Scharade der Liebe
glücklich machen?«
»Jede einzelne Faser gehört dir.«
Er fuhr mit dem Daumen über den Puls an ihrem Hals. »In diesem Fall sorge ich am besten dafür, dass du immer bei mir bist. Ich bin gern glücklich.« Er küsste sie wieder, dieses Mal leidenschaftlicher. Der Butler Snell, der einzige Zeuge ihrer Zuneigung, räusperte sich kurz und vernehmlich, um das junge Paar daran zu erinnern, dass es sich nicht zu Hause befand, aber dann wandte er sich ab. Nur zwei Lakaien starrten ihnen nach, als Snell die Haustür hinter dem Baron und der Baronin Cliffe schloss.
Als sie zum Stadthaus der St. Cyres zurückkehrten, kam ihnen Colin Kinross, der Earl von Ashburnham, entgegen. Er sprang sie beinahe an, als sie in die Eingangshalle traten.
»Es geht ihr gut!«, rief er, packte Gray am Arm und schüttelte ihn. »Hast du gehört? Sinjun wird bei der Geburt unseres Kindes nicht sterben. Dr. Branyon ist ausgezeichnet, Gray. Er hat mir gesagt, sie habe breite Hüften und sei dafür geschaffen, so viele Kinder zu haben, wie sie wolle. Oder wie ich wolle. Er war sich zwar nicht ganz sicher, wessen Wünsche Vorrang haben, aber das spielt keine Rolle.
Wenn Sinjuns Zeit gekommen ist, dann reisen Dr. Branyon und seine Frau mit uns nach Schottland und bleiben auf Vere Castle.
Ach ja, es wurde Zeit, dass ihr endlich nach Hause kommt. Von Eurer Hochzeitsreise, nicht wahr? Junge Liebe, nichts kommt ihr gleich. Nun ja, doch, aber darüber möchte ich mich jetzt nicht auslassen. Aber keine Liebe ist so wichtig wie Sinjuns Gesundheit und die Tatsache, dass sie viele Kinder bekommen kann.«
Er packte Jack, drückte sie an sich und hob sie hoch. »Dein unglaublicher Ehemann hat mir den Mann geschickt, der das Leben meiner Frau gerettet hat.« Er wirbelte sie herum. Jack lachte so heftig, dass auch Colin mitlachen musste und beinahe umgefallen wäre. Schließlich befreite Gray sie aus Colins Umarmung und stellte sie wieder auf die Füße.
Er drückte seine Stirn an ihre. »Es tut mir Leid, Liebste, aber ich glaube, Colin würde es nicht verstehen, wenn ich dir jetzt einfach die Röcke hochziehen würde.«
»Vielleicht doch«, erwiderte Jack, dann trat sie rasch einen Schritt zurück, um Gray in die Augen zu sehen. Er hatte sie Liebste genannt. In diesem Augenblick wünschte sie Colin Kinross zum Teufel.
Colin sagte zu Gray: »Ich konnte ja schließlich nicht dich in der Luft herumwirbeln. Du bist ein Mann, und außerdem bist du zu schwer. Du lachst ja immer noch. Heißt das, dass du dich freust oder dass du mich in den Hades wünschst, damit du dich jetzt auf der Stelle deiner Frau widmen kannst? Egal - vergiss dein Verlangen eine Weile. Stell dir nur vor - Sinjun wird den Rest meines Lebens um mich sein, um mich zu quälen.«
»Ich bin gerade gekommen, um mit dem Quälen zu beginnen«, verkündete Sinjun von der Tür her. Quincy stand neben ihr und grinste so breit, dass Jack die Zahnlücken in seinem Mund sehen konnte. »Mein Gatte rauft sich nicht mehr die Haare, wenn er auf meinen Bauch blickt. Er freut sich genauso wie ich, Gray. Wir danken dir sehr.«
»Herzlichen Glückwunsch, Sinjun«, sagte Jack und umarmte sie. Sinjun lächelte ihren großen Ehemann an, dann sagte sie zu Jack und Gray: »Danke, ihr beiden, vielen Dank. Während Colin gelitten hat und ich mit ihm, habt ihr wahrscheinlich nichts anderes im Kopf gehabt, als euch zu küssen und entzückend alberne Dinge und noch anderes miteinander zu treiben. Vermutlich wünscht ihr uns beide im Augenblick mindestens nach Italien.«
Gray bürstete sich ein unsichtbares Stäubchen vom Jackenärmel. »Italien liegt im Süden, aber wisst ihr, Griechenland ist noch weiter südlich. Es soll großartig dort sein. Nein, Sinjun, ich habe eigentlich gerade gedacht, dass meine Jack alberne Dinge liebt. Sie singt mir immer etwas vor, wenn ich mich morgens rasiere, nur als kleines Beispiel. Was das andere betrifft, so war es damit vorbei, als uns Colin entgegenstürzte. Wir sind, wie ihr beiden alten Eheleute, sehr glücklich, und wir haben auch vor, uns die nächsten hundert Jahre gegenseitig zu quälen.« Er wandte sich zu seiner Frau, fuhr ihr leicht mit dem Finger über die Wange und flüsterte: »Was meinst du, Jack? Werden wir uns auch in achtzig Jahren noch quälen können?«
»Ich werde mein Bestes tim, Mylord.«
Er streichelte ihre Wange, dann küsste er sie leicht auf den Mund.
Sinjun verdrehte die Augen. »Als Colin und ich frisch verheiratet waren, hat er auch immer den
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