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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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um ihr Mut zu machen. »Erzähl ihm, was du mir erzählt hast.«
    Sie wischte sich die Augen ab und benetzte nervös ihre geschwollenen Lippen. »Nachdem die beiden gestern weggefahren
sind« – sie nickte in Richtung Cat und Alex –, »kam er mit seinem Plan an, wie er aus der Sache mit Sparkys Herz Geld machen könne.«
    Â»Wer ist Sparky?«
    Alex erklärte es Hunsaker. Der stöhnte. »Herrje, ist das kompliziert.« Er wandte sich wieder an Kismet. »Zyklop wollte also Geld, quasi für Sparkys Herz. Und Sparky ist der leibliche Vater des Jungen, richtig?«
    Kismet nickte und strich Michael über den Kopf. Sie hatte den Jungen seit Betreten des Hauses nicht losgelassen. Es war für jedermann ersichtlich, wieviel er ihr bedeutete.
    Â»Zyk kam gestern abend sehr spät nach Hause. Er war wütend, weil Ms. Delaney ihm kein Geld gegeben hatte«, sagte Kismet. »Er meinte, sie habe ihn ausgelacht.«
    Alex war entsetzt. »Du hast ihn ausgelacht? Davon hast du mir nichts erzählt. Bist du denn wahnsinnig?«
    Â»Nein, bin ich nicht!«
    Â»Ruhe!« befahl Hunsaker. Er warf Alex einen wütenden Blick zu. »Bitte fahren Sie fort, Ms.... Holmes?«
    Â»Zyk hat Kokain geschnupft und ist dann ziemlich ausgeflippt. Ich habe versucht, ihm aus dem Weg zu gehen, aber er hat mich nach Strich und Faden verprügelt. Als er dann eingeschlafen war, bin ich noch lange wach gelegen und habe überlegt, was ich tun könnte.«
    Erneut traten ihr Tränen in die Augen. »Ms. Delaney schien eine so herzensgute Frau zu sein. Ich habe sie im Fernsehen gesehen, wie sie diesen Kindern hilft. Sie war so nett zu Michael bei dem Picknick.«
    Â»Picknick?«
    Â»Unwichtig«, mischte sich Alex ein. »Warum lassen Sie sie nicht einfach ausreden?«
    Â»Ich bin nicht derjenige, der hier dauernd unterbricht. Sie sind es.« Hunsaker bedeutete Kismet, fortzufahren.
    Â»Ich wollte nicht, daß Zyk Ms. Delaney belästigt. Aber ich
war sehr glücklich zu wissen, daß Sparkys Herz vielleicht einen so netten Menschen wie sie gerettet hat. Und die Art, wie sie sich Zyk gegenüber verhalten hat, hat mir Mut gemacht. Also habe ich beschlossen, mich auch gegen ihn zu wehren.«
    Â»Nur, daß sie kein Geld hatte, kein Auto und niemanden, der ihr hätte helfen können«, warf Cat ein. »Wenn sie versucht hätte, wegzulaufen, wäre sie wohl kaum sehr weit gekommen.«
    Â»Und dann hätte er mir und Michael ganz bestimmt etwas getan«, sagte Kismet. »Ich wußte, daß meine einzige Chance war, ihn auszutricksen. Also habe ich heute morgen...« Sie schluckte hart.
    Cat legte ihr einen Arm um die Schulter. »Erzähl weiter, Patricia. Gleich hast du’s geschafft.«
    Kismet nickte. »Ich gab Michael gestern abend ein Beruhigungsmittel, so daß er heute morgen lange schlief. Das war nicht richtig, das weiß ich, aber ich konnte doch nicht... ich wollte nicht riskieren, daß er sieht, wie... ich habe Zyk ziemlich scharf gemacht, verstehen Sie? Ich mußte so tun, als würde es mir gefallen. Ich mußte ihn davon überzeugen, daß ich wieder so war wie früher, wie zu der Zeit, bevor ich Sparky kennenlernte.« Sie begann zu weinen.
    Â»Du hast getan, was du tun mußtest, Patricia. Niemand in diesem Zimmer hat das Recht, dich dafür zu verurteilen.«
    Cats sanfter, verständnisvoller Ton schloß Alex und Hunsaker so wirkungsvoll aus wie eine geschlossene Panzertür. Kismet hatte Sex eingesetzt, um ihr Leben zu retten. Nur wenige Männer würden das verstehen. Doch eine andere Frau konnte das volle Ausmaß dieser Erniedrigung ermessen.
    In diesem Moment schämte sich Alex, ein Mann zu sein. Er fragte sich, ob es Hunsaker ähnlich ging. Wohl kaum. Hunsaker war zu grob und simpel, um etwas derart Abstraktes
zu begreifen. Doch zumindest zeigte er so viel Mitgefühl, daß er den Blick abwandte und den Mund hielt, bis Kismet sich wieder einigermaßen gefaßt hatte, um fortzufahren.
    Â»Danach überredete ich ihn, mich mit Michael hierherzufahren, damit ich mit Ms. Delaney sprechen könnte. Ich sagte ihm, ich wolle Michael benutzen, weil sie sich doch soviel aus ihm macht. Zyk gefiel die Idee nicht, aber ich sagte, da er mit seinen Drohungen kein Geld bekommen habe, solle er es mich auf die Sympathietour versuchen lassen. Und schließlich gab er nach.«
    Sie zog Michael

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