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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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hatte. Ihre Liebe zu ihm war vielschichtig, geprägt von den umwälzenden Ereignissen und Phasen ihres Lebens. Ihr Hochzeitstag. Jede Station seines Aufstiegs. Jeder Erfolg und jeder Rückschlag. Die Geburt ihres ersten Kindes. Der tragische Tod...
    Nancy stockte der Atem.
    War es möglich, daß Bill tatsächlich die Wahrheit gesagt hatte? Was, wenn seine Besessenheit von Cat Delaney gar nicht sexueller Natur war? Konnte es etwas mit Carla zu tun haben?
    Diese Möglichkeit machte Nancy angst.
    Â 
    Â»Guten Morgen, Ms. Delaney.«
    Cat blieb wie angewurzelt stehen, als sie Melia King hinter dem Empfangstresen der Nachrichtenredaktion erblickte.
    Â»Einen Moment bitte.« Das Telefon klingelte. Melia meldete sich. »Guten Morgen. WWSA Nachrichtenredaktion.
Wen möchten Sie sprechen?« Sie verband den Anrufer mit dem gewünschten Reporter, dann bedachte sie Cat mit ihrem einschmeichelndsten Lächeln. »Ich arbeite jetzt hier .«
    Cat machte auf dem Absatz kehrt. Statt den Fahrstuhl nahm sie die Treppe, war in Rekordzeit in der Personalabteilung und ging schnurstracks zur Sekretärin. Ohne Begrüßung fragte sie, wie es kam, daß Melia King noch immer beim Sender beschäftigt war.
    Â»Sie ist jetzt an der Rezeption der Nachrichtenredaktion.«
    Â»Aber wie ist das möglich?« brauste Cat auf. »Ich habe sie vor zwei Wochen gefeuert.«
    Â»Sie ist wieder eingestellt worden.«
    Â»Wann? Warum?«
    Â»Ich bedaure, aber ich darf Ihnen keine Auskünfte über Angestellte erteilen, Ms. Delaney. Man hat mir nur gesagt, sie wieder einzusetzen. Mehr weiß ich auch nicht.«
    Cat schaute zur verschlossenen Tür der Personalchefin. »Ich möchte sie sprechen. Bitte melden Sie mich an.«
    Â»Sie ist nicht da, Ms. Delaney. Aber wenn Sie eine Nachricht hinterlassen möchten...«
    Â»Nein, danke. Das kann nicht warten.« Sie wandte sich zum Gehen, drehte sich aber noch einmal zu der verängstigten Sekretärin um. »Keine Bange, ich halte Sie da raus.«
    Sie verließ das Personalbüro, stapfte zum Ende des Korridors und platzte ins Büro der Geschäftsleitung. »Ist er da?«
    Websters Sekretärin schaute so pikiert und erschrocken drein, als fordere diese Frau mit der feuerroten Mähne Geld oder Leben von ihr. »Ja, aber er –«
    Â»Danke.«
    Bill telefonierte gerade, als sie die Tür aufstieß. Mißmutig schaute er auf, doch seine Miene erhellte sich, als er sah, wer seine unangekündigte Besucherin war. Er winkte Cat herein.
    Â»Ja, ja, ich rufe Sie nächste Woche diesbezüglich zurück.
Bestimmt. Danke, ja. Wiederhören.« Er legte auf, erhob sich höflich und lächelte breit. »Freut mich, Sie zu sehen, Cat. Ich hatte gehofft, daß wir beide heute noch Zeit für einen Plausch finden.«
    Â»Zum Plaudern bin ich nicht gekommen.«
    Ihr barscher Ton überraschte ihn. Sein Lächeln erfror. »Das sehe ich. Nehmen Sie doch Platz.«
    Â»Ich stehe lieber. Wissen Sie eigentlich, daß Melia King wieder bei uns arbeitet?«
    Â»Ach, daher weht der Wind...«
    Â»Ich werfe sie raus, und die Personalchefin stellt sie wieder ein. Warum sie das getan hat, ist mir ein Rätsel, aber ich möchte und erwarte, daß Sie eingreifen und meine Entscheidung durchsetzen.«
    Â»Das ist unmöglich, Cat.«
    Â»Aber Sie sind der Boß hier. Natürlich können Sie —«
    Â»Cat, ich kann es nicht tun, weil ich persönlich die Anweisung für Ms. Kings Wiedereinstellung gegeben habe.«
    Nun setzte sich Cat doch hin, auch wenn sie sich dessen gar nicht bewußt war. Ihre Knie waren butterweich vor Schreck. Nachdem sie Bill Webster einen Moment lang fassungslos angestarrt hatte, stützte sie sich mit beiden Händen auf seinem Schreibtisch ab und beugte sich vor. »Warum, Bill?«
    Â»Das ist eine komplizierte Geschichte, Cat. Auf den ersten Blick mag es simpel erscheinen, aber ich kann Ihnen versichern, daß dem nicht so ist.«
    Seine Ausflüchte brachten sie noch mehr in Wut. »Sie wollen mir doch jetzt hoffentlich nicht sagen, ich solle mir nicht meinen kleinen Kopf deswegen zerbrechen, oder?«
    Er zog die Stirn in Falten. »Ich habe das in keinster Weise herablassend gemeint.«
    Â»Ach, kommen Sie, Bill. Lassen Sie dieses Gerede. Sagen Sie mir, was los ist. So kompliziert kann das nicht sein, daß
ich es nicht kapiere. Warum haben Sie Melias

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