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Scharfe Sachen für die Diva

Scharfe Sachen für die Diva

Titel: Scharfe Sachen für die Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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mich
deshalb, den Hobbyraum zu untersuchen, um zu sehen, ob etwas fehlte. Vielleicht
sollte ich lieber sagen: zu fühlen? Ich betrat den Raum also und tastete umher.
Mir schien nichts abhanden gekommen zu sein, trotzdem öffnete ich auch noch die
Holzkiste und faßte hinein. Nur so, für alle Fälle.«
    Sie schwieg sekundenlang. »Es
ist eigenartig, Rick. Nach dem Schock, Säure ins Gesicht bekommen zu haben und
blind zu sein, kann mich offenbar nichts mehr völlig aus der Fassung bringen.
Jedenfalls nicht mehr in dem Maße, wie es mein persönliches Unglück getan hat.
Sein Gesicht fühlte sich bei der Berührung natürlich eiskalt an, und ich
ertastete auch die Wunde in seinem Hals, die ihm offenbar mit einem Messer
beigebracht worden war. Dann klappte ich den Deckel wieder zu und ging hinaus.
Ich befestigte das Schloß an der Tür, ließ es einschnappen und kehrte
anschließend in mein Zimmer zurück .«
    »Sie sprachen am folgenden
Morgen nicht mit Tracy darüber ?«
    »Ich hatte stundenlang darüber
nachgedacht«, antwortete sie. »Hätte ich ihr davon erzählt, hätte sie etwas
unternehmen und die Polizei einschalten müssen. Und dann hätte die ganze Welt
erfahren, was mit Samantha Dane geschehen ist. Das wollte ich nicht. Außerdem
bestand ja auch noch die andere Möglichkeit .«
    »Daß Tracy ihn umgebracht hatte ?«
    »Ja«, bestätigte sie unbewegt.
»Ich war mir nicht sicher, was das für mich für Folgen haben würde. Deshalb
ließ ich erst einmal eine gewisse Zeit vergehen und fing dann allmählich an,
von meinem Plan zu sprechen, nach Los Angeles zu fahren und jemanden wie Sie zu
engagieren, um endlich Licht in die ganze Affäre zu bringen. Sie erhob nie
irgendwelche Einwände, sondern wollte bloß, daß ich kräftig genug sei, bevor
wir uns auf den Weg machten .«
    Ich sah unwillkürlich die
nackte, blinde Frau vor mir, allein im Regen und ewiger Finsternis, wie sie den
Kistendeckel anhob und mit den Fingerspitzen den toten Körper von Don Blake
befühlte. Dann war sie ins Haus zurückgekehrt, um mit einer anderen
weiterzuleben, die möglicherweise eine Mörderin war.
    »Glauben Sie, Tracy hat ihn
getötet, Rick ?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete
ich wahrheitsgemäß. »Sie hätte dafür ein überzeugendes Motiv haben müssen .«
    »Ich habe viel darüber
nachgegrübelt .« Sam lächelte zufrieden. »Ich denke,
der einzige Grund, den sie gehabt haben könnte, ihn umzubringen, könnte gewesen
sein, mich zu schützen .«

8
     
    Ich verließ das Ranchero am nächsten Morgen schon ziemlich früh,
ohne mich von Sam und Tracy zu verabschieden, und fuhr zu meinem kleinen
verschuldeten Haus in Beverly Hills zurück. Es war noch unversehrt. Niemand
hatte es während meiner Abwesenheit in Brand gesteckt, war eingebrochen oder
hatte eine meiner seltenen Vasen oder sonstigen Kostbarkeiten zerschossen. Ich
trug also meine Tasche hinein, duschte, wechselte die Kleidung und ging wieder
zum Wagen zurück.
    Agatha Grundy sah nicht übermäßig begeistert aus, als ich die Büroräume der Seefalke -Unternehmungen betrat. Aber dann überlegte ich,
daß es ihr wahrscheinlich niemals möglich war, begeistert auszusehen. Nicht
einmal, wenn Paul Newman hereinkommen und behaupten würde, sie sei die Frau
seines Lebens.
    »Sie vergeuden Ihre Zeit,
Rick«, erklärte sie entschieden. »Ich treibe es niemals am Vormittag, weil ich
da noch nicht richtig in Form bin .«
    »Ich auch nicht«, gestand ich
ein. »Die Vormittage müssen einfach überstanden werden. Ist Ihr Chef da ?«
    »Ich erwarte ihn heute gar
nicht«, erwiderte sie.
    »Wann arbeitet er denn
überhaupt ?«
    »Selten.«
    »Ich muß mich bei Ihnen
bedanken«, sagte ich, »daß Sie mich mit Neil Friar zusammengebracht haben .«
    »Hat es Ihnen bei ihm gefallen ?«
    »Es war etwas deprimierend«,
bekannte ich. »Er besitzt nicht den geringsten Sinn für Humor .«
    »Ich weiß .«
    »Ein paar seiner Handlanger
habe ich auch kennengelernt. Grant Denver und Herbie.«
    »Scheint ja eine anregende
Gesellschaft gewesen zu sein .«
    »Von Grant würde sich das zur
Not behaupten lassen«, erwiderte ich. »Herbie ist dagegen mehr schlichterer Natur. Lauter Muskeln, sogar zwischen beiden
Ohren.«
    »Sie haben aber offensichtlich
überlebt .«
    »Das ja«, bestätigte ich. »Aber
genug dieser reizenden Plauderei, Agatha, so witzig sie auch sein mag. Ich muß
mit Darrach reden .«
    »Ich weiß wirklich nicht, wo er
sich heute aufhält .«
    Ich deutete auf die
geschlossene Tür,

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