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Schandtat

Titel: Schandtat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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»Sprechen Sie etwa von den Mannschaftstrikots?«
    »Ich spreche davon, dass man die Sportkleidung nicht zu tragen braucht.«
    Er nickte. »Angehörige der Schulmannschaften dürfen auch während des allgemeinen Sportunterrichts ihre Trikots tragen.«
    »Einige Leute müssen es also, und andere nicht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht direkt. Es handelt sich dabei immerhin um Benders-High-Uniformen, daher erlauben wir es.«
    »Dann hängt es also davon ab, wer man ist«, sagte ich, drehte langsam den Kopf zu meinem Dad und grinste.
    Mr Avery schüttelte bedächtig den Kopf. »Alle Schüler dürfen die Mannschaftstrikots der Benders High im Sportunterricht tragen.«
    »Cool. Dann will ich ein Footballtrikot für den Unterricht. Die sind viel schöner.«
    Er sah zu meinem Dad. »Ich weiß hier wirklich nicht mehr weiter, David. Sie ist doch nicht in der Football-Mannschaft.«
    Dad wandte sich an mich. »Poe, was Mr Avery sagt, ist
Folgendes: Nur wenn du eine andere Uniform mit dem Benders-High-Emblem hast, darfst du sie im Unterricht tragen, weil es eine Benders-High-Uniform ist.«
    »Ich weiß. Und ich will eine vom Footballteam.«
    Mr Avery schaltete sich ein. »Das geht nicht, Poe. Sie spielen kein Football.«
    »Was haben Footballtrikots mit dem Sportunterricht zu tun? Wir spielen Volleyball.«
    Mr Avery senkte die Stimme. »Sie dürfen sich gern für die Football-Mannschaft bewerben, und wenn Sie aufgenommen werden, können Sie deren Trikot auch ohne Weiteres im Turnunterricht tragen.«
    Ich verdrehte die Augen. »Sind wir jetzt fertig mit diesen Spielchen? Sie wissen genau, worauf ich hinauswill. Die Sporthelden der Schulmannschaften dürfen Sportuniformen im Wert von fünfzig Dollar tragen, während sich die Loser mit denen für sechs Dollar begnügen müssen.«
    Mr Avery rutschte auf seinem Stuhl hin und her und starrte auf den Schreibtisch. »So ist es nicht, wirklich nicht. Sie sind alle gleich.«
    »Cool. Wenn sie alle gleich sind, will ich ein Footballtrikot.« Ich lächelte.
    Mr Averys Stimme verhärtete sich. »Sie müssen Ihre Uniform tragen, Poe.«
    »Aber ich will auch so eine supertolle, wie all die coolen Kids.«
    »Poe …«, warf Dad ein.
    Ich nahm mich zurück. »Okay, Mr Avery. Dann beantworten Sie mir einfach meine Frage, und ich werd die Uniform tragen.«

    Er seufzte, faltete die Hände auf seinem Schreibtisch und beugte sich vor. »Und was wäre das für eine Frage?«
    »Dass manche Leute es sich aussuchen dürfen und andere nicht, immer abhängig von ihrem Status hier.«
    Er lehnte sich zurück, total frustriert. »Ja, wenn Sie auf der Benders High eine Sportart betreiben, können Sie auch ein Sporttrikot tragen.«
    »Das war keine Antwort auf meine Frage.«
    »Poe …«
    Ich zuckte die Achseln. »Manche Leute dürfen es sich aussuchen und andere eben nicht, immer abhängig von ihrem Status hier.«
    Er warf seinen Stift auf den Schreibtisch. »Okay, schön. Einige Schüler dürfen es sich aussuchen. Nun zufrieden?«
    Ich stand auf und lächelte. »Ich wollte die Dinge nur klarstellen. Sind wir fertig?«
    Mr Avery nickte. »Werden Sie Ihre Uniform tragen, Poe?«
    »Klar doch.« Ich sah meinen Dad an, dann kratzte ich mich am Kopf. »Worüber haben wir neulich Abend noch gesprochen, Dad? Ach ja. Darüber, dass Schulen mit der Cliquenbildung nichts zu tun haben.«
    Dad stöhnte. »Poe …«
    Ich schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, aber ich muss jetzt meine Loser-Uniform wieder anziehen und mit den besonderen Schülern Volleyball spielen. Bis dann.« Ich ging hinaus und ließ die beiden einfach dort sitzen. Was die können, konnte ich schon lange - ich kurbelte die Dinge nur ein wenig an.

ZWÖLF
    Nach der Schule warf ich mir meine Tasche über die Schulter und machte mich auf den Weg zum Chorraum, wobei die hämische Freude über das Gespräch mit Mr Avery noch in mir nachglühte. Die Chorproben sollten am Montagmorgen vor dem Unterricht beginnen, und Mrs Baird wollte mir noch die Noten geben, die ich bis dahin lernen musste. Ich trat in das Klassenzimmer, und sie war allein. »Hi.«
    Sie blickte von ihrem Schreibtisch auf. »Hallo, Poe. Danke, dass Sie vorbeischauen.« Sie blätterte durch einen Ordner auf ihrem Schreibtisch, dann nahm sie ihn hoch und reichte ihn mir. Ihr Blick war angespannt, die Fältchen um ihre Augen zeichneten sich scharf ab. »Ich habe einen Terminplan beigefügt und all den Papierkram, um den Sie sich für die verschiedenen Wettbewerbe kümmern müssen. Die

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