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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Allgemeinen nennt man mich den Getreuen oder den Mann ohne Schatten, das soll dir genügen.«
    Der junge Mantikor stand auf, sein Skorpionschwanz peitschte. »Lass uns gehen, ich habe Hunger.«
    Menschenfleisch bekam er aber nicht, dafür würde der Getreue sorgen. Sollten Sterbliche auf dem Weg zurück in der Zeit zu Schaden kommen, würde es in einer Katastrophe enden, die möglicherweise nicht nur die Menschen-, sondern auch die Anderswelt vernichtete. Beide Sphären würden schneller ineinanderstürzen als bisher befürchtet, und dann wäre alles umsonst gewesen.
    Doch das würde Kurus erst später erfahren. Zuerst sollte er den Getreuen über das Gebirge tragen; die Reise war noch weit.
    Der Getreue griff in die Mähne des Mantikors, stieß sich ab und schwang sich auf seinen Rücken. »Los!«, befahl er und stieß ihm die Fersen in die Seiten.

5 Auf den Spuren des Mystikers
    War nicht so gemeint!«, drang eine aufgeregt quäkende Stimme durch den Nebel in Roberts Gedanken. »Ich habe nur ... Au! Nicht das Ohr, bitte! Da bin ich sehr empfindlich! Au, au!«
    Robert schlug die Augen auf und sah verschwommen zu Chadwick Pickwick Sloterbik, dessen Beine in der Luft zappelten und dessen haariges Ohr in Annes Hand hing. Neben Anne stand ein ... Ja, was war das? Ein Koloss von über zwei Metern Länge und vermutlich einem Meter Schulterbreite, haarlos und grau wie ein Fels. In einer Schaufelhand, die in einem überlangen Arm endete, hielt er eine Keule, mit der Roberts Kopf vermutlich gerade unerfreuliche Bekanntschaft geschlossen hatte. Sein Gesicht zeigte einen ziemlich einfältigen, um nicht zu sagen tumben Ausdruck. Ein Zahn ragte oben aus dem geschlossenen Mund heraus, an dem ein Speichelfaden hing.
    Ächzend richtete Robert sich auf.
    »Siehst du, siehst du, ihm ist nichts geschehen!« Chad deutete mit fuchtelndem Finger auf Robert. »Bitte setz mich wieder runter, ich halte das nicht aus!«
    Anne ließ ihn einfach los, und er plumpste unsanft auf den Boden. »Autsch!«, beschwerte er sich und betastete seinen schmerzenden Hintern. Dann funkelte er seinen riesigen Kumpan wütend an. »Danke für deine Hilfe!«
    »Die is’ zu stark für mich«, sagte der Riese mit Kinderstimme. »Bei der bekomm ich Angst.«
    »Und vor mir kriegst du auch gleich welche!«, sagte Robert, dessen Stolz sich angegriffen fühlte, und stand auf. »Wer bist du überhaupt, hinterhältiger Kerl mit Keule?«
    »Rocky«, murmelte der Riese und wirkte verlegen. »Tut mir echt leid, Mann, aber ich hab gedacht, du wills’ Chad was tun oder so.«
    »Bist du sein Beschützer?«
    »Er is’ mein Freund«, verkündete der Riese strahlend. »Ich lass nie nich’ zu, dass ihm einer was tut.«
    »Und
was
ist Rocky?«, wollte Robert von Chad wissen. Geflissentlich wich er Annes Blick aus, die mit vor der Brust verschränkten Armen dastand, und er hätte schwören können, dass ihr Rauch aus Ohren und Nase quoll.
    »Ein Stadttroll«, antwortete der Kobold bereitwillig. »Er ist in London aufgewachsen, genau wie ich.«
    Nun explodierte Anne. »Robert, verdammt noch mal, hast du völlig den Verstand verloren?«, schrie sie ihn an.
    Rocky machte einen Satz zur Seite und duckte sich unwillkürlich. Chad schützte vorsichtshalber die Ohren mit den Händen.
    »Was sollte dieser Alleingang? Bist du zum hirnlosen Zombie geworden?«
    »Na ja, ich dachte ... Weil ich doch ein unsterblicher Vampir bin ...«
    »
Relativ
unsterblicher«, korrigierte sie fauchend. »Selbst dir dürfte das bekannt sein! Du bist verletzbar, und du kannst getötet werden!«
    »Entschuldige«, murmelte er schuldbewusst und rieb sich die immer noch heftig schmerzende Stelle am Hinterkopf. »Ist wohl irgendwie mit mir durchgegangen.«
    Sie öffnete den Mund zu weiteren Vorwürfen, doch dann schüttelte sie nur den Kopf. Stattdessen wandte sie sich Chad zu. »Um Roberts Frage zu wiederholen, die Rockys Keulenschlag vorhin unterbrochen hat: Was wisst ihr von den Vorgängen hier?«
    »Nichts«, versicherte der Kobold erneut. Der Stadttroll echote: »Nix.« Chad fuhr fort: »Wir halten uns die ganze Zeit versteckt und suchen nach einer Möglichkeit, wegzukommen.«
    »Warum sucht ihr nicht nach einem anderen Portal?«, fragte Anne.
    »Wegen Rocky«, antwortete Chad. »Er traut sich nicht raus, nicht mal in der Nacht, weil er Angst hat zu versteinern.«
    »Aber die Gefahr besteht doch nur tagsüber ...«
    »Nicht mehr. Alles ist durcheinander. Rockys Bruder hat’s voll erwischt, mitten in der

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