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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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lange Nacht lag hinter ihnen. Robert hatte sich, nachdem sie wieder die Oberwelt erreicht hatten, sofort mit Hans-Peter Dauß in Verbindung gesetzt.
    »Wir treffen uns im McDonald’s«, sagte er zu seinem Freund. »Ich erwarte dich in spätestens einer halben Stunde. Diese Begegnung ist inoffiziell und deswegen umso dringender.«
    Anne und Tom warteten in der Nähe des Kinos, als die beiden Männer sich an einem Ecktisch trafen. Zu dieser Zeit war noch nicht so viel los, und sie waren unter sich.
    »Es ist vorbei, Hans«, erklärte Robert. »Keine Morde mehr. Aber ihr werdet sie nie aufklären können.«
    Der Pressereferent musterte ihn misstrauisch. »Was soll das heißen?«
    »Sagen wir so, die Wahrheit ist verschüttet. Doch ich kann dir versichern, dass es beendet ist. Ich habe dir eine kleine Erklärung vorbereitet, die du für die Öffentlichkeit entsprechend ausformulieren kannst. Wie du es drehst, dass das Kommissariat zufrieden ist, musst du entscheiden.«
    »Vielen Dank für die Verantwortung. Ich muss wahnsinnig sein, mich darauf einzulassen!«
    »Bitte lies einfach, was ich dir geschrieben habe, dann wirst du verstehen. Anschließend vernichte den Zettel, in deinem eigenen Interesse. Und dann ist da noch etwas.« Robert zog Alberts Ausweis hervor. »Da liegt ein toter Obdachloser in der U-Bahn.« Er beschrieb die Stelle. »Er starb an Herzversagen, weil er sich furchtbar vor etwas erschreckte. Mit den Mordfällen hat er nicht direkt zu tun, er glaubte es nur. Jedenfalls war ich bei ihm, als er starb, und er bat mich, seine Familie zu benachrichtigen. Wirst du das tun?«
    »Selbstverständlich.«
    »Vorher aber soll er schon bestattet worden sein.« Robert hob die Hand, als Dauß ihn mit neu erwachtem Misstrauen ansah. »Ich weiß nicht, was seine Familie tun könnte, aber ich denke nicht, dass es sie sonderlich anrühren wird. Deshalb werde ich seine Bestattung organisieren, er bekommt ein Grab und einen Stein. Die Kosten übernehme ich. Wenn die Familie es erfährt, soll schon alles vorbei sein.«
    »Warum?«, fragte Dauß. »Er war doch nur ...«
    »Ein Penner, ja?« Wut blitzte in Roberts Augen auf. »Herrgott, Hans! Er war ein Mensch! Früher war er sicher ein geachtetes Mitglied der Gesellschaft, ein Mann wie du und ich, mit Arbeit und Familie. Wer weiß, was ihn aus der Bahn geworfen hat. Freiwillig ist er bestimmt nicht auf der Straße gelandet. Ich will, dass er würdig bestattet wird.«
    Dauß lehnte sich zurück. »Du siehst dich in ihm, richtig? Was aus dir hätte werden können, wenn Anne nicht gewesen wäre.«
    »Ja«, gab Robert zu. »Also, machst du es?«
    Dauß nickte. »Für die Familie wird mir schon was einfallen. Je eher wir diese Sache abschließen können, desto besser. Es ist schließlich fast Weihnachten.«
    »Kein Blut zu Weihnachten«, murmelte Robert. »Davon hatten wir vor über dreihundert Jahren genug.«
    »Wie bitte?«
    »Ach, nichts.« Robert schob den Umschlag über den Tisch. »Wir sollten uns jetzt wieder trennen.«
    »Wo kann ich dich erreichen, wenn ich noch Fragen habe?«
    »Es gibt keine Fragen. Und ich werde über Weihnachten verreisen; ich habe vorerst genug von dieser Stadt.«
    Dauß stand auf. »Wenn du mich verarscht hast, Robert, bist du ein toter Mann, das verspreche ich dir. Egal, wo du dich versteckst, ich werde dich finden. Ich tue das überhaupt nur, weil ...« Er zögerte, und ein erstaunter Ausdruck trat auf sein Gesicht. »Ich weiß nicht, warum ich das tue.«
    »Liegt an meinem guten Einfluss.« Robert lächelte zu ihm hoch. Dauß tat ihm fast leid. Der Mann war in Ordnung. Andererseits schadete es ihm ja nicht, im Gegenteil.
    Nachdem Dauß gegangen war, eilte Robert zu Anne und Tom zurück und berichtete ihnen. Anschließend fuhren sie alle miteinander zu Nadjas Wohnung, um dort das Abenteuer Revue passieren und ausklingen zu lassen. Tom wollte wie immer nach dem Rechten sehen; außerdem hoffte er jedes Mal auf einen Anruf von Nadja.
    »Ich bin völlig fertig.« Tom gähnte herzhaft, während er sich und Anne einen dampfenden Kaffee hinstellte. »Wie lange bin ich jetzt wach? Vierundzwanzig Stunden? Dreißig? Ich werde bestimmt einen Monat lang schlafen.« Er musterte Robert, der es sich auf Nadjas Sofa gemütlich gemacht hatte. »Du hingegen wirkst ganz schön nervös, Freundchen.«
    »Ich ... äh ... muss dann mal nach Hause«, wich Robert aus. Er hoffte, dass noch eine Ration Blut im Kühlschrank lag. Toms Hals sah mittlerweile recht verlockend

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