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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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ich böse in die Knie gegangen, hab mich aber wieder aufgerappelt.«

    Â»Und nun ist es ausgestanden?«
    Â»Ich weiß nicht. Ich traue mir selbst nicht genug, um es darauf ankommen zu lassen.«
    Er schien auf eine Entgegnung von ihr zu warten; er wollte sehen, ob sein früheres Alkoholproblem sie in ihrer Meinung über ihn beeinflußte. Sie wollte ihn fragen, ob er nach seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst mit dem Trinken angefangen hatte, ob es der Grund gewesen war. Die Biografie auf dem Buchrücken ging nicht so weit ins Detail.
    Sie entschied sich, nicht nachzuhaken. Schließlich ging es sie nichts an, auch wenn sie ziemlich sicher war, daß der Alkohol eine bedeutende Rolle gespielt hatte bei der Entwicklung der dunklen, geheimnisvollen Seite seiner Persönlichkeit, die sie entdeckt hatte.
    Er legte ausreichend Geld für die Rechnung auf den Tisch, plus ein großzügiges Trinkgeld, und Cat bot an, die Hälfte zu übernehmen. »Nichts da.« Er erhob sich von seinem Platz: »Sie sind mein Gast. Außerdem brauche ich es fürs Finanzamt. Steuerermäßigung durch Unkosten.«
    Â»Aber das war kein Geschäftsessen.«
    Â»Doch, war es. Ich habe Sie nur noch nicht mit der geschäftlichen Seite des Abends vertraut gemacht.«
    Draußen begleitete er sie zu seinem Motorrad und half ihr, den Helm aufzusetzen. Sie schwang sich auf den Sitz, er startete die Maschine, und der Motor grollte.
    Als sie vom Parkplatz herunterfuhren, umschlang sie fest seine Hüften. Er fuhr schnell, aber vorsichtig. Trotzdem mußte sie unweigerlich daran denken, daß Dean Motorradfahrer stets als »Organspender in spe« bezeichnete.
    Doch das war auch schon ihr einziger Gedanke an Dean.
    Zu Hause angekommen, verspürte sie einen Anflug von Bedauern, daß die Fahrt nicht länger gedauert hatte. Alex mußte gespürt haben, wie ungern sie abstieg. »Was?« fragte
er neugierig, als er den Helm abnahm und sich mit einer Hand durchs Haar fuhr.
    Â»Nichts.« Sie gab ihm ihren Helm.
    Â»Ach, kommen Sie...«
    Â»Ich wollte Ihnen nur danken, daß Sie keine große Sache daraus gemacht haben.« Er sah sie verdutzt an. »Aus meiner Transplantation. Sie sind genauso schnell gefahren wie vorhin, als Sie es noch nicht wußten.«
    Â»Hätte ich das nicht tun sollen?«
    Â»Doch, doch. Wissen Sie, die meisten Menschen behandeln mich, als wäre ich aus Glas. Sie riskieren nichts mit mir zusammen und sind übervorsichtig, weil sie Angst haben, ich könnte zerbrechen. Dieses Getue kann einem echt auf den Geist gehen. Ich weiß es sehr zu schätzen, daß Sie mich nicht mit Samthandschuhen angefaßt haben. Danke.«
    Â»Gern geschehen.«
    Ihre Blicke trafen sich; sie wußte, daß etwas Bedeutsames geschah. Sie fühlte sich viel zu sehr von ihm angezogen, um es ignorieren zu können. Und nicht erst seit heute abend.
    Schon als er im Haus der Walters die Fliegengittertür geöffnet hatte und sie einander das erste Mal in die Augen sahen, hatte sie ein inneres Ziehen verspürt. Es war verlockend gewesen, einen ausführlichen Blick zu riskieren, doch sie hatte damals der Versuchung widerstanden. Nicht so jetzt. Nun musterte sie sein Gesicht eingehend.
    Blicke wie dieser waren häufig in Szenen von Der Lauf der Dinge vorgekommen; mit ihnen wurde signalisiert, daß etwas geschah, was das Leben der Beteiligten grundlegend verändern sollte, ein sogenannter »Hallo, aufgepaßt! Das ist wichtig!«-Augenblick. Ab sofort würde nichts mehr so sein wie bisher. Sie hatte Szenen dieser Art des öfteren zur Begeisterung ihres Publikums gespielt, selbst jedoch noch nicht erlebt. Nicht bis zu diesem Moment.
    Alex brach als erster den Bann, indem er sie beim Ellenbogen
nahm und zum Haus hin drehte. »Ich habe eine Bitte auf dem Herzen.«
    Â»Folgt jetzt der geschäftliche Teil des Abends?«
    Â»Ja. Ich bräuchte Ihre Hilfe bei den Recherchen zu meinem nächsten Buch.«
    Â»Wie könnte ich Ihnen denn dabei behilflich sein?«
    Sie standen jetzt vor der Haustür. Er sah Cat an. »Indem du mit mir ins Bett gehst.«
    Â»Wie bitte?«
    Â»Schläfst du mit mir?«
    Â»Nein!«
    Â»Das war’s schon. Das war der geschäftliche Teil des Abends. Ich habe um Hilfe bei meinen Recherchen gebeten, du hast – natürlich – nein gesagt, trotzdem waren mein Ansinnen und meine Frage

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