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Scepter und Hammer

Scepter und Hammer

Titel: Scepter und Hammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Offizierskajüte. Jeder von Euch eins von diesen Dreien. Wir Andern machen die Wachen stumm. Das Uebrige muß sich dann aus den Verhältnissen ergeben. Seid Ihr einverstanden?«
    »Ja!« flüsterte es rund im Kreise, und nur Remusat setzte hinzu: »Wie befindet sich Ayescha?«
    »Gut. Also vorwärts – halt!«
    Er streckte den Arm vor um sie zurückzuhalten, denn oben erschallten Schritte.
    »Der Offizier von der Runde,« bemerkte Balduin ängstlich.
    »Kommt er herab?«
    »Jedenfalls.«
    »Desto besser. Komm, Vater! Ihr Andern wartet noch!«
    Er lehnte die Thür nur an, ohne sie zu verriegeln, und schlüpfte mit Manu-Remusat hinter die Treppe. Wirklich näherten sich die Schritte und kamen die engen Stufen herab. Es war derselbe Lieutenant, welcher den Sandal bestiegen hatte. Er trug eine Blendlaterne und wollte sich jedenfalls überzeugen, daß sich die Gefangenen in Sicherheit befänden. Als er die letzte Stufe überschritten hatte, tauchte Katombo aus seinem Winkel auf und faßte ihn von hinten bei der Kehle. Remusat erhob das Messer, doch Katombo mahnte: »Nicht stechen! Ich brauche die Uniform.«
    Er preßte die Kehle des Mannes so lange zusammen, bis dieser erstickt zu Boden sank.
    Remusat hatte die Laterne ergriffen und leuchtete; Katombo zog dem Todten die Kleider aus und trat hinter die Treppe; bald kam er als Offizier hervor.
    »Nun vorwärts! Jeder kennt seinen Platz und mag seine Schuldigkeit thun; ich brauche Euch nicht erst zu sagen, was auf dem Spiele steht.«
    »Wollen wir die Türken nicht mit herauslassen?« frug der Schiffsjunge.
    »Nein. Sie wären uns im Wege und könnten sehr leicht alles verderben. Vorwärts!«
    Er schritt voran und blies die Laterne erst in der Nähe des Oberdeckes aus. Kaum auf dasselbe gestiegen, sah er eine Gestalt auf sich zukommen.
    »Wer da!«
    »Ronde!«
    »Alles in Ordnung und nichts pas – – –«
    »Passirt!« wollte der Deckoffizier sagen, kam aber nicht dazu das Wort vollständig auszusprechen, da ihm bei der ersten Silbe das Messer Katombos in das Herz fuhr.
    Dieser schritt weiter und wurde noch von drei Posten angerufen, welche ganz dieselbe Antwort erhielten. Vorn am Steven traf er mit Manu-Remusat zusammen.
    »Wie steht es?« frug er diesen.
    »Es lebt Keiner mehr außer dem Steuermanne.«
    »So komm! Zuerst nehme ich ihn, und dann nimmst Du das Steuer.«
    Sie gingen nach hinten, Katombo mit lautem militärischem Schritte und Manu-Remusat eine Strecke hinter ihm, leise und schleichend.
    »Ronde?« frug der Steuermann, aus seinem Hause tretend.
    »Ronde!« antwortete Katombo in bejahendem Tone.
    »Werden bald nach Nord fallen müssen, denn wir haben die Höhe von Kap Matapan bereits überschritten.«
    »So überschreite auch die!«
    Bei dem letzten, laut betonten Worte sank der nichtsahnende Mann, mitten in das Herz getroffen, zu Boden. Sofort tauchte Remusat empor.
    »Maschallah, hast Du einen sicheren Stoß! Gerade als ob Du Djezzar Bei 13 des Großsultans gewesen wärst! Also ich nehme das Steuer. Wie halten wir?«
    »Den jetzigen Kurs, sonst müßten wir manövriren, und dazu haben wir jetzt die Leute nicht. Es ist ein großes Glück für uns, daß der ›Drache‹ nur unter Segeln fährt, ginge die Maschine, so hätten wir den Streich kaum wagen können.«
    »Was wirst Du jetzt thun?«
    »Ich werde – – ah, da kommt der, den ich brauche!« Und zu dem Schiffsjungen gewendet, welcher jetzt herbeigesprungen kam, frug er: »Wo schlafen der Maschinist und die Feuerleute?«
    »Dort im Langboote, wenn des Nachts nur gesegelt wird. Sie haben des Tages so viel Hitze auszustehen, daß sie des Abends das kühle Deck aufsuchen. An sie habe ich gar nicht gedacht; die hätten Alles verderben können!«
    »Dann ist es gut, daß wir so leise gewirthschaftet haben, daß sie uns nicht hören konnten. Wie kommt man zu den Speisevorräten und dem Wasser?«
    »Durch die Kambuse 14 .«
    »Also braucht man die andern Räume nicht zu berühren?«
    »Nein. Es führt nur diese eine Thür hinab in den Vorrathsraum, und der Proviantmeister hat den Schlüssel dazu.«
    »Hamdullillah, so haben wir das Spiel gewonnen! Gibt es genug Laternen und Handspeichen?«
    »So viele Sie wollen.«
    »So komm!«
    Er eilte nach dem Mitteldeck, wo seine Leute ihn erwarteten. Er vertheilte sie und gab ihnen die Anweisung nebst den nöthigen Werkzeugen, alle Thüren und Luken zu vernageln und mit Handspeichen zuzustemmen. Sie begaben sich paarweise an die ihnen angewiesenen Plätze.
    Unter Deck

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