Kinn vor. »Wir können hingehen, wo wir wollen.« 
    In diesem Moment riss der Typ sich die Kapuze vom Kopf. 
    Lucy stieß scharf den Atem aus. 
    »Verfluchte Werwolfkacke, das ist ein Dhampir«, stöhnte Tic in seinem Versteck. 
    Mats starrte sein Gegenüber mit pochendem Herzen an. Die Kreatur war das Hässlichste, was er je gesehen hatte. Ihr Schädel war mit dünner, kreidebleicher Haut überzogen und anstatt einer Nase hatte sie zwei Schlitze, die sich bei jedem Atemzug geräuschvoll aufblähten. Durch die farblosen, gläsern wirkenden Lippen konnte man zwei Reihen nadelspitzer Zähne erkennen. 
    Wir sind tot, dachte Mats. So was von tot! 

 
    Angriff aus dem Hinterhalt
     
    »Sieh dir seine Augen an!« Lucy wich vor dem Schattengänger zurück, den der Feary als Dhampir bezeichnet hatte. 
    Mats verstand nur zu gut, was sie meinte. Er war hässlich wie die Nacht. Was ihn jedoch erst richtig entsetzlich machte, waren seine Augen. Menschliche Augen. Aus irgendeinem Grund bereitete Mats dieser Anblick Übelkeit. 
    Der Dhampir verzog die Lippen zu einem boshaften Lächeln. »Ihr habt einen Feary bei euch. Ich kann ihn riechen.« Seine Zunge, die ebenso milchig weiß wie seine Haut war, zuckte über seine Lippen. »Ihr zwei dürft verschwinden, aber das Appetithäppchen bleibt hier!«
    Im Rucksack wimmerte es. Zur Abwechslung war Tic seine große Klappe offenbar abhandengekommen. 
    »Bist du einer von Vlads Männern?«, fragte Lucy, die nie groß um den heißen Brei herumredete. »Ein Nightscreamer?« 
    Die Augen des Dhampirs wurden schmal. »Das geht dich einen feuchten Dreck an, Menschenmädchen! Und jetzt her mit dem Feary. Ich hab seit dem Frühstück nichts mehr gegessen.«
    »Du spinnst wohl!«, platzte Mats heraus, der plötzlich stinkwütend darüber war, wie dieses Monster mit Lucy redete. »Tic ist unser Freund!«
    »Tja, dann habt ihr jetzt ein Problem.« 
    Mats hatte keine Ahnung, über welche Kräfte ihr Gegner verfügte. Das Vernünftigste wäre, einfach abzuhauen. Aber rechts und links sowie hinter ihnen waren Mauern. Damit blieb ihnen nur die Flucht nach vorne. Dummerweise war die Gasse viel zu eng dafür. Einen von ihnen würde der Dhampir auf jeden Fall erwischen und Mats würde es sich nie verzeihen, wenn Lucy etwas zustieße. Er gab nur eines, was er tun konnte: kämpfen. 
    »Gute Entscheidung«, sagte sein Gegenüber grinsend, als hätte er Mats’ Gedanken gelesen. Dann ging er in die Hocke und stieß sich vom Boden ab. 
    »Halt das!«, keuchte Mats und warf Lucy den Rucksack zu. Im nächsten Augenblick krachte der Dhampir auch schon in ihn hinein und warf ihn zu Boden. 
    Der Aufprall war hart und presste alle Luft aus Mats’ Lungen. Für einen Moment tanzten helle Flecken vor seinen Augen. Dann klärte sich sein Blick wieder, was auch nicht viel besser war. Er starrte geradewegs in die hässliche

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