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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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gedacht hatte. »Ist hier irgendwo etwas zu trinken für uns?«, fragte er vorsichtig. »Wir haben eine lange, anstrengende Reise aus dem Abgrund hinter uns.«
    Fanfreluche machte einen Wink, und Dienerchen brachten flugs zwei gefüllte Becher für die beiden Menschen.
    »Und wo ist nun …«, begann Sweeney Todd. Als Tom heftig gestikulierte, hielt der teuflische Barbier jedoch inne – gerade noch rechtzeitig. Zum Glück war Marco ohnehin viel zu abgelenkt. Er wanderte durch den Raum und betrachtete jedes Detail aus großen Kinderaugen.
    »Der ist weg«, antwortete Tom auf Todds nur halb ausgesprochene Frage. »Tot, vernichtet, aufgelöst, für immer. Ihr müsst mir glauben.«
    »Würde mich nich’ wundern bei dem Flashback«, murmelte Adelaide.
    »Dem stimme ich zu.« Fanfreluche vollzog eine huldvolle Geste. »Dir gebührt Dank, Tom von den Menschen. Wir sprechen dir Unser Vertrauen aus und ordnen an, dass du fortan für diesen Neugeborenen bürgen wirst.«
    »Irgendwie fühle ich mich auch so!« Marco grinste und kehrte an Toms Seite zurück. »Wie ein Neugeborener. Du hast mir ja viel erzählt, aber
das
hier hätte ich niemals erwartet.«
    »Was du hier siehst, ist noch lange nicht alles«, sagte Tom.
    »Also, ich mag ihn«, verkündete Rocky.
    »Danke, Kumpel.« Marco strahlte und blickte in die Runde. »Und wie geht’s jetzt weiter?«
    »Eine gute Frage, mein junger ungestümer Freund«, erklang Fanfreluches Stimme vom Thron her. »Jetzt werden wir unsere Kräfte sammeln und mit großen Schritten London erobern!«
    Daraufhin herrschte verblüfftes Schweigen in der Halle.
    »Aber was is’ mit Sinenomen?«, fragte Adelaide.
    »Den werde ich auch erobern. Llundain, meine ich natürlich. Sobald ich London besetzt und die freigesetzten Kräfte oben gebündelt und in mir gesammelt habe.« Fanfreluche setzte ein boshaftes Lächeln auf, ihre Augen glitzerten.
    Da trat Sweeney Todd vor. »Jetzt reicht’s!«, rief er. »Mit Verlaub, Ma’am, aber ich habe genug! Wir alle haben genug!«
    Fanfreluche starrte ihn sprachlos an.
    »Bravo!«, rief Adelaide. »Zeit wird’s!«
    »Wir wollen keinen Krieg, keine Eroberung, nichts von alledem!«, fuhr der Barbier mutig fort. Er wies zu Weyland und Rufus. »Hab ich recht?«
    Die beiden Middlearker schlugen die Augen nieder, murmelten aber zustimmend.
    »Wir wollen in
Frieden
leben. Bethlana wird unsere Königin bleiben und Ihr Vizekönigin von Middleark, das reicht ja wohl! Ihr habt auch so genug zu tun, könntet Euch endlich mal um die Untertanen kümmern! Geht meinetwegen Euren Vergnügungen nach, wie Ihr es immer tut, aber lasst uns
endlich
die Ruhe finden, die Land und Leute verdienen!«
    »Aber ich …«, setzte Fanfreluche an.
    Sweeney unterbrach sie tollkühn. »Ich glaube, Eure Machtbesessenheit kommt nur daher, weil Ihr nicht ausgelastet seid und weil Ihr jede Nacht in einem kalten und einsamen Bett liegt! Aber glaubt mir, Majestät, beides werde ich ab sofort ändern. Ich werde Euch so viel Ablenkung bieten, dass Ihr ausgeglichen Euren Pflichten nachkommen könnt, ich meine, ich, äh …« Der Barbier wirkte, als habe er nun erst gemerkt, was er da eigentlich sagte. Was er ihr – und allen anderen Anwesenden – so beiläufig offenbart hatte. Sichtlich erschrocken geriet er ins Stottern, und seine ohnehin wirren Haare sträubten sich. »D… das heißt, sofern Ihr es mir erlaubt. Aber lasst es mich wenigstens versuchen, denn, weil, ich …« Er stieß einen tiefen Seufzer aus, dann sank er auf die Knie und breitete die Arme aus. »Ich liebe Euch, Fanfreluche, und ich verehre Euch, und ich will Euch in jeder Hinsicht dienen. Majestät, verfügt über mich!«
    »Uff«, machte Tom. Das war so ziemlich das mutigste Outing, das er je erlebt hatte. Marcos Mund stand offen.
    Fanfreluche starrte den Barbier fassungslos an.
    Rufus zog sein Messer und fing in aller Ruhe an, das Schwarze unter seinen Nägeln herauszukratzen. »Andererseits könnte man dem Volk ja auch mal eine Abwechslung bieten, indem eine unbeliebte Vizekönigin öffentlich … Nun, uns wird schon noch etwas einfallen. Ich sehe da verschiedene Möglichkeiten, mehr will ich gar nicht sagen.«
    Die Fee blickte in die Runde. »Ist das die Meinung von euch allen?«
    Niemand stand zurück. Alle nickten.
    »Bei allen mondlosen Nächten!«, stieß Adelaide polternd aus. »Gebt’s doch endlich zu. Ihr seid in Sweeney genauso verknallt wie er in Euch! Jeder in ganz Middleark weiß das, nur ihr beide schleicht

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