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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hochverrat gleich.«
    Nadja schluckte. »Warum hast du dann so gelacht?«
    »Weil nur du das fertigbringst«, antwortete David heiter. »Weil ich dich genau dafür liebe.« Dann nahm sein Gesicht einen grimmigen Ausdruck an. »Und weil ein Zeichen gesetzt werden muss.«

9 Ein unerwarteter
Verbündeter
    Tom drückte sich an die Tunnelwand, lugte vorsichtig um die Ecke und sauste dann durch den Verbindungsknoten in einen anderen Gang. Aufatmend hörte er, wie der Kampflärm hinter ihm leiser wurde und schließlich versiegte. So weit, so gut. Noch ein paar Gänge weiter, und er war auf eigenem Terrain. Dem von Adelaide, um genauer zu sein.
    Aber bis dahin musste er erst einmal kommen. Plötzlich näherten sich Stimmen, und er zog sich hastig in einen dunklen Winkel zurück. Eine Spähertruppe Catans, angeführt von einem Fiach Duin. Sie achteten kaum auf die Umgebung und unterhielten sich ungezwungen. Sie waren nicht auf der Suche nach jemandem, sondern hatten ihre Schicht beendet. Dennoch war Vorsicht geboten.
    Glücklicherweise kannte Tom sich inzwischen recht gut aus. Mit der Zeit entwickelte der Mensch automatisch einen guten Orientierungssinn, wenn die Sonnenstände fehlten und er sich nur anhand von Wegmarkierungen zurechtfinden musste. Und von denen gab es in dieser Tiefe weiß Gott genug. Besucher hatten ihre Zeichen hinterlassen – manchmal Erinnerungen aus Pfadfinderzeiten, öfter aber irgendwelches Graffitizeugs, das nur der Urheber verstehen konnte. Und dazu hatten die Elfen ihre Markierungen gesetzt, was alles zusammengenommen eine eigene Sprache bildete, eine historische Aufzeichnung. Mittlerweile kannte Tom die Zeichen und Glyphen verschiedener »Clans«, die sich gebildet hatten, geheime Botschaften, Beleidigungen und mehr. Es wäre ein Jahrhundertstudium und ergäbe ein sehr dickes Buch, war also nur allzu verlockend für ihn, bei diesen Relikten zu verweilen und sich auf ein solches Projekt zu stürzen.
    Wäre da nicht eine derart
unangenehme
Sache wie der Krieg zwischen Fanmór und Bandorchu gewesen, dazu das von einem größenwahnsinnig gewordenen Urvampir besetzte Llundain, das befreit werden musste.
    Nicht, dass es in Middleark friedlicher zuging. Catan hatte es geschafft, die halbe Unterwelt aufzuwiegeln, und so kämpfte nunmehr nahezu jeder gegen jeden. Die Lager waren gespalten, was Catan für seine Zwecke benutzte und seine Position festigte. Sein eigentliches Ziel verlor er dabei nicht aus den Augen: Immer wieder rannten der Pantherelf und seine Anhänger gegen das Bollwerk der Vizekönigin an, doch es gab bisher kein Hindurchkommen. Cagliostro und Fanfreluche bildeten ein unüberwindliches Paar, und viele Tollkühne hatten bereits mit dem Leben bezahlt, wenn sie blindlings vorstürmten.
    Einzig positiv daran war, dass der Zugang nach Llundain versperrt blieb. Catan konnte von seiner Seite aus weder Nachschub noch Verstärkung anfordern, andererseits konnte auch von Llundain aus nichts hindurchkommen.
    Allerdings hatte der Pantherelf schon bedenklich viele kampfwillige Mitläufer, und es wurden täglich mehr. Möglicherweise würde Fanfreluche Vizekönigin von Middleark bleiben, aber sie würde irgendwann keine Untertanen mehr haben und müsste isoliert in ihrem geschützten Bereich leben.
    Nicht nur die Menschen, auch die Elfen schlugen sich mehr und mehr auf Catans Seite. Robert wunderte sich nicht darüber, schließlich hatte er den charismatischen Pantherelfen bereits in Berlin erlebt. Catan verstand es, die richtigen Worte zu wählen, und ließ vor allem Taten auf seine Versprechungen folgen. Beispielsweise hatte er eine Versorgungslinie zur Oberwelt hergestellt, sodass die Middlearker plötzlich frisches Obst und Gemüse erhielten und mehrmals wöchentlich gutes Fleisch. Was für ein Luxus!
    Sicherlich wurde dieser Nahrungsnachschub auf unredliche Weise erworben, doch in der Oberwelt ging es ohnehin so drunter und drüber, dass dies derzeit ohne Konsequenzen blieb. Die Londoner unterlagen nach wie vor dem magischen Bann, und ihre Unwissenheit war in dem Fall ihr Glück. Inzwischen verschoben sich die Grenzen so sehr, dass ab und zu Städter herunterfielen, einfach durch eine sich plötzlich öffnende und gleich wieder schließende Lücke. Es war nicht einfach, die Verunglückten dann auf normalem Wege wieder zurückzubringen und ihnen die Erinnerung zu nehmen. Die Middlearker konnten nur hoffen, dass der Bann das Aufkeimen von Gerüchten verhinderte.
    Tom, Robert und Anne war nach

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