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Schach mit einem Vampir

Schach mit einem Vampir

Titel: Schach mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Krüger
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war, das ist alles. Und warum ein Mann wie Black, der so viele verbrecherische Einnahmequellen hatte, hinter dem Tresen stand und Bier zapfte, bleibt mir ein Rätsel. Aber vermutlich machte er es als Ausgleich zu seinen kriminellen Aktivitäten, quasi als Hobby. Krank diese ganzen Verbrecher …“ Tonelli drehte sich wieder der Magnetwand zu. Es gab bis zur Stunde kein Vorankommen in dem seltsamen Fall. Und so entlud sich der Frust der Agenten darüber in einer allgegenwärtigen Gereiztheit und kleinen Reibereien. Harris trat zu Tonelli und betrachtete sich das neue Foto mit Blacks verkohlter Leiche. Ein roter Magnethalter hielt es an der Tafel fixiert. Daneben hing ein gelber Zettel mit den wichtigsten Lebensdaten des Toten. Geburtstag und -ort, Größe, Hautfarbe und Gewicht. Seinen Wohnort mit Adresse und wie oft er im Gefängnis gesessen hatte. Schließlich der Todestag. Etwas oberhalb der Tafel befand sich ein Stadtplan von Manhattan. Darauf waren die Punkte mit kleinen gelben Fähnchen gekennzeichnet, wo man die Opfer des Schachspielers aufgefunden hatte.
    „Er hat ihm, wie auch schon den anderen Opfern zuvor, das Herz herausgeschnitten und ihn anschließend verbrannt. Was für ein krankes Drecksschwein!“, konnte sich Harrisnicht verkneifen und ballte seine Hände zu Fäusten zusammen.
    „Doch dieses Mal gibt es eine kleine Spur, Sir. Etwas Handfestes. Etwas, was den Täterkreis, bezüglich des Alters, der Hautfarbe und des Geschlechts, ein wenig eingrenzen dürfte.“ Überrascht und fragend fuhr der schwarze FBI-Agent herum und schaute Tonelli neugierig an. So, als hätte er dessen Worte nicht verstanden, hakte er nach.
    „Wir haben eine Beschreibung des Täters? Davon habe ich im Bericht zum Fall Ben Black nichts gelesen. Wir kommen also tatsächlich einen Schritt weiter?“
    „Ja, Sir. Es gibt Zeugen, die den mutmaßlichen Täter gesehen haben. Gäste aus Ben Blacks Billardbar. Sie sahen den Mann mit Black in den hinteren Räumlichkeiten der Bar verschwinden. Die Gäste konnten der Polizei eine, zugegeben etwas vage Beschreibung von ihm geben. Dennoch, es ist die erste konkrete Spur seit Monaten, nein, vielmehr seit Jahren!“
    „Nun kommen Sie schon, Tonelli. Rücken Sie endlich raus mit der Sprache. Wie sieht der Täter aus?“ Tonelli schritt gelassen auf einen Schreibtisch zu und kramte aus einem Aktenordner ein Blatt Papier hervor. Er hatte es Harris, sozusagen als kleine Überraschung, absichtlich vorenthalten. Denn in dem Fall Schachspieler geschah so wenig Erfreuliches bei den Ermittlungen, dass diese Täterbeschreibung auf den Leiter der Sonderkommission einen positiven Einfluss ausüben musste und ihm somit neue Motivation bringen würde. Tonelli brachte das Blatt zu Harris. Dieser riss es ihm fast vor Ungeduld aus den Fingern und seine Laune schien sich tatsächlich etwas aufzuhellen.
    „So, so ... Ein Weißer also. Etwa einsachtzig bis einsneunzig groß. Dunkles Haar, normal gekleidet. Etwa dreißig bis vierzig Jahre alt. Ein Weißer in solch einem Loch in Harlem? Sehr mutig, wenn Sie mich fragen, Tonelli. Kein Wunder, dass er auffiel. Und natürlich ist er dann für die Gäste der Bar auch gleich Blacks Mörder. Schon wegen seiner verdammten Hautfarbe! Dennoch werden wir derSpur natürlich nachgehen. Jedoch dürfte sich die Suche nach dem mutmaßlichen Täter schwierig gestalten, denn die Beschreibung trifft zumindest auf gut ein Sechstel der Einwohner New Yorks zu. Aber dennoch, es ist ein kleiner Anfang. Bei diesem Typen handelt es sich wahrscheinlich um ein Mitglied einer abgedrehten, skurrilen Sekte. Ob immer derselbe Mann mordet oder ob sich diese kranken Mistkerle dabei abwechseln, kann man noch nicht sagen. Auf keinen Fall führt unser Täter jedoch das Verbrechen alleine aus … Es gibt sicher Leute außerhalb des Gebäudes, Wachen, die Alarm schlagen, falls die Polizei anrollt. Diese informieren dann ihre ausführende Instanz . Und Sie sagten vorhin, Tonelli, man fand wieder eine dieser Schachfiguren beim Ermordeten?“
    „Ja, Sir, wie immer. Und unabhängig von dem, was die Polizei glaubt, untersuchen wir dennoch einen eventuellen Kreuzverweis zwischen dem zweiten Toten, dem Schwerverletzten und dem Schachspieler . Vielleicht hat er die beiden, bevor er Black tötete, fertiggemacht? Wäre immerhin eine mögliche Option. Mag sein das sie ihm bei seinem Vorhaben in die Quere kamen und er setzte sie außer Gefecht. Dann hätten wir eventuell einen weiteren Augenzeugen und noch

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