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Schaenderblut - Thriller

Schaenderblut - Thriller

Titel: Schaenderblut - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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Rekord für die meisten Opfer bei einem Amoklauf liegt bei 21. Dieser Typ hat ungefähr 13 umgebracht, als er in einem Supermarkt in Seattle durchgedreht ist. Aber er versuchte, die 21 zu schaffen, um den Rekord zu knacken. Er will es immer noch und macht keinen Hehl daraus. Behauptet, er wäre im Auftrag Gottes unterwegs. Völlig kranke Scheiße. Also behalten sie ihn gut im Auge. Zu mir kommen sie nicht allzu oft rein.« Trent kicherte mit seiner hohen, piepsigen Stimme. »Ich glaube, ich mache sie nervös.« Sein Lächeln schien sein Gesicht in zwei Stücke zu spalten wie eine aufgerissene alte Wunde.
    Trotz seiner Fassade kühler Selbstbeherrschung war nicht zu übersehen, dass Trent es kaum erwarten konnte, seine Freiheit zurückzubekommen, um nach über zehn Jahren wieder fressen zu können. Er schien vergessen zu haben, dass Joe nicht nur hier war, um ihn zu befreien, sondern um ihn zu töten, um den Fluch aus seinem Fleisch zu reißen und ihn vom Wind davonwehen zu lassen. Trent zuckte vor lauter Vorfreude, als er dort auf der Bettkante saß und immer wieder auf die Uhr an der Wand schielte. Er glich einem Kind, das darauf wartete, bei seiner Lieblingsattraktion im Vergnügungspark an die Reihe zu kommen. Aber Joe war noch deutlich aufgeregter.
    Für ihn ging es nicht mehr allein um Heilung. Das Wiedersehen mit dem fetten Päderasten hatte die alte Wut und Angst neu entfacht. Er wollte Damon ein bisschen von dem fühlen lassen, was er als kleines Kind durchgemacht hatte, als er eingesperrt in dem dunklen Keller hockte – gequält und halb aufgefressen von einem grotesken Monster. Er wollte Trent in nackter Todesangst schreien hören.
    »Wie lange noch?«
    »Weiß nicht genau. Es müsste eigentlich jeden Moment so weit sein.«
    Je länger Joe darüber nachdachte, desto mehr kam er zu der Überzeugung, dass es doch besser war, Trent noch in der Klinik zu töten. Ihn an den Wachen vorbei nach draußen zu bringen, würde zu schwierig werden, und er hatte den Pfleger, der in der Besenkammer vor sich hin blutete, schon fast vergessen. Man würde auch ihn bald entdecken und dann definitiv das Gebäude abriegeln und sämtliche Räume durchsuchen. Also musste er die Sache jetzt zu Ende bringen. Das Problem war nur, den Lärm in den Griff zu bekommen.
    »Ich werde dir die Riemen anlegen müssen.«
    »Was? Aber warum?« Plötzlich trat Angst in Trents Augen. Erst jetzt schien er sich wieder an Joes wahre Absichten zu erinnern.
    »Ich musste jemanden töten, um zu dir zu kommen. Wenn sie die Leiche finden, kommen sie definitiv hier rein, bevor sie Mittag machen. Ich könnte mich natürlich unter dem Bett verstecken, aber wenn sie dich losgeschnallt antreffen, schauen sie auf jeden Fall genauer nach und entdecken mich.«
    Diese Erklärung schien Damon zu beruhigen, wenn auch nur ein bisschen.
    »Wer war es? Die fette Schwester mit dem roten Haar und den dicken Titten? Ich würde alles geben für einen Bissen von ihr. Wen hast du erwischt?«
    Joe packte Damons Handgelenke und begann, ihn am Bett festzuschnallen. »Ich habe einen von der Putzkolonne getötet, glaube ich. Aber vielleicht war er auch Pfleger.«
    »Dieser gruselige magere Winzling mit der hohen Stirn und den großen Augen? Ich hasse den Typen. Er nervt mich immer und will hören, wie ich die Kids getötet habe. Er sagt, er will ein Buch darüber schreiben, aber ich glaube, er holt sich nur hinterher in der Besenkammer einen runter.«
    Als Damons Hand- und Fußgelenke arretiert waren, schlich Joseph zur Tür und spähte links und rechts in den Flur. Andere Patienten wanderten durch die Gänge, bedrängten die Schwestern, um mehr Medikamente zu bekommen, oder plapperten sinnlos vor sich hin. Das Personal hatte sich am Tresen der Rezeption versammelt. Die meisten blickten voller Vorfreude auf ihre Armbanduhren, ignorierten die beharrlichen Schreie ihrer gehetzten und gequälten Patienten und kramten in ihren Taschen herum. Joe beobachtete, wie eine Gruppe in den Aufzug drängte und nach unten in die Cafeteria fuhr, dann huschte er zurück ins Zimmer und zog die Tür zu.
    »Hey, was machst du da? Du wirst mich doch nicht töten, oder? Das kannst du nicht! Sie werden dich schnappen. Hilfe!«
    Joe versetzte ihm einen brutalen Schlag in die Magengrube. Die Wucht trieb Damon den Sauerstoff aus den Lungen und ließ sein Gesicht rot anlaufen. Seine Augen weiteten sich und die Zunge schlackerte ihm aus dem Mund. Joe wartete, bis Damon aufhörte zu husten und wieder Luft

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