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Schafkopf

Schafkopf

Titel: Schafkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Föhr
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war, stellte sich ebenfalls die Frage nach dem Motiv. Warum hätte er seinen besten Freund erschießen sollen? Darauf wusste weder Wallner noch sonst jemand eine Antwort. Es war allerdings vor wenigen Minuten gemeldet worden, dass sich Zimbeck wieder in seinem Gasthaus aufhalte. Vielleicht bekam man ja von ihm eine Antwort.

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35 . Kapitel
    D ie Stille war erstaunlich. Wallner stand auf dem Parkplatz vor dem Wirtshaus und lauschte. Nichts war zu hören, nicht einmal das Rauschen der nahen Mangfall. Die führte um die Jahreszeit wenig Wasser, und den Rest schluckte der Nebel. Nur aus dem Haus hörte man Geräusche. Stühle wurden von Tischen gestellt.
    Sie trafen Kreuthner in der Gaststube mit Peter Zimbeck. Im Hintergrund saß der junge Kollege Holl.
    »Servus, Kreuthner«, sagte Mike. »Was tust’n du da?«
    »Hab schon mal angefangen.«
    »Du weißt doch gar net, was wir den Herrn Zimbeck fragen wollen. Grüß Gott übrigens.« Mike nickte Zimbeck zu, zog sich einen Wirtshausstuhl heran und nahm darauf Platz.
    »Dann erzähl doch mal, was du bis jetzt rausbekommen hast«, schlug Wallner vor.
    Kreuthner wechselte einen Blick mit Zimbeck. »Wir sind quasi noch bei den Personalien.«
    »Geh komm! Ich denk, ihr kennt euch. Was willst denn da für Personalien aufnehmen?« Wallner wandte sich Zimbeck zu. »Ich bin Hauptkommissar Wallner, Kripo Miesbach. Das ist mein Kollege Michael Hanke. Aber ich glaube, wir sind uns schon mal begegnet.«
    »Kann sein.« Zimbeck zeigte wenig Vorfreude über die anstehende Unterhaltung mit der Kripo.
    »Die Personalien haben wir jetzt also. Dann können wir ja gleich zur Sache kommen. Waren Sie gestern Morgen am Riederstein?«
    »Nein.« Zimbeck zögerte keinen Moment. »Warum?«
    »Weil Ihr Freund Stanislaus Kummeder da erschossen wurde.«
    »Hab schon gehört. War a ziemlicher Schock für mich.«
    »Wo Sie ihn doch auf dem Riederstein treffen wollten.«
    »Wo ham S’ denn das her?«
    Mike mischte sich ein. »Zimbeck – jetzt hör amal auf mit dem Scheiß. Mir sagen ja net, dass du ’n erschossen hast. Aber du warst oben. Wegen euerm komischen Jahrestag mit dem Dlugovic.«
    Zimbeck ging hinter den Tresen. »Will jemand Kaffee?« Er holte eine Kaffeetasse aus einem Schrank.
    »Nein danke«, sagte Wallner. »Waren Sie jetzt am Riederstein oder nicht?«
    »Ja. War ich. Aber ich war spät dran. Samstagabend is hier ziemlich was los gewesen. Da hab ich verschlafen.«
    »Und dann?«
    »Wie ich zur Galaun komm, ist schon die Polizei da. Da bin ich wieder gegangen. Hab ja net g’wusst, dass sie den Kummeder erschossen haben.«
    »Sie haben keine Idee, wer ihn erschossen haben könnte?«
    Zimbeck hatte einen Filter auf die Kaffeetasse gesetzt und Filterpapier hineingesteckt. Aus einer Blechdose schüttete er Kaffee in den Filter. »Wer soll den umbringen? Er hat vielleicht a paar beschissen und a paar verprügelt. Aber da ist keiner dabei, der ihm mit einem Präzisionsgewehr den Kopf wegschießen tät.«
    »Ach, das wissen Sie schon?«
    »Ja. Spricht sich rum hier am Land.«
    Wallner sah zu Kreuthner. Kreuthner wich Wallners Blick aus. »Dass es da irgendeinen Zusammenhang gibt mit dem Verschwinden von der Freundin vom Kummeder, das könnte nicht sein?«
    »Die is net verschwunden, die is abg’haut.« Zimbeck füllte Wasser in einen Wasserkocher und schaltete ihn ein.
    »Der Kummeder hat das anders gesehen.«
    »Da war er der Einzige.«
    »Nicht ganz. Letzten Donnerstag hat’s hier angeblich eine Schlägerei gegeben zwischen dem Kummeder und dem Harry Lintinger.«
    »Ah ja?« Zimbeck lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Arbeitsfläche hinter dem Tresen.
    »Ja. Der Lintinger hat behauptet, Kummeders Freundin wär tot.«
    Zimbeck schwieg, blickte zu Kreuthner, zu Mike, zu Wallner.
    »Gab’s eine Schlägerei?«
    »Schlägerei wär übertrieben. A bissl a Rumgeschubse.«
    »Dann erzählen Sie mal.«
    »Der Kummeder war voll wie a Kübel an dem Abend und hat wieder seinen üblichen Scheiß erzählt. Und zwar laut. Hier in der Wirtschaft. Jeder hat sich’s anhören müssen. Der Lintinger Harry hat irgendwann gesagt, er sollt sein Maul halten. Also der Kummeder. Hat er aber net. Na ja, dann ham s’ sich a bissl unterhalten und irgendwann hamma s’ getrennt. Da war nix weiter.«
    »Hat der Lintinger was gesagt, dass die Kathrin Hoogmüller tot ist?«
    »Kann sein. Aber der hat noch mehr getankt gehabt wie der Kummeder.«
    »Wieso sagt er so was?«
    »Dem is des Gewuisel vom

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