Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
übertragen.«
    Alex brauchte einen Moment, dann sagte er: »Erzähl weiter.«
    Â»Na ja, es klingt natürlich lächerlich...« Sie hielt kurz inne. »Das Herz ist ein Organ. Eine Pumpe, eine Maschine im medizinischen Sinne. Das Herz eines Menschen, dort, wo seine oder ihre Seele wohnt, ist natürlich etwas ganz anderes.«
    Â»Aber warum verbindest du dann dein Gefühl gegenüber Michael mit der Möglichkeit, daß sein Vater dein Spender war?«
    Â»Tue ich ja gar nicht.«
    Â»Und ob du das tust. Genau wie Zyklop.«

    Â»Dem ist es völlig egal, wer wem was gespendet hat«, brauste sie auf. »Er will daraus nur Profit schlagen. Er haßt Michael, weil er Sparkys lebendes Vermächtnis an Kismet ist. Er bestraft sie, weil sie damals Sparky ihm vorgezogen hat. Er macht ihr das Leben zur Hölle. Kein Wunder, daß sie so mitgenommen aussieht.«
    Â»Das ist nicht dein Bier, Cat.«
    Sie sah ihn entsetzt an. »Wie kannst du so was sagen? Natürlich gehen die beiden mich etwas an! Es sind menschliche Wesen, und sie sind in Gefahr.«
    Â»Deine Nächstenliebe in Ehren, aber du kannst nicht alle Hilfsbedürftigen auf Erden retten.«
    Â»Wenn Zyklop ihnen etwas tut, könnte ich das nicht vor mir entschuldigen. Du etwa? Bedeutet dir das Leben eines Menschen nichts?«
    Er spürte eine heiße Woge des Zorns auf seinem Gesicht. »Das will ich nicht gehört haben, weil du aufgeregt bist und, wie ich hoffe, nicht weißt, was du redest. Ich würde nichts lieber tun, als diesem George Murphy die Scheiße aus dem Leib zu prügeln und dafür zu sorgen, daß er Kismet und Michael nie mehr auch nur ansieht. Aber es gibt noch Millionen anderer Opfer wie sie im ganzen Land.«
    Â»Ich weiß selber, daß ich nicht Millionen retten kann, aber den beiden kann ich helfen.«
    Â»Du erwägst doch nicht ernsthaft, ihm Geld zu geben?«
    Der lautstark geführte Streit war zuviel für Cat. Mit hängenden Schultern stützte sie den Kopf in die Hände. »Ich würde mich nie erpressen lassen, aber er hat deutlich gemacht, daß ich es bereue, wenn ich mich weigere. So oder so.«
    Dann hob sie den Kopf und sah Alex an. Zum ersten Mal, seit sie sich kannten, sah sie ängstlich aus. »Alex, ich möchte es beenden.«
    Â»Was beenden?«

    Â»Die Suche nach dem Unbekannten. Ich habe jetzt schon zwei Wochen keinen Brief mehr von ihm bekommen. Ich bin mir inzwischen sicher, daß es nur irgend jemand mit einem perversen Humor war, der mir einen Streich spielen wollte, mehr nicht.
    Dieser selbstverfaßte Nachruf war der Höhepunkt. Er hat geschafft, worauf er es abgezielt hatte – mich zu erschüttern. Aber jetzt hat er sein Spielchen beendet.«
    Â»Bist du wirklich sicher?«
    Â»Nein, bin ich nicht«, gab sie giftig zurück. »Aber ich will nicht noch mehr Steine umdrehen. Weil ich nämlich jedesmal einen häßlichen Wurm drunter finde. Ich habe schon Angst, meine Post zu öffnen. Und jetzt versucht ein tätowierter, einäugiger Motorradfreak mit Hang zur Gewalt, von dem ich vor einer Woche noch nie etwas gehört hatte, Geld von mir zu erpressen, und er bedroht mich.
    Ich erschrecke vor meinem eigenen Schatten. Nicht mal mehr zu Hause fühle ich mich sicher. Ich kann mich nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren. Ich kann nicht essen, kann nicht schlafen. Ich habe die Nase gestrichen voll.«
    Â»So einfach ist das nicht, Cat. Du kannst nicht einfach sagen: Schluß damit!«
    Â»Doch, das kann ich.«
    Â»Tja, ich aber nicht.« Er stand auf. »Man schließt nicht so mir nichts dir nichts die Akte einer Nachforschung, nur weil einem nicht gefällt, was man an Beweisen rauskriegt.«
    Â»Bitte erspar mir diese Sprüche. Du bist nicht mehr bei der Polizei, und das hier ist keine deiner Nachforschungen. Und es ist auch kein Plot für einen deiner Romane. Das ist mein Leben !«
    Â»Ganz recht. Und das versuche ich zu schützen. Ich möchte gern, daß du auch über den vierten Jahrestag deiner Herzverpflanzung hinaus lebst.«
    Â»Ich doch auch.« Sie hielt inne und holte tief Luft. Ihm
würde gar nicht gefallen, was sie ihm nun zu sagen hatte. »Deshalb werde ich auch nach Kalifornien fliegen. Ich bleibe bei Dean, bis ich über dieses Datum hinaus bin. Es ist schon alles arrangiert.«
    Alex stemmte die Hände in die Hüften. »Ach ja? Und wann

Weitere Kostenlose Bücher