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Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 19: Kampf um Earrach Kostenlos Bücher Online Lesen
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antwortete sie. »Mach mir doch nichts vor. Du bist nicht so hirnlos wie die Fiach Duin, denen es egal ist, wem sie dienen, Hauptsache, es fließt genug Blut. Warum hast du das Reich verlassen? – Nein, das war eine rhetorische Frage. Ich brauche die Antwort nicht, sondern
du
, für dich. Wir trafen uns in Berlin, wo du etwas Eigenes aufgebaut hast. Ein Heim für Vertriebene. Warum hast du das getan? Auch darauf will ich keine Antwort hören. Denk einfach darüber nach.«
    Robert drückte die Daumen. Er sah an Catans Haltung, dass der Pantherelf keineswegs mehr selbstsicher und überzeugt war. Anne rüttelte da an etwas, das sicherlich schon lange in ihm gärte.
    »Also schön«, sagte Catan schließlich. »Ich habe gelernt, selbstständig zu leben und eigene Entscheidungen zu treffen.«
    »Dann bleib dabei. Es gibt keinen Grund, dich selbst aufzugeben und weiterhin meinem Vater zu folgen.«
    »Ich stehe in seiner Schuld.«
    »Was für ein Unsinn! Sinenomen hat für dich bezahlt, und du hast diese Schuld längst abgetragen. Es ist keine Lebensschuld, die dich an ihn bindet.« Sie ging langsamer und wandte sich ihm zu. »Willst du wissen, warum ich dich als meinen Gefährten abgelehnt habe?«
    Seine Ohren knickten ein. »Ja«, gestand er zögerlich.
    »Du bist ein stolzer, schöner Mann«, fing Anne an. »Und, denke ich, im Liebesspiel sehr leidenschaftlich. Ich habe dich begehrt, du ahnst nicht, wie sehr. Aber ich biete mich keinem Diener dar.«
    »Ich … verstehe.« Sein Kopf sank leicht nach unten.
    »Du zweifelst schon lange, sonst würden wir uns jetzt nicht darüber unterhalten. Deshalb sage ich es dir unverblümt: In Wahrheit hast du dich bereits gelöst und bist dein eigener Clanführer.«
    »Ich habe an ihn geglaubt.« Catans Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Er gab uns Hoffnung, die Unsterblichkeit wiederzugewinnen.«
    »Der Mann, der dir dies versprach, existiert nicht mehr. Sinenomen hat den Verstand verloren, das weißt du ebenso gut wie ich. Er setzt sich über alle Regeln und Gesetze hinweg. Anstatt das Gefüge zu erhalten, zerstört er es. Sein schlimmstes Verbrechen war es, den Sohn des Frühlingszwielichts opfern zu wollen! Wenn du so einem Wahnsinnigen weiter folgst, machst du dich zum Mitschuldigen. Ein ehrenvoller Tod ist für dich nicht mehr möglich. In Annuyn wäre dann weder Platz für dich, noch hättest du jemals Anrecht auf die drei Fragen.«
    Das Schloss rückte immer näher. Die Zeit wurde knapp. Aber Robert wusste, dass Anne nicht drängen durfte. Ihr Plan war gut, wenn auch heikel. Immerhin verhielt sie sich erstaunlich diplomatisch. Ihr schien an Catan wirklich viel zu liegen. Wahrscheinlich hätte sie ihm ein anderes Angebot gemacht, wenn Robert nicht gewesen wäre. Und die beiden wären ein schönes Paar, das musste er zugeben.
    Catan ließ ein Geräusch hören, das wie ein Stöhnen klang. »Du bist nicht die Erste, die so mit mir redet«, murmelte er. »Es stimmt, dass ich zweifle. Sogar schon lange. Ich hatte einen eigenen Clan mit ausgestoßenen Elfen, die ich beschützte … und in Middleark war es ganz ähnlich. Sogar mit Menschen … Sie vertrauten mir …«
    »Denk über die Zukunft nach«, riet Anne. »Mit Sinenomen auf dem Thron von Earrach oder mit … Tja, ich weiß nicht. Ich denke, nicht einmal Bandorchu wäre so schreckensvoll und grausam. Vor allem würden wir bleiben, wie wir sind. Unterdrückt vielleicht, aber immer noch wir selbst und fähig, eines Tages einen Aufstand anzuzetteln. Dann ist da Talamh … ja, vielleicht stellt er die rettende Zukunft dar. Aber nicht unter Sinenomens Herrschaft! Der trachtet bestimmt immer noch danach, ihn zu opfern oder sich an seinem Blut zu laben und ihn möglicherweise zu seinesgleichen zu machen. Dann würde der Kleine nie wieder Blumen wachsen lassen, sondern Schwerter und Spieße.«
    »Ich bin kein Verräter.«
    »Du hast deine Loyalität einem Mann geschworen, den es nicht mehr gibt. Und deine Verantwortung steht höher als die Pflicht … Vor allem deine Ehre steht darüber. Ich rate dir zu entscheiden, was du verantworten kannst und wie weit du bereit bist, deine Ehre zu opfern. Bevor es zu spät ist.«
    Jetzt hat sie ihn
, dachte Robert.
    Anne deutete zum Turm. »Ich bin der gefangenen Königin dort oben verpflichtet. Sie rettete mein Leben, nachdem mein Vater mich verließ. Ihr gilt meine Loyalität, nicht ihm. Und ich will, dass sie lebt und herrscht. Dieses Land soll wieder blühen. Sieh dich nur um!«
    Das tat

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