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Scharfe Sachen für die Diva

Scharfe Sachen für die Diva

Titel: Scharfe Sachen für die Diva Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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    »Nicht oft«, antwortete ich.
    Er schüttelte bedächtig den
Kopf. »Es ist erstaunlich«, meinte er dann. »Es gibt Zeiten im Leben, wo man
nicht dagegen an kann zu fühlen...«
    »Verschonen Sie mich bitte mit
diesem Schwulst«, unterbrach ich ihn. »Mir wird sonst schlecht .«
    »Entschuldigen Sie«, sagte er
steif. »Nun gut. Herbie, zeig Mr. Holman das Foto .«
    Herbie faßte in die Innentasche
seines Jacketts und brachte eine Fotografie zum Vorschein, die er sorgsam mit
den Fingern abwischte, bevor er sie mir reichte. Die Aufnahme war scharf und
bis in jedes Detail deutlich. Die unbekleidete Leiche Karen Morgans lag auf
einem mottenzerfressenen Teppich ausgestreckt. Die aufgerissenen Augen quollen
leicht hervor.
    »Eine Überdosis«, erläuterte
Grant. »Schlimm, wenn das einer so jungen Person passiert. Aber wenn man die
Lebensumstände bedenkt!« Er zuckte flüchtig die Achseln. »Wer arbeitet
schließlich schon in einem Pornoklub und entblößt sich in obszönster Weise vor
zahlenden Zuschauern? Diese Mädchen verlieren alle früher oder später den Halt.
Karen Morgan hat es nur besonders schnell erwischt .«
    »Wer hat die Leiche gefunden ?« wollte ich wissen.
    »Niemand«, erwiderte er. »Sie
ist noch gar nicht gefunden worden. Aber man wird sie natürlich entdecken.
Karen hat einen Zettel hinterlassen, der besagt, daß sie es absichtlich getan
hat. Sie konnte einfach das Leben, das sie führte, nicht mehr ertragen, deshalb
hielt sie eine Überdosis für die beste Lösung. Ich finde, es liegt sogar eine
gewisse Moral darin .«
    »Wann ist es passiert ?«
    »Sie meinen, wann sie gestorben
ist? Vor etwa einer Stunde, Mr. Holman. Es war wirklich eine sehr reichliche
Dosis .«
    Ich gab Herbie das Foto zurück.
»Tatsächlich ?« sagte ich nur.
    Grant musterte mich besorgt.
»Mr. Friar dachte, Sie würden zufrieden sein. Oder zumindest Ihr Klient würde
zufrieden sein, wenn Sie ihm erzählen, was geschehen ist. Vergeltung, Mr.
Holman. Die wollten wir doch alle, nicht wahr ?«
    »Meinen Sie ?« fragte ich zurück.
    »Nun, zumindest Ihr Klient
dürfte sie gewollt haben .« Er sah mich beinahe verschlagen
an. »Was soll ich Mr. Friar denn sagen ?«
    »Richten Sie ihm aus, ich werde
es meinem Klienten mitteilen«, antwortete ich. »Das Foto würde ich ihm auch
gerne zeigen .«
    »Selbstverständlich«, versetzte
Grant eifrig. »Herbie!«
    Herbie wischte wieder mit den
Fingerspitzen über die Aufnahme und reichte sie mir zurück.
    »Ein Letztes wäre da noch«,
meinte Grant. »Nachdem alles vergeben, vergessen und vergolten ist, Mr. Holman.
Mr. Friar sagte, Sie sollten es als Geste gegenseitigen Vertrauens auffassen,
da nun doch der Fall abgeschlossen und aufgeklärt ist .«
    »Was will er ?« fragte ich knapp.
    »Eine ganze Kleinigkeit«,
versetzte Grant. »Nur aus reinem Interesse, das versichere ich Ihnen. Den Namen
Ihres Klienten, Mr. Holman.«
    »Okay«, sagte ich. »Es soll mir
sogar ein Vergnügen sein, ihm den Namen zu nennen. Morris Darrach.«
    Grant sah mich vorwurfsvoll an.
»Das ist nicht sehr komisch, Mr. Holman .«
    »Denken Sie einmal darüber
nach«, erwiderte ich. »Friar drängt sich durch Erpressungen in Darrachs Geschäfte. Was immer Darrach verdient, Friar
zweigt fünfzig Prozent für sich ab, ohne sich auch an den Verlusten zu
beteiligen. Darrach muß Friar ständig mit durchschleppen. Daß er mich engagiert
hat, um über Samantha Dane Nachforschungen anzustellen, war gewissermaßen nur ein
Deckmantel. Er nannte mir die Namen aller Personen, die damals mit an Bord der
Yacht waren, weil er wußte, daß ich mich mit jedem einzelnen in Verbindung
setzen würde, einschließlich Friar. Natürlich mußte ich den Namen meines
Auftraggebers geheimhalten . Das war der entscheidende
Punkt seiner Abmachung mit mir. Deshalb habe ich ihn heute vormittag auch niedergeschlagen. Ich war verdammt
sauer und angewidert, als ich herausfand, daß im Grunde er die Wurzel des
ganzen Übels war. Wäre er nicht so hemmungslos hinter Samantha Dane hergewesen,
wäre das ganze Drama niemals passiert .«
    »Wie sollte ihm aber Ihre
Tätigkeit für ihn Mr. Friar vom Halse schaffen ?« fragte Grant verständnislos.
    »Da bin ich mir nicht ganz
sicher«, gestand ich ein. »Meiner Vermutung nach hat er sich aber ausgerechnet,
wenn ich zu nahe an die Wahrheit herankäme — und bei den Informationen, die er
mir gegeben hatte, war sicher, daß das geschehen würde — , könnte sich Friar
mir gegenüber zu einem

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