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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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wissen wollen. »Sie arbeitet beim Sender. Ich bin mehrmals mit ihr aneinandergeraten.« Zum zweitenmal an diesem Morgen schilderte sie die Probleme, die sie mit Melia gehabt hatte.
    Â»Ich glaube, die hab ich schon mal gesehen«, sagte Alex. »Der wandelnde feuchte Traum. Große Brüste, langes schwarzes Haar, volle Hüften, Beine bis zum Hals?«
    Â»Da scheint dir ja nichts entgangen zu sein«, sagte Cat trocken.
    Â»Ist ja auch schwer zu übersehen.«
    Â»Auch wenn sie bösartig und haßerfüllt ist – als Mörderin kann ich sie mir einfach nicht vorstellen.«
    Â»Verdächtig sein kann jeder, Cat. Und jeder Mensch ist zu einem Mord fähig.«
    Â»Das glaube ich nicht.«
    Â»Ich habe einmal ein dreizehnjähriges Mädchen verhaften müssen, das die eigene Mutter im Schlaf erschlagen hatte. Ihr Motiv? Mom hatte ihr Stubenarrest aufgebrummt, weil sie zuviel Lidschatten getragen hatte. Das war ein süßes Mädchen mit Zahnspange und Mickymausposter an der Wand des Kinderzimmers. Mörder kommen in allen Formen und Größen vor. Und dieser hier ist so schlüpfrig wie Eulenscheiße.«
    Â»Wenn es einen Mörder gibt.«

    Er schaute auf die drei Zeitungsausschnitte. »Wir sollten die Staatsanwaltschaft informieren.«
    Ein guter Gedanke. Also mußte für ihn die Angelegenheit ernster sein, als er sie glauben lassen wollte. »Was können die denn machen?«
    Â»Eine Untersuchung der Umstände dieser Unfälle anstrengen.«
    Â»Aber das würde einige Zeit dauern, stimmt’s?«
    Â»Hab noch nie erlebt, daß irgendwas schnell geht, wenn man mit den Behörden zu tun hat.«
    Â»Aber das Jubiläum meiner Transplantation ist in knapp einem Monat.« Sie versuchte zu lächeln. »Ich habe das ungute Gefühl, daß ich die nächste auf seiner Liste bin. Oder auf ihrer Liste.«
    Alex las sich erneut den Nachruf durch. »Er will gefaßt werden. Sonst würde er dir das nicht schicken. Hinter seinen Morden steckt eine bestimmte Absicht, aber er tut es nicht aus einem Impuls heraus oder nur zum Spaß. Er ist seinem perversen Ideal verfallen, und er weiß, daß es falsch ist. Er bittet darum, gefaßt zu werden.«
    Â»Ich hoffe nur, daß wir das rechtzeitig schaffen.«
    Â»Hast du wir gesagt?«
    Â»Allein schaffe ich das nicht, Alex. Ich habe weder die Verbindungen noch die Erfahrung. Du aber schon.«
    Â»Das Frühstück wird ja immer teurer.« Er drehte den Kopf von einer Seite zur anderen. »Was, wenn ich nein sage?«
    Â»Ich glaube nicht, daß du das tun wirst, weil noch immer viel von einem Cop in dir ist. Du hast einen Eid geleistet, zu beschützen und zu dienen. Ich glaube nicht, daß dies zu Ende war, als du deine Marke zurückgegeben hast. Selbst wenn ich eine Fremde wäre, würdest du mich nicht im Stich lassen. Und sollte ich auf mysteriöse Weise umkommen, würdest du dir das nie verzeihen.«

    Er pfiff. »Du spielst unfair.«
    Â»Ich lerne eben dazu.« Mit der ihr typischen Offenheit kam sie auf den Punkt. »Du bist der letzte, den ich um einen Gefallen bitten möchte. Es ist mir nicht leichtgefallen, heute morgen hierherzukommen. Wenn ich eine andere Möglichkeit gehabt hätte, hätte ich die genommen. Leider bist du meine einzige Chance.«
    Er überlegte kurz. »Also gut, ich schaue mal, was ich tun kann. Was schlägst du vor, wo ich anfangen soll?«
    Â»Hier. In Texas.«
    Offensichtlich hatte er nicht mit einer Antwort auf seine rhetorische Frage gerechnet. »Warum?«
    Â»Ich habe noch mit niemandem darüber gesprochen«, sagte sie zögernd. »Ich habe einen Hinweis auf die Herkunft meines Herzens. In der Nacht meiner Operation hörte ich, wie eine der Schwestern sagte, sie würden es aus Texas einfliegen. Ich habe immer geglaubt, daß mein Herz von hier kommt.« Und sie versuchte, es wie einen lässigen Nachgedanken klingen zu lassen, als sie hinzufügte: »Vielleicht hat es mich ja deshalb hierhergezogen.«
    Er beugte sich vor. »Du legst ja eine Menge leckerer Köder aus heute morgen, und ich kann nicht anders, als anzubeißen. Aber was willst du mit deiner letzten Bemerkung sagen? Daß es dich nach Texas gezogen hat, weil der Spender deines Herzens hier gelebt hat?«
    Sie schüttelte, ungehalten über sich selbst, den Kopf. »Dean sagt, daß eine solche

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