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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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strömten sie durch das weit geöffnete Portal und fielen sich gegenseitig in die Arme. Überall wurde Musik gespielt, getanzt und gelacht. Rufus war einer der Letzten, die eintrafen, und er wusste Gutes von London zu berichten: Nach Sinenomens Tod erlosch der Bann über die Menschen, und die Grenzen zwischen den Welten stabilisierten sich wieder, sodass alles
fast
normal wirkte. Sie hatten noch einmal einen Aufschub erwirkt.
    Über einen Anblick freute Robert sich ganz besonders. »Tom!«, rief er, rannte dem Freund entgegen und zerquetschte ihn fast an seiner Brust. »Ich hatte geglaubt, du wärst tot!«
    Tom grinste breit. Seine blauen Augen hatten noch nie so heiter gestrahlt, jegliche Trauer war daraus verschwunden. »Dabei war ich schuld an dem ganzen Schlamassel.«
    »Wer ist dein Freund?«, fragte Anne und deutete auf einen schwarzhaarigen jungen Mann, der sprachlos durch die Gegend stolperte, die dunklen Augen überallhin gerichtet, nur nicht auf den Weg.
    Robert verschlug es ebenfalls die Sprache. Er runzelte die Stirn, doch Tom lächelte und zwinkerte verschwörerisch.
    »Das ist Marco«, erklärte er. »Ich habe ihn im Abgrund gefunden und werde mich um ihn kümmern. Solange er es möchte. Insofern … Danke für das Auto, Robert. Ich glaube, ich kann es doch brauchen und alles andere ebenso.«
    »Sind Sie der Vampir?« Auf einmal stand Marco vor Robert und streckte ihm die Hand hin.
    Entgeistert griff dieser zu und schüttelte sie. »Ja, ich denke schon«, hörte er sich antworten.
    Was für eine Begegnung! Dieser Mann vor ihm mochte auf den ersten Blick wie Cagliostro aussehen. Doch er war es nicht. Er lebte, er besaß eine Seele, er war jung … und ohne Makel. Robert konnte nichts Böses in ihm erkennen; Marco wirkte arglos und vertrauensvoll. Wie ein Kind, das gerade die Welt entdeckte. Und so war es wohl auch.
    »Ein Buch, das beschrieben werden will«, raunte Tom ihm zu.
    »Was willst du denn mal machen, Marco?«, fragte Anne, hakte sich bei ihm unter und zog ihn mit sich zur Festtafel.
    »Typisch Muse.« Robert seufzte. » Sie kann eben nicht aus ihrer Haut. Ich vermute, dein … Marco hat wohl ein besonderes Talent.«
    »Lass dich überraschen.« Tom schmunzelte.
    Und später staunte Robert tatsächlich. Als sie endlich alle an der Tafel Platz genommen und gespeist hatten, trat Marco zum ersten Mal vors Publikum und führte seine Zauberkünste vor. Anne stand ihm als Assistentin zur Seite, und so vergaß er sein Lampenfieber rasch und war bald in seinem Element. Es war, als hätte er nie etwas anderes getan.
    »Der ist wirklich gut«, stellte Robert anerkennend fest. »Und er vollführt seine Kunststücke mit viel Witz und Charme.«
    »Es wird nicht leicht«, sagte Tom. »Im Augenblick ist er so überwältigt von all den neuen Eindrücken, dass er keine Zeit hat, über sich selbst nachzudenken. Ich weiß nicht, ob er je darüber hinwegkommen wird, kein Gedächtnis zu besitzen. Keine Identität.«
    »Er hat doch dich«, entgegnete Robert. »Dir wird schon was einfallen.«
    Am großen Kopfende der in viele Äste verzweigten Tafel saßen Bethlana und Fanfreluche in königlichen Sitzen einträchtig nebeneinander und hielten Hof. Sie sprachen ordentlich dem Wein zu und lachten viel. Um die Tischkante herum saß Sweeney Todd an Fanfreluches Seite, und ab und zu legte sie ihre Hand auf seine. Bethlana kicherte dann immer und verbarg ihr errötendes Antlitz hinter einem Fächer.
    Als der Abend fortgeschritten war, fasste Robert sich ein Herz, nahm Anne an der Hand und schritt vor die beiden Königinnen. Sowie Tom das sah, packte er plötzlich Marco und schleifte ihn mit sich hinterher.
    »Erlauchte Majestäten«, begann Robert ehrerbietig und verneigte sich vor seinen Gastgeberinnen. »Wir werden uns nun von Euch verabschieden. Unsere Arbeit hier ist getan. Aber bevor wir aufbrechen, habe ich eine große Bitte an Euch … und noch eine kleine.«
    »Zuerst die große!«, verlangte Fanfreluche.
    »Ich bitte Euch beide, uns, ich meine Anne und mich, in einem zeremoniellen Bund zu Mann und Frau zu erklären.«
    »Ich wusste es!«, rief Tom. »Ein Hoch auf das Brautpaar!«
    Dieser Ruf wurde begeistert aufgenommen, und die gesamte Gesellschaft geriet geradezu aus dem Häuschen. Die beiden Königinnen stimmten lächelnd zu, und auch Anne erklärte sich einverstanden, wenngleich auf ihre typisch nüchterne Art.
    Hastig wurde ein kleiner Rahmen errichtet, den Blumenelfchen schmückten. Die Feenschwestern hielten

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