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Scharfe Sachen für die Diva

Scharfe Sachen für die Diva

Titel: Scharfe Sachen für die Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Rechnung«,
versetzte ich kühl. »Der Adiopocire -Prozeß braucht
mindestens sechs Wochen, bevor er in Erscheinung tritt. Sie und Sam haben aber
erst vor einem Monat beschlossen, Montana zu verlassen und nach Los Angeles zu
kommen. Dazwischen gibt es eine Lücke von zwei Wochen .«
    »Glauben Sie, ich habe ihn
umgebracht ?«
    »Es besteht zumindest die
Möglichkeit, daß ihn eine blinde Frau getötet haben könnte«, erwiderte ich
ausweichend. »Sie wären aber doch wohl die logischere Lösung .«
    Sie saß mit unbewegtem Gesicht
da und starrte mich noch immer an. »Okay«, sagte sie schließlich. »Ich habe ihn
also ermordet und die Leiche in der Kiste versteckt. Dann, einen Monat später,
ließ ich mich von Sam überreden, nach Los Angeles zu fahren und Sie zu
engagieren, um herauszufinden, wer für ihre Blindheit verantwortlich ist, sowie
Ihnen alles zu erzählen, was sich, soweit Sam sich erinnert, auf der Kreuzfahrt
abgespielt hat. Und auch alles über Don Blake. Ich habe nicht einmal im Traum
daran gedacht, Sie würden nach Montana fahren und sich das Haus ansehen wollen,
weil das nur zu logisch gewesen wäre! Und ich machte Ihnen bereitwillig eine
Straßenskizze, um Sie sicher dorthin gelangen zu lassen. Natürlich gab ich
Ihnen auch die Schlüssel zum Haus, weil ich genau wußte, Sie würden zu blöd
sein, sich in Dons Hobbyraum umzugucken !«
    »Natürlich habe ich mir das
auch überlegt«, räumte ich ein.
    »Aber Sie halten noch immer für
möglich, daß ich ihn ermordet habe. Stimmts ?«
    »Stimmt .«
    »Was geschieht jetzt also ?«
    Mein Steak, das ich nur kurz
gebraten gewünscht hatte, sah aus wie ein Stück Holzkohle. Mit meinem Appetit
war es plötzlich vorbei.
    »Bleiben Sie hier und essen Sie
Ihren Käsekuchen«, sagte ich. »Geben Sie mir fünfzehn Minuten mit Sam allein,
ehe sie hinaufkommen .«
    »Gut.« Ihr Gesichtsausdruck
zeigte, daß ihr mein Vorschlag gar nicht behagte.
    Auf dem Weg aus dem Restaurant
hielt mich der Ober an und erkundigte sich, ob etwas nicht in Ordnung sei. Ich
sagte ihm, alles sei ganz wunderbar, ich hätte nur das Gefühl, um mein Steak zu
essen, nicht richtig angezogen zu sein. Deshalb wolle ich in mein Zimmer hinauf
und mich in Sack und Asche kleiden. Er blieb ziemlich ratlos stehen und zerbrach
sich offensichtlich den Kopf, was ich damit gemeint haben könnte.
    Sam öffnete mir die Tür,
nachdem ich gesagt hatte, wer draußen sei. Das Fernsehgerät zeigte kein Bild
mehr, stellte ich fest, während Sam vorsichtig zu ihrem Sessel zurückkehrte.
    »Sind Sie allein ?« fragte sie, als sie sich setzte.
    »Tracy ist noch im Restaurant
geblieben, um ihren Käsekuchen aufzuessen«, erwiderte ich. »Ist der Film zu
Ende ?«
    »Es wurde mir langweilig,
meiner eigenen Stimme zuzuhören«, antwortete sie gleichmütig. »Sind Sie fündig
geworden, Rick ?«
    »Wie meinen Sie das ?«
    »Wenn Sie nicht wissen, wovon
ich spreche, werde ich es Ihnen nicht auf die Nase binden«, versetzte sie.
    »Don Blakes Leiche in der
Holzkiste«, sagte ich ruhig. »Ja, die habe ich gefunden .«
    »Er fuhr an jenem Montagmorgen
fort«, begann sie. »Etwa drei Tage später wachte ich mitten in der Nacht auf.
Ich wußte nicht, wie spät es war, und ich konnte nicht wieder einschlafen. Nach
einer Weile hörte ich erstickte Geräusche von irgendwo außerhalb des
Blockhauses. Das Ganze spielte sich ab, bevor Tracy und ich uns wirklich nahe
gekommen waren. Sie schlief in einem anderen Zimmer, und ich fragte mich, ob
sie vielleicht einen Freund bei sich habe. Nun, und wenn schon, dachte ich, so
ging mich das nichts an. Etwas später hörte ich in einiger Entfernung einen
Wagen anspringen und losfahren. Schließlich wurde es mir zu dumm, so im Dunkeln
herumzusitzen. Draußen regnete es. Ich konnte die Tropfen gegen das Fenster
prasseln hören. Es drängte mich danach, hinauszugehen. Mich im Haus
zurechtzufinden, bereitete mir keine Mühe mehr. Also zog ich mein Nachthemd
aus, trat auf die hintere Veranda und stieg die Treppe hinab. Der Regen fühlte
sich angenehm an auf meiner nackten Haut. Dann hörte ich eine Tür leise im Wind
schlagen. Ich tastete herum und stellte fest, daß die Tür von Dans Hobbyraum
nicht abgeschlossen war .«
    »Beunruhigte Sie das nicht ?«
    »Ich tastete die Erde ab und
fand das Vorhängeschloß . Zuerst dachte ich, Dan hätte
es vor seiner Abfahrt vielleicht nur nicht richtig einschnappen lassen. Dann
fiel mir das Motorgeräusch ein, das ich zuvor gehört hatte. Ich entschloß

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