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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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»Manchmal vergißt er zu erwähnen, daß er nicht mehr bei der Polizei ist. Die Leute reden noch mit ihm. Er kann sehr einschüchternd sein.«
    Â»Vertrauen Sie ihm?« fragte Bill.
    Sie sah ihn scharf an. »Warum sollte ich nicht?«
    Er deutete auf den Manilaordner mit den Kopien der Zeitungsausschnitte, des Nachrufs und die dazugehörigen Umschläge. »Ich denke, es gibt berechtigte Gründe, auf jeden Fremden in Ihrem Leben achtzugeben.«
    Â»Alex Pierce ist wohl kaum ein Fremder«, gab Jeff zu bedenken.
    Doch Bill blieb hartnäckig. »Was wissen Sie über ihn, Cat? Abgesehen vom Offensichtlichen, wie dem Umstand, daß er gut aussieht.«
    Â»Ihre Anspielung ist unangebracht, Bill. Ich habe mich nicht in ein hübsches Gesicht verknallt.«
    Â»Kein Grund zur Aufregung«, versuchte er zu besänftigen. »Ich wollte damit nur sagen –«
    Â»Sie wollten damit sagen, daß Frauen mit dem Herzen und nicht mit dem Verstand denken. Wir sind das schwache Geschlecht und nicht in der Lage, den Wolf im Schafspelz zu erkennen.«

    Verärgert stand sie auf und ging zum Fenster. Sie schaute auf den Verkehr drei Stockwerke unter ihr. Sie ließ ihre Wut ein wenig verrauchen, ehe sie sich wieder umdrehte.
    Â»Tut mir leid, Bill. Sie haben sich Sorgen um meine Sicherheit gemacht, und ich habe Ihnen dafür fast den Kopf abgerissen.«
    Er tat ihre Entschuldigung mit einer Handbewegung ab. »Schon gut. Sie sind unter großem Druck. Wirkt es sich auch körperlich aus?«
    Â»Abgesehen von ein paar schlaflosen Nächten, nicht.«
    Â»Wir könnten die Sendung für einige Wochen absetzen, bis die Geschichte aufgeklärt und aus der Welt ist.«
    Â»Sherry würde das sicherlich verstehen«, pflichtete Jeff Bills Vorschlag bei.
    Â»Niemals. Ich werde mein Leben nicht ändern. Alles bleibt, wie es ist. Ich werde nicht zulassen, daß dieser Irre über mein Leben bestimmt.«
    Â»Aber wenn der Streß zu einem gesundheitlichen Risiko wird –«
    Â»Ich fühle mich fabelhaft. Meinem Herzen geht es gut. Ehrenwort.« Sie faßte sich an die Brust. »Aber lassen Sie uns die andere Sache ein für allemal klarstellen. Mein Privatleben bleibt meine Privatsache, also wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie Ihre Meinung über Alex für sich behalten würden. Ich brauche seine Hilfe. Das ist alles.«
    Verlegen ging sie zum Servierwagen, wo Bills Sekretärin ein Service und frischen Kaffee abgestellt hatte. »Möchte noch jemand Kaffee?« Die beiden Männer lehnten dankend ab.
    Cat schenkte sich eine Tasse ein; sie ließ sich Zeit dabei und mußte unweigerlich an jenen letzten Augenblick an Alex’ Tür denken, als er ihr geradeheraus gesagt hatte, daß er sie noch immer wollte. Er hatte versucht, sie zu küssen, aber sie war gegangen, ehe die Lust ihr Urteilsvermögen beeinträchtigen
konnte. Bill lag mit seinen Anspielungen gar nicht so weit daneben. Vielleicht hatte sie auch deshalb so heftig darauf reagiert.
    Doch dann schob sie alle Gedanken an Alex beiseite und tat so, als würde sie sich über ihre eigenen Sorgen lustig machen. »Scheint so, als ob da jemand meine Ticktack für immer anhalten will.«
    Â»Ich finde nicht, daß das zum Lachen ist.« Jeffs ernstes Stirnrunzeln paßte so gar nicht zu seinem jungenhaften Gesicht.
    Â»Ganz meine Meinung, Jeff.« Bill rieb die Handflächen aneinander wie ein General, der seinen Truppen eine Strategie erläutert.
    Â»Ich habe ein Memo rausgeben lassen, wonach niemand ohne Ausweis oder Erlaubnis das Gebäude betreten darf. Und Sie, Cat, werden ab sofort zu und von Ihrem Auto zum Gebäude begleitet.«
    Â»Aber, Bill, das ist –«
    Â»Keine Widerrede. Jeff, wenn ihr Außenaufnahmen habt, sorgen Sie dafür, daß jemand vom Wachpersonal dabei ist. Im Bus ist Platz genug.«
    Â»Bewaffneter Begleitschutz?«
    Â»Gute Idee, Mr. Webster«, sagte Jeff und ignorierte Cats Protest. Sie seufzte, verdrehte die Augen, aber Bill blieb unnachgiebig.
    Doch als er eine Überwachung ihres Hauses rund um die Uhr vorschlug, stellte sie sich quer. »Kommt gar nicht in Frage.«
    Â»Der Sender wird dafür aufkommen«, sagte Bill. »Sie sind überaus wichtig für uns. Wir werden keine Kosten scheuen, Sie zu beschützen.«
    Â»Ich bin kein Objekt, ich bin ein Mensch. Ich werde nicht zulassen, daß ein

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