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Scharfe Sachen für die Diva

Scharfe Sachen für die Diva

Titel: Scharfe Sachen für die Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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versuchen Sie nicht, Karen Morgan weiter zu belästigen. Mr. Friar mag
das nicht .«
    »Mr. Friar kann mir mal den
Buckel runterrutschen«, erklärte ich.
    Das war ein Fehler. Herbie trat
mir gegen die linke Kniescheibe, und es schmerzte wie Feuer.
    »Fangen wir doch am besten noch
einmal an«, schlug der junge Mann liebenswürdig vor. »Was mag Mr. Friar nicht ?«
    »Daß ich Karen Morgan
belästige«, erwiderte ich gepreßt.
    »Sehr gut, Mr. Holman!« Er
strahlte wieder. »Nun, und wer ist Ihr Klient ?«
    »Es verstößt gegen mein
Berufsethos, Ihnen das zu sagen«, wandte ich ein.
    »Wenn Herbie Ihnen auch noch
gegen die andere Kniescheibe tritt, werden Sie wahrscheinlich ein paar Wochen
lang nicht laufen können«, gab er zurück. »Ich bin sicher, es ist sehr
schmerzlich für Sie, gegen Ihr Berufsethos zu verstoßen. Sie müssen sich jetzt
bloß entscheiden, was mehr schmerzt .«
    Das war ein gutes Argument. Ich
dachte darüber nach, während ich meine linke Kniescheibe massierte. Sie würden
mich in die Mangel nehmen, bis ich mit der Sprache herausrückte, und ich würde
mich nicht dagegen wehren können. Mein Hinterkopf dröhnte noch immer und war
druckempfindlich. Weitere Schläge wollte ich lieber nicht riskieren. Meine
grauen Zellen schienen ohnehin nicht in Hochform zu sein. Ebensowenig Lust hatte ich, den Rest meines Lebens auf den Knien herumzurutschen.
    »Sie haben recht«, sagte ich.
»Heldentum zahlt sich nicht aus .«
    »In diesem Fall bestimmt nicht .« Der junge Mann ließ noch einmal den Gummischlauch in
seine Handfläche klatschen.
    »Okay.« Ich stieß einen Seufzer
aus. »Don Blake ist mein Klient .«
    Er nahm seine Brille ab,
betrachtete mich blinzelnd und setzte die Brille dann wieder auf. »Don Blake
ist in Europa«, versetzte er knapp.
    »Er will zurückkommen, sobald
ich ihm eine Antwort geben kann, hat er gesagt .«
    Der junge Mann überlegte, aber
meine Erklärung schien ihn wenig zu überzeugen.
    »Das kann ich Ihnen leider
nicht abnehmen, Mr. Holman«, meinte er schließlich. »Wollen Sie es noch einmal
probieren ?«
    »Ich habe Ihnen die Wahrheit
gesagt«, versicherte ich. »Aber ich will mir meine zweite Kniescheibe nicht
auch noch zerschlagen lassen. Wenn Sie also einen anderen Namen hören wollen,
bitte sehr. Sie brauchen ihn nur zu nennen .«
    »Ich könnte ihm den Knöchel ein
bißchen umdrehen«, schlug Herbie vor. »Dann hätte er die Chance, interessant zu
hinken .«
    »Davon halte ich nichts .« Der junge Mann schüttelte bedächtig den Kopf. »Entweder
er hat uns die Wahrheit gesagt oder nicht. Auch wenn wir ihn jetzt weiter durch
die Mangel drehen, werden wir das nicht mehr herausfinden. Belassen wir es also
erst einmal dabei, bis wir festgestellt haben, ob stimmt, was er sagt .« Er strahlte mich an. »Vielen Dank für die Zusammenarbeit,
Mr. Holman. Sie können jetzt gehen .«
    Ich erhob mich langsam und kam
mir dabei wie ein sehr alter Mann vor. Dann strebte ich der Tür zu, wobei ich
vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzte.
    »Herbie wird Sie zu Ihrem Wagen
begleiten«, sagte der junge Mann.
    Herbie schloß sich mir an. Ich
erreichte die Tür und machte sie auf.
    »Übrigens eins noch«, hielt der
junge Mann mich zurück. »Mr. Friar meint, dieser Auftrag hat absolut keine
Zukunft für Sie und schlägt vor, daß Sie ihn fallenlassen. Auf diese Weise
bleiben Sie gesund und am Leben, Mr. Holman .«
    »Und was sage ich meinem
Klienten ?«
    »Auf Wiedersehen«, versetzte er
doppeldeutig.
    Herbie legte seine flache Hand
zwischen meine Schulterblätter und schob, so daß ich auf den Flur
hinausstolperte. An dessen Ende befand sich eine Hintertür, durch die wir
hinausgingen. Am Straßenrand vor dem Haupteingang parkte mein Wagen. Ich stieg
ein und suchte in meiner Tasche nach dem Zündschlüssel.
    »Beherzigen Sie Mr. Friars Rat, Holman «, sagte
Herbie. »Sie möchten sich doch wohl kaum noch einmal mit uns beiden anlegen,
nicht wahr? Und lassen Sie sich etwas sagen.« Er kicherte unterdrückt. »Täuschen
Sie sich nicht. Grant ist der sehr viel härtere in unserer Partnerschaft.
Verglichen mit ihm, bin ich direkt sanft !«
    Er langte durch das geöffnete
Seitenfenster und zog mir zum Abschied kräftig an der
Nase. Dann entschwand er.
    Ich ließ den Motor an, wartete,
bis meine Augen zu tränen aufgehört hatten, und fuhr dann los. Der Rückweg
erschien mir kürzer, als ich befürchtet hatte. Ich ließ den Wagen gleich in der
Einfahrt stehen und ging ins Haus. Nach

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