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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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Menschenelfe. Kein Grund, eitel zu sein. So, und jetzt lass dich füttern …«
    Sie kicherte und wollte sich wehren, aber David gab nicht nach. Das Mahl artete in eine ziemliche Schweinerei aus, wie sie zugeben musste, aber es machte Spaß. Einfach nur albern sein, ohne jeden Moment an die Weltrettung denken zu müssen. Wann war es zuletzt so gewesen?
    Sizilien
, schoss es ihr durch den Kopf. Gleichzeitig traten Tränen in ihre Augen, weil sie dabei an ihre Eltern denken musste, deren Verlust immer noch unglaublich schmerzte. Jeden Tag, auch im Baumschloss, wo die Elfen stets zur selben Stunde am Nachmittag die Hymne auf Fabio und Julia Oreso anstimmten. Seit dem Ende der Schlacht auf dem Idafeld, kurz nach Talamhs Geburt im September letzten Jahres. Nicht nur bei den Crain – in ganz Earrach sangen die Elfen für ein Jahr und einen Tag, um diejenigen zu ehren, die Ragnarök verhindert hatten. Die Innamorati, die ewig Liebenden.
    »He«, unterbrach David ihre Gedanken und strich sanft die Tränen von ihrer Wange. »Du hast ihre Seelen gesehen. Sie sind nicht tot, nur woanders hingegangen.« Er wusste, was in ihr vorging. Kannte sie inzwischen so gut …
    »Aber ich vermisse sie so sehr, David«, sagte sie leise. »Und ich hätte sie gern als Großeltern für Talamh gehabt.«
    »Das verstehe ich. Aber jetzt denkst du nur an uns drei …« Nadjas knurrender Magen unterbrach ihn, und sie mussten beide lachen. »… also gut, uns vier, denn dein Magen hat auch eine Stimme. Aber ich werde ihn jetzt zum Schweigen bringen!«
    Sie aßen immer noch vergnügt, als ihnen Talamh gebracht wurde. Er blinzelte seine Eltern kurz verschlafen an und schlummerte dann weiter.
    »Müssen wir nicht mal aufstehen?«, fragte Nadja mit halbwegs schlechtem Gewissen, als sie sich in einer Pause in den Kissen rekelte.
    »Heute nicht«, antwortete David und warf Kirschkerne nach bettelnd herumschwirrenden Kernbeißern, die sie im Flug fingen und geräuschvoll knackend verzehrten. Immerhin hatten die Sonnenblumenelfen nach Davids wütender Maßregelung aufgehört, winzige Tribünen auf den Fensterflechten aufzubauen und Karten an Spannerixe zu verkaufen. »Und auch sonst nicht. Wir tun das, wonach uns zumute ist. Wir sind in der Anderswelt, schon vergessen?«
    »Ich bin das eben nicht gewohnt«, murmelte Nadja. Dann zog sie die Augenbrauen zusammen. »David, ich muss dir was sagen.«
    »Schpäter.« Er näherte sich ihrem Gesicht mit einer Sanscherine zwischen den Zähnen, die wie Brause im Mund schäumte.
    Ihr blieb nichts anderes übrig, als nachzugeben, obwohl sie diese Frucht nicht sonderlich mochte, doch er hatte solchen Spaß daran. Noch nie hatte Nadja David so ausgelassen fröhlich erlebt. Wenn sie daran dachte, wie sie sich zum ersten Mal begegnet waren … wie ungehobelt, miesepetrig, launisch und prinzlich arrogant war er da gewesen! Nie hätte sie geglaubt, dass ausgerechnet dieser Mann die Liebe ihres Lebens sein mochte. Und nur ein Jahr später hatten sie bereits ein gemeinsames Kind.
    Bevor sie erneut zum Reden ansetzen konnte, erwachte Talamh und verlangte nach Aufmerksamkeit. David holte seinen Sohn ins Bett und fing an, mit ihm zu spielen. Nadja sah ihnen still lächelnd dabei zu. Die beiden hatten seit dem Kampf um Lyonesse, als sie gemeinsam den Sieg errangen, eine besonders enge Bindung zueinander entwickelt. Die Verflechtung ihrer Auren, wenn David seinen Sohn im Arm hielt, war deutlich zu sehen. Und Nadja hatte das Gefühl, als wären sie dann von Licht umgeben. Etwas ganz Besonderes ging da vor sich, für das wohl niemand eine Erklärung hatte.
    Oder war das »es beginnt« darauf gemünzt?
    Bei dem Gedanken daran, dass ihr Glück vermutlich nur von kurzer Dauer sein würde, trieb es Nadja die Galle hoch. Das durfte,
würde
sie nicht zulassen! Niemals wieder!
    »David, hör mir jetzt zu«, stieß sie hervor, und er sah sie verwundert an. Ihre Stimme klang ziemlich gepresst. »Ich habe geträumt … vom Getreuen.«
    Er runzelte die Stirn. Es war immer noch kritisch, dem Prinzen gegenüber den Todfeind zu erwähnen, der mehr als einmal versucht hatte, Nadja zu verführen, zuletzt in Irland. David hatte geschworen, Nadja zu vertrauen, doch er kam nicht ständig gegen seine Eifersucht an, das ließ sein Temperament nicht zu. Und wenn sie ehrlich war, schmeichelte es ihr sogar.
    Sie hob beschwichtigend die Hand. »Er holte mich in die Geistersphäre«, fuhr Nadja fort. »Und das nur, um mir zu sagen:
Es beginnt
. Dann bin ich

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