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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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U-Bahn-Station, noch bevor sein Herzschlag sich hatte beruhigen können. Wer auf der Straße lebte, lernte schnell, unsichtbar zu sein. Albert war inzwischen Profi; trotzdem hatte er jedes Mal Lampenfieber.
    Er steuerte zwischen den Menschen hindurch und hinter den Säulen entlang, immer am Erfassungsbereich der Kameras vorbei, zum anderen Ende des Bahnsteigs, wo es keinen Aufgang mehr gab. Dort setzte er sich auf die letzte Bank, ganz nach außen, und beobachtete aus der Distanz die Leute, die auf den Zug warteten. Wenn Polizei auftauchte, würde er schnell verschwinden müssen.
Mist, ich habe die Bahnsteigkarte vergessen!
, dachte Albert ärgerlich.
Dabei hätte ich sie mir heute leisten können.
    Dann hätte die Polizei ihm gar nichts anhaben können. Mit einer ordnungsgemäß gelösten Bahnsteigkarte durfte er sich in der Station aufhalten, zumindest über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Mit Ticket hatte er nicht einmal den Status des Obdachlosen. Eine oder zwei Stunden Normalität. Und er hatte es vergessen!
    Er könnte sich sogar eine ganz normale Fahrkarte kaufen und eine Weile kreuz und quer durch die Stadt fahren. In der U-Bahn sitzen und so tun, als wolle er irgendwohin.
    Und wenn ich den Hund habe, gehe ich mit ihm im Englischen Garten spazieren. Ich unterhalte mich mit anderen Hundebesitzern und tausche Tipps aus
...
    Die Polizei kam und ging. Albert spielte Verstecken mit ihnen und gewann jedes Mal. Der Abend schritt voran, die Geschäfte schlossen, der Bahnsteig leerte sich. Bald konnte er an sein Versteck und nach einer Übernachtung suchen. Vielleicht löste er doch eine Bahnsteigkarte und blieb bis zur Sperrstunde, immerhin war die Station ja gut bewacht. Und es war leidlich warm, im Gegensatz zu oben. Wenn er dann rausgeworfen wurde, hatte er schon ein wenig geschlafen und konnte sich im Frittenburger noch etwas zu essen holen, bevor er sich der Kälte stellen musste.
    Alles leer. Die Gelegenheit war günstig. Schnell, schnell, bevor wieder jemand kam.
    Albert glitt von der Bank, näherte sich dem Schacht und schlüpfte am Sperrschild vorbei auf den Montagesteg. Keine Gefahr durch den Zug, der Abstand war groß genug. Da hatte ein Architekt ausnahmsweise mal mitgedacht.
    Eins, zwei, drei ... Die Schritte genau gezählt, um die richtige Stelle nicht zu verpassen. Der Tunnel war an dieser Stelle nur dürftig beleuchtet, und weiter hinten gab es gar kein Licht mehr. Irgendwo dazwischen war Alberts Safe.
    Er fand den Ort, tastete die Rillen und Unebenheiten ab und fand den richtigen Stein. Behutsam löste er ihn heraus und ließ die Hand in die Tasche gleiten.
    »Hunger ...«
    Schlagartig standen ihm sämtliche Haare zu Berge, als er die heisere, seltsam kratzige Stimme aus der Dunkelheit hörte. Jemand hatte ihn beobachtet und kannte nun sein Versteck!
    Hastig stopfte er das Geld, allem voran den großen Schein, in den Safe. »Ich kann dir was leihen, damit du dir was kaufen kannst«, sagte er, ohne sich umzudrehen. Fieberhaft präparierte er das Versteck und verwischte alle Spuren.
    »Hunger ...«
    »Ja, das habe ich verstanden, Kumpel.«
    Fertig. Albert stand auf und drehte sich um. »Wie wär’s, wenn du erst mal aus der Dunkelheit kommst, damit wir in Ruhe über alles reden können?«
    Stille. Als Nächstes hörte Albert ein schlurfendes Geräusch und röchelnde Geräusche, als ob jemand Schwierigkeiten mit dem Atmen hätte. Das auch noch, ein Kranker. Hoffentlich war er nicht ansteckend!
    »Na, was ist? Nur nicht schüchtern, du siehst doch, ich bin einer von deiner Sorte.«
    »Hunger ...«, krächzte die Stimme, die so gar nichts Menschliches an sich hatte. Aber die Straße nahm einem jegliche Menschlichkeit, das war nicht beunruhigend.
    Plötzlich jedoch trat eine Gestalt ins schummrige Licht, kam quer übers Gleis auf Albert zu, und er begann zu schreien.
    Kurz nach 23 Uhr trafen Robert und Anne wieder ein. Sie waren zu Fuß gegangen, um zu sehen, ob nur der Stachus von der Gefahr betroffen war. Und sie waren nicht die einzigen Fußgänger; das eine oder andere Paar unternahm ebenfalls einen Schaufensterbummel, und natürlich war die Polizei unterwegs.
    Magische Strömungen waren nicht zu spüren. Was auch immer die Bürger Münchens in Angst und Schrecken versetzte, hatte nur einen sehr begrenzten Wirkungskreis.
    »Dann werden wir des Rätsels Lösung bald haben, und Commissioner Gordon wird zufrieden sein«, resümierte Robert.
    »Der in dem Fall gar nicht ermittelt, und außerdem seid ihr

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