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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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hast du das alles arrangiert?«
    Â»Bevor du gekommen bist.«
    Â»Verstehe. Du rufst mich an, um dich zu retten, aber dann muß ich nur so lange herhalten, bis du dich wieder beim lieben Dean ankuscheln kannst, ja?« Er schnaubte verächtlich. »Und du hast mir vorgeworfen, ich würde dich nur für Sex ausnutzen.«
    Er hatte sie kränken wollen, und das war ihm gelungen. Ihr traten die Tränen in die Augen, aber sie war Cat, und deshalb zuckte sie nicht zurück. »Ich bringe dich noch zur Tür.« Sie erhob sich und ging aus der Küche.
    Er folgte ihr, doch dann stieß er die Haustür wieder zu, die sie für ihn aufgehalten hatte.
    Â»Ich werde dich heute nacht nicht allein lassen, Cat.« Er hob die Hände, ehe sie protestieren konnte. »Ich werde im Wohnzimmer schlafen. Auf dem Sofa. Du kannst jetzt von mir aus toben und fluchen und schreien, das ist mir völlig gleichgültig. Du kannst schmollen, die Koffer für deine Reise packen, dir die Fußnägel lackieren, du kannst tun und lassen, was du willst, aber solange wir nicht wissen, was Zyklop als nächstes unternimmt, werde ich dich nicht aus den Augen lassen.«

Kapitel 44
    Zyk traute seinen Augen nicht, als er in die Küche schlurfte, um sich den morgendlichen Kaffee zu holen. Kismet saß bereits am Tisch. Ihre Aufmachung warf ihn fast um.
    Sie war geschminkt wie damals, als sie sich kennengelernt hatten. Ihre dunklen Augen stachen hervor. Sie trug das Haar nicht mehr in diesem verdammten Knoten, den er so haßte, sondern es fiel ihr offen über die Schultern.
    Auch die langen Röcke und schlabbrigen Blusen, die sie während der letzten vier Jahre getragen hatte, waren verschwunden. Nun trug sie wieder die ausgewaschenen Jeans, die eng wie ein Chirurgenhandschuh über ihrem Hinterteil saß. Ihr tätowierter Busen war in ein hautenges und tief ausgeschnittenes Top gezwängt.
    Es war, als sei sie seit Sparkys Unfalltod schlafgewandelt und nun urplötzlich wieder erwacht. Eine Verwandlung, die buchstäblich über Nacht stattgefunden hatte.
    Und es war nicht nur das Äußere. Auch ihre Haltung erinnerte an die alte Kismet. Als er die Küche betrat, stand sie auf und schenkte ihm eine Tasse Kaffee ein, rasch und flink, so als sei die Rastlosigkeit früherer Tage wieder da. Wenn er nicht genau gewußt hätte, daß sie keine Drogen mehr nahm, hätte er angenommen, sie sei high.
    Â»Möchtest du was zum Frühstück?« fragte sie.
    Ihrer plötzlichen Veränderung nicht trauend, sagte er: »Wenn ich was zum Frühstück wollte, hätte ich’s dir gesagt, oder?«
    Â»Kein Grund, dich wie ein Arschloch aufzuführen.«
    Sie goß sich Kaffee nach und setzte sich wieder an den Tisch. Sie nahm die brennende Zigarette aus dem Aschenbecher, inhalierte und stieß den Rauch Richtung Zimmerdecke aus. Sie hatte seit der Schwangerschaft nicht mehr geraucht.
    Als er ihre blutroten Lippen um den Filter der Zigarette sah, loderte das Verlangen in seinen Lenden auf. So hatte er sie schon unzählige Male gesehen – wütend und kinetisch –, aber es war schon so verdammt lange her. Erst jetzt wurde ihm wieder bewußt, wie sehr ihm ihre trotzige und wilde Art gefehlt hatte.
    Doch Zyk war von Natur aus mißtrauisch und ließ sich selten durch den äußeren Schein trügen. »Was ist denn in dich gefahren?« fragte er.
    Sie drückte nervös die Zigarette aus. »Vielleicht hast du mich ja letzte Nacht zur Vernunft geprügelt.«
    Â»Bist selber schuld.« Er hatte ihr eine kräftige Abreibung verpaßt, weil sie ihn vor dieser Schlampe Delaney und deren Bullenfreund wie einen Idioten hatte aussehen lassen. Die blauen und grünen Flecken waren unter der dicken Schminke kaum auszumachen.
    Â»Ich kann es nicht fassen, daß sie kein Geld rausrücken will.«
    Bei einer Flasche Schnaps und einigen Lines Koks hatte er ihr von seinem fruchtlosen Besuch bei Cat Delaney erzählt. »Keine Sorge. Die wird schon blechen.«
    Â»Aber wann?«
    Â»Sobald mir was Gutes eingefallen ist.« Er schlürfte seinen Kaffee.
    Â»Was bildet die sich eigentlich ein? Wenn Sparky nicht gewesen wäre, würde sie jetzt nicht mehr leben.«
    Â»Sie behauptet, daß sie wahrscheinlich das Herz von ’nem anderen hat und nicht von Sparky.«
    Â»Trotzdem – sie schuldet mir was«, sagte Kismet trotzig.

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