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Schach mit einem Vampir

Schach mit einem Vampir

Titel: Schach mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Krüger
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illegalen Alkohol darin zu vertuschen. Die gebrauchten Gläser wurden durch Saubere, Neue ersetzt. Und sogar auf dem Griff des Messers, das in dem Körper des Mannes in dem Gang hinter dem Schankraum steckte, hatte die Spurensicherung keinerlei Fingerabdrücke gefunden. Wie gesagt, die haben sehr gründlich aufgeräumt. Anscheinend war man auf einen Notfall sehr gut vorbereitet. Ich würde behaupten, ein eingespieltes Verbrecherteam hat die Spuren vernichtet. Ein Wunder ist es jedoch, dass sich einige der sauberen Gäste dazu bereit erklärt hatten, der verhasstenPolizei eine Personenbeschreibung des nächtlichen Gastes abzugeben. Ein Bluff oder eine echte Spur, wer mag das sagen? Auf jeden Fall ein Entgegenkommen der Kriminellen, um die Polizei zu beschwichtigen und sie nicht gegen sich zu polarisieren …“
    „Dann ist es vermutlich auch müßig zu fragen, ob es irgendwelche DNA-Spuren einer dritten Person, neben denen der zwei anderen Opfer, gab? Vielleicht etwas Speichel, Blut oder Hautreste, die dem Angreifer bei der eventuellen Auseinandersetzung abhandenkamen?“ Harris kannte selbst die Antwort auf seine Frage. Er sprach aus jahrelanger Erfahrung im Fall um den Serienkiller.
    „Negativ, Sir. Aber wir bleiben dran …“, antwortete Tonelli nur knapp und bestätigte damit Harris Verdacht.
    „Lassen Sie uns also noch einmal den möglichen Tathergang zusammenfassen, Tonelli“, resümierte Harris. „Ein Weißer geht in der miesesten Ecke Harlems in eine mit äußerst fragwürdigen Subjekten gefüllte Verbrecherkneipe. Lassen Sie mich kurz die Frage einwerfen: Was meinen Sie wohl, wer als Erster die Kneipe mit den Füßen zuerst verlassen hätte? Ich fahre fort: Dann trinkt er in Seelenruhe ein Bier, wie einige Gäste berichteten. Danach verlassen Black und der Unbekannte die Bar, betreten ein Hinterzimmer oder diesen Flur, der ins Lager im ersten Stockwerk führt. Sie treffen dort eventuell auf die beiden Schläger. Vielleicht liegt einer schon am Boden. Der Schwarze mit dem Messer im Bauch. Der andere wird von unserem Unbekannten oder von Black niedergeschlagen? Mag sein … Oder beide werden von unserem Killer ausgeschaltet. Black und der Fremde gehen nach diesem Zwischenfall weiter in den Lagerraum. Wurde Black gezwungen, seinem Begleiter zu folgen, oder ging er freiwillig mit dem Mann mit? Dachte Black eventuell, es würde sich um einen seiner Drogenkunden, einen Junkie, handeln? Wenn er unter Zwang mitging, wieso nutzte er nicht spätestens den Zwischenfall mit den Schlägern aus, um seine Waffe zu ziehen? Erst im Lager tat er dies dann und schoss, aber er verfehlte seinen späteren Mörder. Der Schachspieler hingegen war erfolgreich, wiewir nun wissen. Nach dem Verbrechen blieb dem Täter nur das Fenster zur Flucht, denn ein Rückweg durch die Bar wurde ihm durch die nun alarmierten Gäste verwehrt. Zuvor legte er jedoch noch den Brand und verschwand. Eine merkwürdige Geschichte, aber so könnte es sich zugetragen haben, wenn der Täter tatsächlich das mutige Bleichgesicht war. Aber wenn der Täter ein anderer war, wo ist der weiße Mann dann abgeblieben? Gab es ihn überhaupt oder sagen uns die Zeugen nicht die volle Wahrheit? Haben sie die weiße Person erfunden, um von ihren schmutzigen Geschäften abzulenken? Alles ist möglich, und bis unsere Untersuchungen nicht durch eindeutige Beweise untermauert werden, bleibt alles reine Spekulation. Doch sollten wir dennoch dieser fraglichen Fährte aus Harlem nachgehen und unsere Ermittlungen auf diese Personenbeschreibung ausdehnen. Ansonsten haben wir nur noch ein Ass im Ärmel, um dem Mörder eventuell endlich auf die Fährte zu kommen.“ Harris spielte mit dieser Bemerkung darauf an, dass er und vier weitere Special Agents am Morgen an der Beisetzung des ersten Opfers in Manhattan teilgenommen hatten. Nach der Beerdigung von Robert Meyers wurden alle weiblichen Teilnehmerinnen der Trauerfeier gebeten, zwecks eines Gentests, im Büro des FBI innerhalb einer Woche vorstellig zu werden. Dass das FBI gerade in solch einem erschütternden Moment die Trauernden nicht in Ruhe ließ, stieß natürlich in den meisten Fällen auf großes Unverständnis. Doch einige sahen ein, dass dieses Vorgehen zur Aufklärung des brutalen Mordes an Meyers notwendig war. Auch die Schwester des Opfers hatte für die Ermittler vollstes Verständnis gezeigt. Harris erhoffte sich durch sein pietätloses Vorgehen und die nun folgenden Gentests, eventuell einige Zeugen zum Tag

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