Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
gegenüber, ihr Blick nahm an Intensität zu, sie kamen sich unmerklich näher und näher. Ohne Vorwarnung hob er die Hand und griff in den Spalt ihres Kragens.
Seine Fingerspitzen glitten ihren Hals hinab bis zur Mitte ihres Brustkorbs. Sein Blick folgte seinen Fingern.
    Â»Ich sehe gar keine Narbe.«
    Sein kehliger Bariton erzeugte bei ihr ein Kribbeln. »Die ist inzwischen verblaßt, aber ich kann sie noch sehen.«
    Â»Ehrlich?«
    Â»Ja. Auch wenn sie nicht mehr da ist.«
    Â»Hm. Hat es weh getan?«
    Â»Die Narbe?«
    Â»ja. Alles.«
    Â»Einiges war... nicht einfach.«
    Â»Mein Gott, mußt du tapfer gewesen sein.«
    Â»Aber nicht nach der Operation. Die Schläuche, Katheter, dieses würgende Gefühl. Sosehr ich auch darauf gefaßt war — ich bekam es mit der Panik. Es war die reinste Folterkammer.«
    Â»Kann ich mir vorstellen.«
    Â»Nein, kannst du nicht, wenn du es nicht selber erlebt hast.«
    Â»Ja, sicherlich hast du recht.«
    Â»Das einzige, was mich aufrechtgehalten hat, war das Wissen, ein neues Herz zu haben. Ich konnte fühlen, wie es schlug. Es fühlte sich sehr stark an!«
    Â»So wie jetzt?« Er preßte die Hand noch fester auf ihre Brust.
    Â»Nein. Jetzt klopft es noch schlimmer.«
    Sie sprachen im Flüsterton. Seine Fingerspitzen massierten weiterhin ihre Brust. So verlegen sie wegen der Narbe auch war, so sehr staunte sie, daß sie sich von ihm anfassen ließ. Und doch schien es irgendwie richtig zu sein. Seine Berührung war neugierig und sanft, und ob nun beabsichtigt oder nicht – erotisch. Sie schmolz dahin.
    Eine köstliche Mattigkeit breitete sich in ihr aus; ihre Nervenenden summten und kribbelten.

    Er schaute ihr wieder in die Augen. Aus ihnen sprach Verlangen. Lust.
    Â»Bittest du mich noch rein?« fragte er.
    Â»Nein. Bist du jetzt sauer?«
    Â»Nein. Nur enttäuscht.«
    Dann eroberten seine Lippen die ihren. Er schlang die Arme um sie. Seine Zunge suchte ihre, und als sie sich berührten, stieß er ein eindeutig maskulines Stöhnen aus. Es erregte Cat. Sie umfaßte seinen Hinterkopf, griff ihm ins Haar, das ihm bis über den Kragen reichte.
    Sie bewegten sich gemeinam, preßten sich vertraut aneinander; seine Hand blieb in ihrer Bluse, wanderte weiter über ihre Herzgegend, und er spürte ihren pochenden Herzschlag an seiner Handfläche.
    Mit der anderen Hand strich er ihr ungestüm über Rücken und Hüfte. Er umfaßte ihre Pobacke und zog Cat noch fester an sich. Die Leidenschaft seiner Küsse nahm zu.
    Cat löste sich und holte Luft. »Alex?«
    Â»Hm?« Sein Mund war an ihrem Hals, küßte ihn gierig.
    Â»Ich sollte jetzt besser reingehen.«
    Er hob den Kopf und sah sie blinzelnd an. »Oh, ja. Richtig.« Er zog die Hand aus ihrer Bluse, strich sich eine Strähne aus der Stirn und wandte sich zum Gehen.
    Bedauern durchbohrte sie wie ein scharfes Schwert. »Rufst du mich an?«
    Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um. »Soll ich?«
    Sie fühlte sich, als stünde sie auf der Kante eines Zehnmeter-Sprungbretts. Sie würde im freien Fall durchs Ungewisse segeln bis zu einer Landung, die entweder schrecklich oder wunderbar war. Wissen jedoch würde sie es erst, wenn sie den Sprung gewagt hatte. So gefährlich es auch war – sie wollte es wissen.
    Â»Ja, ich möchte, daß du mich anrufst.«
    Â»Dann werde ich es tun.«

    Â 
    Es dauerte eine Weile, bis sie sich von den Küssen erholt hatte. Benommen wanderte sie durchs Haus, vergaß, warum sie ins Zimmer gekommen war, konnte keinen klaren Gedanken fassen, konnte nur an das Gefühl von Alex’ Lippen auf ihren denken, an seine Hände auf ihrem Körper. Sie zog sich aus, duschte und trank eine Tasse Kräutertee, um sich zu entspannen und sich von ihrem erotischen Hochgefühl zu lösen.
    Schließlich glaubte sie, einschlafen zu können, und löschte das Licht im Haus. Als sie die Haustürverriegelte, fiel ihr Blick auf die ungeöffnete Post, die noch immer auf dem Tischchen im Flur lag.
    Â»Herrje...« Sie wollte ins Bett, hatte keine Lust mehr, die Post jetzt noch zu lesen, entschied sich dann aber für einen Kompromiß — sie nahm die Post mit ins Bett. Routiniert wie immer sortierte sie sie aus; die Werbesendungen ließ sie zu Boden fallen, die Rechnungen kamen aufs Nachttischchen.
    Blieb ein letzter

Weitere Kostenlose Bücher