Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
beschaffen.«
    »Genau«, bestätigte er leichthin. »Jedenfalls erzählte Nadja mir irgendwann, Abe habe sich mal mit einer Sache in München beschäftigt, wodurch Tom ihn kennenlernte. Vielleicht ist das der Punkt, an dem wir anknüpfen könnten.«
    »Also dann, auf zu Tom.«
    Von Nadja wusste Robert, dass Tom regelmäßig in ihrer Wohnung vorbeischaute. Er ging von sich aus und nach eigener Zeiteinteilung – am Vormittag, damit der Tag nicht zu zerrissen war.
    Also legten die beiden sich ab zehn Uhr vor Nadjas Wohnung »auf die Lauer«. Anne hatte vorgeschlagen, drin zu warten – schließlich stellten verschlossene Türen kein Problem für sie dar –, aber Robert hatte empört abgelehnt. »Das tut man nicht.«
    Sie ließ sich auf keine längere Diskussion ein, sondern gab nach.
    Und tatsächlich: Gegen elf Uhr kam ein Mann Anfang dreißig die Treppe herauf, mit blondem Haar, leichtem Bauchansatz und hellwachen blauen Augen. Mit einem Schlüssel in der Hand steuerte er auf Nadjas Wohnungstür zu, und Robert und Anne stiegen die Treppe hinab zu ihm.
    Der Mann schien weder überrascht noch besorgt. Er musterte die beiden kurz und sagte dann: »Freut mich, Sie endlich kennenzulernen. Kommen Sie herein. Ich mache uns Kaffee, und wie der Zufall so will«, dabei hielt er die linke Hand mit einer Bäckertüte hoch, »habe ich auch etwas zum Naschen dabei.«
    Robert und Anne folgten Tom in die Wohnung. Sofort fiel Robert Nadjas Duft auf, der noch immer in der Luft hing, obwohl sie seit Monaten nicht mehr dort gewesen war. Alles war ihm vertraut. Tom kümmerte sich nicht nur um die Post, er pflegte auch die Pflanzen und wischte Staub. Nichts wies darauf hin, dass Nadja nicht jeden Moment hereinkommen würde. Bis auf den Umstand, dass es nie so ordentlich gewesen war, als sie in diesen Zimmern gelebt hatte.
    »Machen Sie es sich bequem, wo Sie möchten«, forderte Tom sie auf, während er den Mantel aufhängte, in die Küche ging und die Espressomaschine einschaltete. Dann ging er ins Wohnzimmer und fuhr Nadjas Laptop hoch. »Es kommen ja kaum mehr Nachrichten, aber ab und zu eben doch«, erläuterte er und sichtete die Briefpost, die er gesammelt in den Papierkorb warf. Dann überprüfte er die Mails, kehrte in die Küche zurück und kam kurz darauf mit einem Tablett ins Wohnzimmer, auf dem ein Teller mit allerlei Gebäck und drei mit Milchschaum gefüllte Becher standen.
    »Zucker?«
    »Nein danke«, sagte Anne. »Ein vollkommener Gastgeber.« In ihrer Stimme lag keine Ironie.
    Tom grinste und setzte sich in den Sessel gegenüber dem Sofa, auf dem das Paar sich niedergelassen hatte. »Ich kenne mich hier inzwischen fast besser aus als in meiner eigenen Wohnung, und ich bin immer auf Überraschungsgäste eingerichtet.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Robert und holte sich seinen Becher vom Tablett, ließ ihn aber vor sich auf dem Tisch stehen.
    »Oh, Verzeihung«, entfuhr es Tom, der ihn dabei beobachtete. »Sie ... Sie brauchen das ja gar nicht mehr, nicht wahr?« Interessiert und ohne Scheu musterte er Robert. Der kannte diesen Blick – ein Journalistenkollege durch und durch. »Daran ... muss ich mich erst noch gewöhnen, obwohl ich inzwischen schon einige Elfen und Wesen der Anderswelt kennengelernt habe. Einschließlich Dämonen und ... des Getreuen.« Ein Schatten fiel kurz über sein Gesicht, aber er fing sich schnell wieder und lächelte Robert auf herzliche Weise an.
    »Ist schon in Ordnung«, sagte Robert höflich. »Ich kann diese Dinge zu mir nehmen ...«
    »Aber bitte, machen Sie sich meinetwegen keine Umstände. Ich kann mir vorstellen, was anschließend damit passiert.«
    »Haben Sie denn gar keine Angst vor uns?«, fragte Anne.
    Tom lachte. »Nein. Sie sind Nadjas beste Freunde, und Sie haben sie und Talamh im Reich des Priesterkönigs beschützt.«
    Anne zeigte sich verblüfft. »Woher wissen Sie das?«
    »Von Nadja selbst. Ich habe sie in Tokio getroffen, und da hat sie es mir erzählt. Wissen Sie das noch gar nicht?«
    Die beiden schüttelten die Köpfe.
    »Wir dachten, sie wäre im Baumschloss ...«
    »Da war sie und wird sie jetzt hoffentlich wieder sein.«
    Also erzählte Tom ihnen von David und Rians Gefangenschaft in Cagliostros Theater und von dessen Bund mit einem Dämon der japanischen Anderswelt Bóya. Robert wurde es ganz anders, als er von diesem Abenteuer hörte; er hätte nie damit gerechnet, dass Nadja sofort wieder in Schwierigkeiten geraten würde.
    »Und ... seither haben Sie

Weitere Kostenlose Bücher