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Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska

Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska

Titel: Schamanenfeuer: Das Geheimnis von Tunguska Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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einzumischen. Die Sache wird zunehmend unseriöser.«
    »Was heißt denn hier unseriöser?« Viktoria wich irritiert zurück. »Du warst doch selbst mit mir in dem Bunker.« Ihr Blick fiel wieder auf den Professor. »Bevor wir hier verschwinden, Gregor, musst du dir das unbedingt ansehen. Wer weiß, vielleicht liegen wir ja alle falsch mit unseren ganzen Theorien, und hier ist etwas geschehen, das überhaupt nichts mit einem Meteor oder einem Kometen zu tun hat.
    Schon alleine deshalb sollten wir die deutsche Botschaft informieren – über das, was hier vorgefallen ist, und über die Machenschaften unseres Finanziers.«
    Rodius sah sie schweigend an. Auch Theisen war plötzlich still geworden.
    »Was ist? Hat es euch die Sprache verschlagen?«
    »Viktoria!« Rodius fasste sie sanft bei der Schulter. »Sven hat mir von der Sache erzählt. Auch von Kolja und Aldanov. Und ich habe beschlossen, dass es zu gefährlich ist, wenn wir uns in Dinge einmischen, die uns nichts angehen. Außerdem habe ich den Auftrag nicht angenommen, um nach einem UFO zu suchen oder irgendwelchem Schamanenzauber nachzugehen. Ich bin von meiner Theorie, dass hier vor einhundert Jahren ein Meteor niedergegangen ist, nach wie vor überzeugt. Alles andere interessiert mich nicht.«
    »Aha«, sagte sie nur. »Daher weht der Wind. Selbst wenn ein Mutterschiff der Zylonen vor deinen Füßen gelandet wäre, bestünde kein Grund für dich, von deiner Meteoritentheorie abzuweichen. Professorenehre nennt man so etwas wohl. Und das nur, damit unsere russischen Kollegen in aller Ruhe ihr Meteoritenabwehrsystem legitimieren können.« Sie kniff für einen Moment ihre Lippen zusammen. »Und so jemand zählt sich stolz zu den 68ern. Anti-Vietnam-Kundgebungen. Sammeln für Amnesty International. Sternmärsche für den Weltfrieden. Ich bin enttäuscht, Gregor.« Sie schaute ihm direkt in die Augen. »Ich dachte immer, du seiest ein Mann, der kein Problem damit |353| hat, wenn er seine Forschungen eines Tages wegen neuer Erkenntnisse in Frage stellen müsste. So kann frau sich täuschen.«
    »Ich will, dass du deine Sachen packst.« Rodius gab sich stur und kehrte den Chef heraus. »In einer Stunde sind wir bereit zur Abreise. Ich habe das mit Bashtiri besprochen.«
    »Nur über meine Leiche.« Viktoria bot ihm trotzig die Stirn.
    »Das kannst du vielleicht schneller haben, als du denkst«, warf Theisen ein. »Was ist, wenn Lebenov Verdacht schöpft, dass wir irgendetwas wissen könnten, das ihm nicht in den Kram passt, oder wenn er glaubt, dass du mit diesem Halbwilden unter einer Decke steckst. Meinst du ernsthaft, er hätte es dann nur auf dich abgesehen? Verdammt, Viktoria! Dass hier etwas nicht stimmt, sieht ein Blinder mit Krückstock. Aber ich habe keine Lust wegen dir und deiner romantischen Anwandlungen für diesen sibirischen Tarzan in irgendeine russische Geheimdienstsache verwickelt zu werden. Ich habe Frau und Kinder! Verstanden?«
    »In Ordnung.« Viktoria lachte trocken. Es hatte keinen Sinn, Sven Theisen von etwas zu überzeugen, dass er nicht begreifen wollte. Schon gar nicht, wenn offenkundig Eifersucht im Spiel war. »Erstaunlich, dass du dich plötzlich an deine Familie erinnerst«, bemerkte sie spitz. »Aber wenn das so ist, packe ich eben meine Sachen und bin in einer Stunde bei euch. Ich will schließlich nicht an einer Familientragödie schuld sein.«
    Gegen zweiundzwanzig Uhr hob Bashtiris Helikopter in Richtung Vanavara ab. Es war immer noch hell genug, um beim Start einen grandiosen Ausblick auf den See und das Camp erhaschen zu können. Viktoria glaubte beinahe zu ersticken, sosehr schlug ihr das Herz beim Anblick der Baracke, in der sie Leonid vermutete. Kolja hatte ihr kurz vor der Abreise bestätigt, dass er noch lebte. Aber der Gedanke, dass Lebenov ihn jederzeit töten konnte, machte sie schier wahnsinnig.
    Sie musste sich etwas einfallen lassen, selbst wenn die Lage noch so aussichtslos erschien.
    Theisen schien froh zu sein, dass er diesem Irrsinn entronnen war. Und auch Rodius’ Gesichtszüge entspannten sich zusehends auf dem Flug in die sechzig Kilometer entfernte Stadt. Bashtiri hatte dafür gesorgt, dass der Professor und Viktoria bis zum nächsten Morgen zwei |354| Zimmer in einem Gästehaus beziehen konnten und Theisen bis zur geplanten Abreise nach Krasnojarsk eine medizinische Versorgung im Hospital zuteil wurde. Auch der Hubschrauber und die beiden dazugehörigen Piloten sollten über Nacht in Vanavara bleiben.
    Dem

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